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037 - Klinik der Verlorenen

037 - Klinik der Verlorenen

Titel: 037 - Klinik der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jose Michel
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ehemalige Krankenschwester … Aber Setoni wird alles tun, was möglich ist. Er wird ein Mittel finden, auch wenn das jetzige bei Ihnen nicht wirkt. Heute nacht bleibe ich in Ihrer Nähe. Eliane wird mir ihr Zimmer überlassen. Ariane fährt abends immer nach Hause …«
    Ich war traurig. Ich wußte, daß ich Abschied nehmen mußte von diesem Mann, den ich liebte. Ich wollte mir nichts vormachen.
    »Lise, ich muß jetzt hinüber zu meinen Kranken. Aber ich verspreche Ihnen, bald zurückzukommen.«
    Er küßte mich auf eine Wange. Nachdem er gegangen war, machte Ariane die Runde durch den Saal. Sie hatte für jede ein freundliches Wort. Und dann trat sie zu meinem Bett, legte die Hände auf die Querstange und beugte sich zu mir herab. Sie lächelte mich an, und ihre Zähne strahlten.
    »Glauben Sie nur nicht, daß Sie das alles trotzdem überstehen«, zischte sie und sah mich mit harten Augen an. »Aber träumen Sie von Ihrem schönen Doktor. Eines kann ich Ihnen garantieren: Sie werden niemals seine Frau werden. Es ist Zeit, daß Sie mir Platz machen. Ich will nicht umsonst meine schönsten Jahre vergeudet haben.«
    Sie holte tief Atem, fuhr sich mit der Zunge langsam über die Lippen und setzte noch leiser hinzu: »Sie werden Setonis Serum nicht mehr bekommen, das kann ich Ihnen versichern. Ich werde verhindern, daß Sie unter die Lebenden zurückkehren. Sie kennen meine Gefühle für Eric. Und trotzdem haben Sie versucht, ihn mir wegzunehmen. Nun habe ich meine Rache. Und es freut mich zuzusehen, wie Sie verfallen, meine Liebe. Es tut mir nur leid, daß Sie es nicht mehr erleben werden, wenn ich seine Frau werde. Ich werde sein Vermögen teilen, man wird mich beneiden … Und er wird Sie bald vergessen. Ein farbloses Ding wie Sie verschwindet aus der Erinnerung, ehe man sich’s versieht.«
    Ich antwortete nicht.
    Es wäre ein leichtes gewesen, ihr ihre Illusionen zu rauben. Ich hätte ihr nur sagen brauchen, daß Eric über ihre Gemeinheiten informiert war und daß es für sie nicht leicht sein würde, ihm klarzumachen, daß ihre Liebe zu ihm daran schuld war, daß ich mein Leben lassen mußte.
    Aber ich sagte nichts. Wozu?
    Ariane nahm ihre Hände von der Bettstange weg und drehte sich um. Aber ihre grünen Augen ließen mich nicht los. So viel Haß lag in ihrem Blick, daß die Kälte mir ans Herz griff.
    »Sie werden gleich die nächste Spritze bekommen, das gleiche Serum wie heute morgen natürlich. Und bis dahin ruhen Sie sich ein wenig aus …«
    Langsam ging sie weg. Mein Körper bebte wie im Fieber. Ich krallte meine kleinen Finger in die Bettdecke, und das Schluchzen schüttelte meine Schultern.
    Meine Muskeln schmerzten, eine harte Hand griff nach meinem Magen. Ich biß die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Unter den Krämpfen schlug mein Herz wie wild gegen meine Rippen, während mir die Tränen aus den Augen rannen.
    Ich wollte ohne schmerzstillendes Medikament auskommen. Ich hatte zu niemandem mehr Vertrauen außer zu Eric. Ich würde warten, bis er kam.
    Wußte Ariane nichts davon, daß Dr. Setoni mir eine doppelte Dosis seines Gegenmittels injiziert hatte?
    Die anderen Mädchen verließen den Tisch, an dem sie Karten gespielt hatten, und gingen in ihre Betten zurück. Es wurde still in dem großen Raum.
    Wo blieb nur Eric? Es schien mir, als wäre die Nacht sehr schnell gekommen. Eliane zog die Vorhänge vor die Fenster und drehte das Licht an.
    Wir sollten bald unsere Injektionen bekommen, und Eric war immer noch nicht da. Mein Gott, dachte ich. Mach, daß er rechtzeitig kommt!
    Am Ende des Zimmers sah ich Ariane alles Notwendige für die abendlichen Spritzen vorbereiten. In fünf Minuten würde sie mit der Schachtel ihre Runde machen und die Spritzen geben. Ich würde wieder nur das wirkungslose Serum erhalten.
    Plötzlich wurde die Tür heftig aufgestoßen, und Eric trat ein. Er ging geradewegs zu Ariane, sprach ein paar halblaute Worte zu ihr und nahm ihr die Schachtel mit den Ampullen und den Injektionsnadeln aus der Hand. Ariane starrte ihn fassungslos an und trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    Eric trat zum Bett Nummer eins, zu Jeanne Voisin.
    Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus. Obwohl ich von der Wirksamkeit von Setonis Serum nicht überzeugt war, wollte ich doch meine Spritze bekommen. Es war meine letzte Chance.
    Als er bei mir angekommen war, sagte Eric leise: »Sarlieff ist heute Nachmittag gestorben. Ich war bei ihm, deshalb habe ich mich verspätet. Lise, er hat

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