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037 - Sieg der Schwarzen Magie

037 - Sieg der Schwarzen Magie

Titel: 037 - Sieg der Schwarzen Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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eingeflogen worden. Er wohnte in einem anderen Trakt des Schlosses.
    Es gab ihr einen Stich, als sie sah, daß er mit einer jungen attraktiven blonden Frau redete, einer der Schloßdienerinnen. Sie trug einen knappen Bikini und bewegte sich aufreizend vor Ramon. Er legte den Arm um ihre Hüfte und wollte sie zur Bar in dem kleinen Gebäude am Pool führen.
    Die Eifersucht kochte in Lydia. Plötzlich war sie des Versteckspiels mit ihrem jungen Ehemann müde. Er hatte sie letzten Endes doch nur wegen ihres Geldes geheiratet, sollte er auch etwas für sie tun. »Ramon!« rief sie schrill.
    Er sah nach oben. »Was gibt es?«
    Er erkannte sie nicht einmal. Er betrachtete sie wie eine Fremde.
    »Komm herauf zu mir!« sagte Lydia Goldstein kalt. »Deine Frau will dich sprechen, sie ist hier«, fügte sie hinzu.
    Ramon sagte leise etwas zu der Frau, was sie oben im dritten Stock nicht verstehen konnte. Seine Hand lag noch immer auf der Rundung ihrer Hüfte. Lydia hätte auf sie hinabspucken können. Wie jung sie waren!
    Die Frau ging zum Pool, hechtete hinein.
    Ramon legte die Hände wie einen Schalltrichter vor den Mund und rief herauf: »Wo finde ich Lydia? Im Schloß kann man sich verlaufen.«
    »Warte in der großen Empfangshalle unten! Ich schicke dir einen Diener.«
    Sie fuhr mit dem Rollstuhl ins Zimmer zurück. Neben dem Aufenthaltsraum befanden sich das Schlafzimmer und das Bad. Im Schlafzimmer rief sie übers Haustelefon den Schloßservice an, nannte ihren Namen und verlangte, daß Mr. Ramon Goldstein in zehn Minuten zu ihr heraufgeführt werden sollte.
    In hektischer Eile machte sie sich an ihr Make-up. Sie schmierte Tinkturen auf ihr welkes, runzeliges Gesicht, überprüfte die künstlichen Wimpern, gab dem blondgefärbten Haar die letzte Fasson. Dann schminkte sie sich die Lippen und betrachtete sich prüfend im Spiegel.
    Wie häßlich sie war, wie alt! Wie eine uralte Hyäne sah sie aus. Fast bereute sie ihren Entschluß, mit Ramon zu sprechen. Aber dann siegten die Härte und Bosheit in ihr. Er war ihr Mann, ihr Eigentum. Er sollte wissen, wie es um sie stand.
    Es waren noch knapp vierzig Minuten bis zu dem Treffen im großen Saal. Sie erhob sich mühsam aus dem Rollstuhl und ging nach nebenan in ihren Salon.
    Im Vergleich zu den anderen war sie noch ziemlich rüstig. Alain Pastis zum Beispiel, ein französischer Industrieller, mußte unter der eisernen Lunge liegen.
    Es klopfte an der Tür. Ein schlanker junger Mulatte ließ Ramon ein. Er trug einen weißen Bademantel mit seinen Initialen auf der Brusttasche. Suchend sah er sich im Zimmer um.
    »Wo ist Lydia?« fragte er.
    Sie sah ihn nur an. Jetzt erst musterte er sie richtig. Sie sah, wie erst eine vage Ahnung in ihm aufkeimte, wie er begriff und wie sich Sekunden später Abscheu und Ekel in seinen Zügen spiegelten. Dann wurde Ramons Gesicht zur glatten, gutaussehenden, nichtssagenden Maske.
    »Hallo, Lydia«, sagte er. »Was ist passiert?«
    »Was soll passiert sein? Ich bin älter geworden, das ist alles.«
    »Das sehe ich, aber wie ist das passiert? Als wir geheiratet haben, warst du eine attraktive junge Frau. Jetzt siehst du aus wie eine …« Er verstummte. Er hatte Greisin oder sogar alte Schachtel sagen wollen.
    Ramon versuchte, sich auf die neue Situation einzustellen. Mit fahrigen Händen zündete er sich eine Zigarette an. Lydia kam auf ihn zu, griff ihm unters Kinn, und er zuckte unwillkürlich zurück vor der Berührung ihrer welken, knochigen Finger.
    Was für ein Scheusal , dachte er.
    »Ich werde bald wieder jung sein. Es gibt da eine Behandlung, weißt du, Ramon. Es sind Schwierigkeiten aufgetreten, aber sie müssen bald behoben sein. Es – es ist doch nicht so schlimm, daß ich eine Zeitlang ein wenig älter aussehe, oder?«
    Aber es war schlimm. Sie sah es in seinen Augen und verwünschte sich, daß sie dieses Treffen überhaupt arrangiert hatte. Zwischen ihnen würde es nie wieder so sein wie früher. Er würde in ihr von nun an immer die welke häßliche alte Frau sehen, die Greisin mit dem Hyänengesicht.
    »Nein«, sagte Ramon, »nicht sehr schlimm.«
    Sein Gehirn arbeitete wie ein Computer. So, wie sie aussah, konnte sie nicht mehr lange leben, und damit war er reich. Im Ehekontrakt stand eine Klausel, nach der ihm anderthalb Millionen Dollar zustanden, wenn die Ehe ohne sein Verschulden scheiterte, oder wenn Lydia starb. Diese anderthalb Millionen wollte er nicht riskieren. Lydia sah so aus, als stünde sie bereits an der Schwelle

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