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037 - Klinik der Verlorenen

037 - Klinik der Verlorenen

Titel: 037 - Klinik der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jose Michel
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Gelehrten.
    Sidonie half Eliane bei der Betreuung der Patientinnen.
    Dann kam Dr. Setoni, der das Gegenmittel gefunden hatte, in den Saal. Wir bekamen alle eine Spritze und hofften, daß sich nun endlich alles zum Besseren wenden würde.
    Nun, da die ärgste Gefahr gebannt schien, dachte ich wieder an Erics Situation. Es würde einen beträchtlichen Skandal geben, und man würde ihn der Mittäterschaft beschuldigen.
    Ich war niedergeschlagen.
    »Wenn Sie sich kräftig genug fühlen«, sagte Ariane, »dann fahren wir gemeinsam zu Ihnen nach Hause. Wenn Dr. Flamants mit der Behandlung des Professors fertig ist, können wir mit ihm wieder zurückfahren.«
    Eric war bereits vorausgefahren. Auf meine Bitte brachte Eliane mir meine Kleider. Entsetzt stellte ich fest, daß meine Schuhe zu groß waren, meine Ärmel und der Rock viel zu lang.
    Ariane sah mir zu.
    »Lise, regen Sie sich nicht auf. Sie werden Ihre frühere Gestalt wiederbekommen. Sehen Sie, Norma und Mary haben schon das Gegenmittel erhalten, sie sind völlig normal.«
    Mit übermenschlicher Anstrengung folgte ich Ariane und stieg in ihren Wagen. Die reine Luft draußen tat mir gut. Aber die Zukunft war verdunkelt, und ich konnte die wieder gefundene Freiheit nicht richtig genießen.
    Ariane versuchte mich zu zerstreuen und erzählte mir davon, welche Mühe sie hatte, uns zu finden. Als feie mein Verschwinden bemerkte, suchte sie mich überall, in der ganzen Klinik. Eric war traurig und glaubte, ich wäre nach Hause gegangen. Er fuhr zu meinem Haus, und als er sah, daß ich nicht daheim war, fragte er Maria nach mir. Dann hatte er keinen Zweifel mehr, daß ich, zusammen mit Clarice, die Gefangene des Professors war.
    Als dann Eric plötzlich verschwand, wußte Ariane nicht mehr, was sie tun sollte. Aber erst viel später am Morgen war ihr das Laboratorium eingefallen und die Räume, die daneben lagen und die sie nie betreten hatte.
    Vor meinem Haus parkte Ariane ihren Wagen. Ich war so überwältigt von dem langersehnten Anblick des alten Gebäudes, daß ich mich nicht von der Stelle bewegen konnte.
    Ariane half mir, ins Haus zu gehen. Ohne zu klopfen, trat sie in eines von Marias Zimmern ein. Maria war in Tränen aufgelöst.
    Sarlieff lag flach auf einem Diwan. Eric stand neben ihm und räumte eben seine Instrumente in die Tasche zurück. Sarlieff war noch bleicher als sonst.
    »Herr Doktor, ist es ernst?« fragte Ariane leise.
    »Ziemlich«, entgegnete Eric gleichgültig. »Aber er ist widerstandsfähig, der gute Professor. Jedenfalls braucht er eine lange und erholsame Ruhepause. Sein Herz ist ziemlich mitgenommen. Mehr kann ich vor morgen früh nicht sagen.«
    Nur Maria schien meine Gegenwart bemerkt zu haben. Sie trat zu mir.
    »Lise«, sagte sie ungläubig. »Sie haben die Klinik verlassen?«
    »Wie Sie sehen. Aber Sie können beruhigt sein, das ist nicht Ihr Fehler. Sie haben Ihrem Gatten die besten Mädchen ausgesucht, die es nur geben kann. Mein Kompliment! Wir hatten auch bereits zwei Tote, als Folge der irrsinnigen Experimente, die Ihr großer Gelehrter gemacht hat.«
    Sie protestierte schwach und gab vor, nicht zu wissen, wovon ich sprach. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Ich drehte mich um und ging über den Korridor zu meinem Zimmer.
    Eric folgte mir und hielt mich am Arm zurück.
    »Lise, ich glaube, sie sagt die Wahrheit. Sarlieff hat ihr nichts von seinen Versuchen erzählt. Und sie glaubte an ihn. Als ich ihr erzählte, welch schreckliche Dinge ihr Mann auf dem Gewissen hat, fiel sie fast in Ohnmacht. Wäre er nicht so krank, hätte sie ihn bestimmt schon verlassen und wäre nach Österreich zurückgekehrt, woher sie stammt.«
    Ich hörte ihm zerstreut zu. Meine Blicke schweiften durch das Zimmer, in dem ich halbwegs glücklich und zufrieden gewesen war, bevor Eric sich in mein Leben gedrängt hatte und … Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte keine Arbeit mehr, kein Geld bis auf die Miete, die Maria mir schuldete. Ich hatte niemanden, bei dem ich Schutz suchen konnte.
    Vielleicht hatte Eric meine Gedanken gelesen.
    »Lise, vergessen Sie nicht, daß Ihr Platz bei mir ist. Wir werden Ihre Behandlung fortsetzen, ohne daß Sie das Bett hüten müssen. Sind Sie immer noch einverstanden?«
    Ich zögerte. Ich hatte Angst vor der Zukunft, Angst, ein Baby zu werden.
    Er umfaßte meine Taille, zog mich an sich und umarmte mich sanft.
    »Eines Tages, Lise«, flüsterte er, »werden wir für immer zusammenbleiben. Lieben Sie mich genügend, um mir die

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