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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts von seinem Dunkelgrau verloren hatte.
    Die Minuten reihten sich aneinander. Eine Viertelstunde verging.
    Ich schaute auf meine Uhr.
    Eine halbe Stunde vor Mitternacht.
    Sollte die endgültige Entscheidung tatsächlich erst zur Tageswende fallen? Alles wies darauf hin.
    Einige Minuten später wurde ich »enttäuscht«. Da bewegte sich plötzlich die Erde auf dem Grab, ein paar Krumen und Stücke rollten zur Seite, machten Platz, um im nächsten Augenblick etwas freizulassen, das seit Jahrhunderten im Boden gelegen hatte.
    Eine mit Hautfetzen bedeckte Hand…
    ***
    Barcelona!
    Neben Madrid die berühmteste Stadt Spaniens. Hafenstadt, Zentrum einer gewaltigen Industrie, eine lebendige Stadt, die auch in der Nacht nicht zur Ruhe kommt.
    Der Verkehr brodelte immer. Es war wie ein gewaltiges Fieber, das sich über dem Häusermeer und den berühmten Ramblas ausgebreitet hatte. Auf dieser alleeartigen Prachtstraße gab es nichts, was man nicht kaufen konnte, und auch in der Nacht herrschte noch Handel und Wandel.
    Viele Straßen waren noch durch den Autoverkehr verstopft.
    Abgase wurden zum Glück durch den frischen Seewind vertrieben, und der erste Geruch des nahen Sommers fiel den Menschen auf.
    Viele spürten das Gefühl des Frühlings, das sie berauschte und nicht in den Häusern ließ.
    Sie wollten die Nacht zum Tage machen. Man traf sich mit Freunden, lachte, flirtete oder unterhielt sich einfach nur. Das Thema Nummer Eins war der Fußball, denn der FC Barcelona stand an der Spitze und konnte bereits als Meister gefeiert werden.
    Dieses Jahr war gut…
    Doch niemand ahnte, was in der Erde lauerte. Nicht dort, wo die Ramblas lagen, auch nicht am Hafen, sondern in einem neueren Teil, der erst in den letzten Jahren gebaut und eingemeindet worden war.
    Man hatte Hochhäuser errichtet. Wohnsilos für die gewaltigen Menschenmengen.
    Im Sommer konnte es schlimm werden, da verwandelte sich jede Wohnung in einen Brutofen, aber so weit war es noch nicht.
    Dennoch wollten die Bewohner nicht in den Häusern bleiben. Zudem begann das Wochenende, man konnte sich am anderen Tag ausschlafen und wollte die Nacht zum Tage machen.
    Sie trafen sich vor den Häusern oder in den kleinen Gaststätten.
    Man saß wieder draußen, schaute schönen Mädchen nach, trank, lachte und redete miteinander.
    Aber das Grauen war vorhanden…
    Noch ahnte niemand etwas davon, und auch nicht die Gruppe von Menschen, die sich auf einem kleinen Platz zusammengefunden hatte und dort die Nacht durchfeiern wollte.
    Man hatte Tische und Stühle nach draußen gestellt. Der Wein floß aus Fässern, kleine Imbisse lagen bereit, zumeist eine Zusammenstellung aus Meeresfrüchten.
    Paellas dampften, und es gab einige Männer, die Musik machten.
    Zwei Frauen begannen zu tanzen. Sie fühlten sich als kleine Carmens. Die Bewegungen, die sie vollführten, waren sinnlich, aufreizend, und sie schoben sich provozierend langsam an den Kreis der sie umgebenden Männer heran, um diese hin und wieder mit ihren Körpern zu berühren.
    Es war noch vor Mitternacht, und keiner der Anwesenden dachte daran, ins Bett zu gehen. Selbst die Kinder nicht, die ihre Eltern und Verwandten begleitet hatten. Wenn die Großen feierten, sollten auch die Kleinen ihren Spaß haben.
    Der Geruch von gebratenem Fleisch schwängerte die Luft. Die Schwaden trieben gegen die bunten Lichter der Girlandenleuchten, die im Nachtwind pendelten und regelrechte Wellen warfen.
    Niemand ahnte etwas Böses…
    Es waren die Kinder, die es entdeckten. Eine Gruppe Jungen wollte nicht mehr bleiben und rannte die Straße hinab. Irgend jemand hatte die Idee gehabt, sich Masken zu besorgen und die Erwachsenen zu erschrecken, das wollten alle in die Tat umsetzen.
    Als man die Wohnsilos errichtete, hatte man auch die entsprechenden Straßen und Zufahrten angelegt. Es waren glatte Asphaltbänder, über die die Kinder rannten, sie liefen sie jeden Tag, und so achteten sie nicht mehr auf irgendwelche Unebenheiten im Boden.
    Bis der kleine Pedro fiel.
    Aus vollem Lauf war er gestolpert, konnte sich nicht mehr halten und wurde von dem gewaltigen Schwung nach vorn geworfen, wobei er gegen einen seiner Spielkameraden flog und diesen mit zu Boden riß.
    Es schmerzte, und sie schrien. Pedro hatte sich die Knie aufgeschlagen, der andere Junge den linken Ellbogen. Zudem blutete er am Kinn.
    Die anderen Kinder hörten das Schreien ihrer Spielkameraden, stoppten und drehten sich um.
    »He, was ist denn mit euch?« Sie wollten

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