Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
037 - Sieg der Schwarzen Magie

037 - Sieg der Schwarzen Magie

Titel: 037 - Sieg der Schwarzen Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
prächtig, aber innerlich nagte die Sorge um unser aller Schicksal an mir, und Wut und Haß wegen Marvin Cohens Tod erfüllten mich.
    Ein melodischer Gong ertönte. Eines der fünf Mädchen, ein gertenschlankes Chinesenmischblut mit exotischem Gesicht, öffnete die Tür. Al Capone, Babyface Nelson und acht andere standen draußen und bedrohten mich mit Waffen.
    »Komm, Hunter!« sagte Capone. »Du bist als Ehrengast zu einem Mahl geladen.«
    Nelson legte mir Handschellen an. Er achtete darauf, seinen Kumpanen nicht in die Schußlinie zu kommen. Ich hatte keine Möglichkeit, ihn zu packen und als Kugelfang zu benutzen.
    Capone legte mir eine helle Jacke über die Schultern und band mir grinsend eine weiße Seidenkrawatte um den Klagen des weinroten Samthemdes.
    »Krawattenzwang«, sagte er. »Der Bedeutung des Ereignisses angemessen.«
    Sie führten mich durch eine verwirrende Vielzahl von Gängen. Jeden Augenblick zeigten zahlreiche Waffenmündungen auf mich. Capone ging neben mir.
    »Sagen Sie«, fragte ich ihn, »sind Sie wirklich Al Capone?«
    Er grinste. »Na klar. Willst du ein Autogramm haben?«
    Ich verzichtete und fragte ihn, wie er hergekommen sei, aber er hüllte sich in Schweigen.
    Livrierte Lakaien öffneten die Tür eines großen Saales: Kristallüster erleuchteten eine reichgedeckte, hufeisenförmige Festtafel. Davor befand sich eine erhöhte, mit schwarzen Tüchern abgedeckte Plattform mit einem breiten, schwarzen Seidenbett. Neben dem Bett stand ein fahrbares Serviertischchen. Eine funkelnde, rasiermesserscharfe Machete lag darauf.
    Die alten Leute standen im Hintergrund des Saales und unterhielten sich. Als ich mich ihnen näherte, wurde Coco gerade durch einen Seiteneingang hereingeführt, gebadet, frisiert, in einem tiefausgeschnittenen, weißen Kleid, ein Brillantdiadem im Haar und eine Halskette im Wert von mindestens einer dreiviertel Million Dollar um den Hals.
    Wir bekamen die Ehrenplätze an der Stirnseite der Tafel. Zu meiner Rechten saß Coco, zu meiner Linken Lydia Goldstein. Cocos Hände waren wie meine auf den Rücken gefesselt, Silvio Pereira saß neben ihr.
    Die anderen Alten hatten an der Tafel Platz genommen. Coco und ich wurden von Lakaien bedient und gefüttert. Ein Wandteil an der linken Seite des Saales glitt hoch. Auf einer Bühne saß ein Orchester, das Unterhaltungsmusik und Evergreens spielte. Es war eine sehr gute Band. Sie hätte in Las Vegas, Miami oder in New York in der Carnegie Hall auftreten können.
    Ich sah, wie Coco die Augen schloß und sich konzentrierte. Erst nach einer Weile öffnete sie sie wieder. Nichts war passiert.
    »Was ist?« raunte ich ihr leise zu.
    »Meine Hexenfähigkeiten lassen mich im Stich. Ich kann meine Künste nicht mehr anwenden, seit wir auf der Insel sind.«
    Die Goldstein stieß mir den knochigen Ellbogen in die Rippen. »Es ist unhöflich, sich so leise zu unterhalten, daß andere nichts mitbekommen.«
    Sie war auf jugendlich getrimmt und sah dadurch erst recht wie ein altes Wrack aus. Ihre Augen waren gerötet. Sie plauderte mit mir über Hollywoods große Zeit, über Stars, die sie persönlich gekannt hatte, ihre Schwächen und Skandale.
    »Sie kannten doch sicher den größten Filmliebhaber der fünfziger Jahre?« Sie nannte den Namen eines der größten Hollywoodstars. Natürlich hatte auch ich etliche Filme mit ihm gesehen.
    »Er war völlig von seiner Mutter abhängig«, erzählte sie. »Noch mit fünfzig Jahren rief er sie bei jeder kleinsten Kleinigkeit an und fragte sie um Rat. Er hörte immer auf sie. Er machte sich auch mehr aus Männern als aus Frauen.«
    Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Die Goldstein machte noch ein paar Bemerkungen über ihre diversen Männer.
    Die alten Männer und Frauen plauderten miteinander. Zwei Dutzend Greise und Greisinnen waren es, alle herausgeputzt und mit Schmuck versehen. Eine sich immer mehr steigernde Spannung lag in der Luft. Die Alten warfen mir und Coco immer wieder Seitenblicke zu.
    Ich aß wenig von den sechzehn Gängen, ließ mir hinterher jedoch von einem Lakai einen Drink servieren und eine Zigarette anstecken.
    Die Kapelle spielte einen Tusch. Im Hintergrund öffnete sich eine Tür. Miß Pickford wurde hereingeführt. Ich hätte sie kaum erkannt. Sie trug die Kleidung einer Dame aus der Rokokozeit, Reifrock, enggeschnürte Taille, enges Korsett und eine hohe graue Allongeperücke. Zwei Männer, wie Rokokosoldaten gekleidet, führten sie. Hinter ihr schritt eine unheimliche Gestalt,

Weitere Kostenlose Bücher