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037 - Sieg der Schwarzen Magie

037 - Sieg der Schwarzen Magie

Titel: 037 - Sieg der Schwarzen Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Anstand.
    »Man soll nie nie sagen, Dorian Hunter«, sagte die Goldstein bösartig. »Wollen sehen, ob Sie auch noch so hart bleiben, wenn Ihre Freunde auf gräßliche Weise sterben – einer nach dem anderen. Sie werden Sie mit ihrem letzten Atemzug verfluchen.«
    Ich schaute Coco Zamis, Don Chapman, Miß Pickford, Trevor Sullivan und den bewußtlosen Marvin Cohen an.
    Coco sprach für sie alle. »So wartet ein Ende mit Schrecken auf uns, Dorian, aber wenn du dich einem Dämon verschreibst, wird es ein Schrecken ohne Ende. Du würdest uns alle in den Abgrund ziehen. Du mußt hart bleiben, was immer sie auch mit uns und mit dir anstellen werden, diese alten bösen, gierigen, häßlichen Ungeheuer.«
    Die Greise und Greisinnen fegten auf sie los, bespuckten sie, zogen sie an den Haaren und zerkratzten ihr das Gesicht. Ich fürchtete schon um Cocos Leben, aber da gingen auf einen kurzen Befehl der Goldstein die Gangster dazwischen und drängten die Alten von Coco ab.
    »Griffith und ich haben uns viel bessere Sachen als einen Lynchmord ausgedacht«, rief die Goldstein. »Los! Wir bringen sie zum Schloß. Und dort kommen alle an die Reihe – bis Dorian Hunter nachgibt, oder bis keiner von ihnen mehr am Leben ist.«

    Der Marsch durch die Palmenhaine und den tropischen Dschungel dauerte nicht lange. Wahrscheinlich waren die Entfernungen auf der Insel auf magische Weise verkürzt. Ich schätzte, daß wir nicht mehr als eine halbe Stunde unterwegs waren.
    Die Sonne brannte auf uns nieder. Mein zerfetztes Oberhemd bot mir nur wenig Schutz gegen die sengenden Strahlen. Ich trug immer noch die Jeans, das karierte Baumwollhemd und die derben Schuhe, mit denen ich in London gekidnappt worden war. Meine Sachen waren verschmutzt und stinkig. Meine Gefährten sahen nicht besser aus.
    Mein Gesicht schillerte nach der Folterung in allen Farben, war verquollen und geschwollen. Am Körper hatte ich zahlreiche Wunden. Da ich außerdem schon lange nichts mehr zu essen bekommen hatte, fühlte ich mich scheußlich.
    Babyface Nelson und drei andere Gangster schleppten die Trage mit Marvin Cohen. Er phantasierte im Delirium; ich wunderte mich, daß er überhaupt noch lebte. Trevor Sullivan hatte an Bord der Jacht nach Cohens Verletzungen gesehen, die Kugeln waren ihm zumindest herausgeschnitten worden. Eine fachmännische Operation, nur hatte Marvin Cohen hinterher kein Morphium oder ein gleichwertiges schmerzbetäubendes Mittel bekommen.
    Wir erreichten das von einem Wassergraben umgebene Schloß. Fanfaren kündigten unser Kommen an. Die Zugbrücke wurde heruntergelassen. Die Gangster umringten uns. Während des Marsches hatten wir kein Wort miteinander wechseln dürfen. Die Greise und Greisinnen marschierten hinter uns. Als wir durch das Schloßtor schritten, begann plötzlich eine der alten Frauen zu schreien. Auf der Zugbrücke brach sie zusammen.
    »Helft mir!« ächzte sie. »Hel …«
    Sie starb mitten im Wort, und ihr Leichnam verdorrte und verwelkte zu einer abscheulichen Mumie.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der anderen Alten.
    »Wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren«, keifte eine alte, mit Schmuck behangene Vettel. »Bringt endlich einen von ihnen um, damit Hunter sieht, daß wir es ernst meinen!«
    Die Gangster trieben uns durch einen geräumigen Innenhof über eine Treppe auf den stufenförmig erhöhten oberen Teil des riesigen Schlosses zu. Hier gab es einen prächtige Park und einen großen, silbrig schimmernden See.
    Ein paar Männer kamen auf uns zu. Ich erkannte unter ihnen den Kapitän der Jacht, die beiden Kreolen und den Steuermann. Also war die Dyane II doch nicht am Riff zerschellt.
    Sie stellten sich am Ufer des Sees auf. Zwei Gangster hielten mich fest. Einer von ihnen war Al Capone. Er drückte mir einen Revolver in die Rippen und grinste mich jovial an. Seine Augen blieben dabei so kalt wie Glasmurmeln. Er befahl vier Gangstern, Marvin Cohen zum Seeufer zu tragen.
    »Im See sind Piranhas«, sagte die Goldstein. »Wenn Sie nicht einwilligen, die Beschwörung durchzuführen, verfüttern wir Cohen an sie.«
    Der Kapitän der Jacht warf ein Stück rohes, blutiges Fleisch ins Wasser. Es kochte und brodelte. Silbrige, handlange Fischleiber wühlten den See auf. Piranhas, der Schrecken des Amazonas und seiner Nebenflüsse. Diese Süßwasserkiller bestanden zur Hälfte aus einem Rachen mit rasiermesserscharfen Zähnen. Ein Schwarm Piranhas konnte in Minutenschnelle einen Bullen skelettieren.
    »Was ist, Hunter?«

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