Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ende eures Weges. Wir befinden uns in einem Druidental, das mit einer Kraft gefüllt ist, die schon Jahrtausende alt ist. Man kann sie nicht so einfach ignorieren. Das werdet ihr zu spüren bekommen.«
    »Vielleicht«, erwiderte ich. »Aber Sie haben meinen Namen vorhin korrekt ausgesprochen. Geisterjäger. Können Sie sich vorstellen, dass wir nicht auch über die von Ihnen so hochgelebte Druiden-Magie Bescheid wissen? Wir kennen auch eine geheimnisvolle Parallelwelt, die sich Aibon nennt, das Paradies der Druiden ist und gleichzeitig dessen Fluch. Na, immer noch so überzeugt?«
    »Ja!«
    »Dann müssen wir Ihnen das Gegenteil beweisen«, erklärte Suko.
    »Der Spieß ist umgedreht. Sie, Eileen, werden jetzt tun, was wir von Ihnen verlangen!«
    »Und was wollen Sie unternehmen?«
    »Einen kleinen Spaziergang mit Ihnen«, erwiderte mein Freund schlicht.
    Vor der Antwort klang ihr Lachen glucksend. »Ihr glaubt doch nicht, dass man euch herumspazieren lässt?«
    »Wer sollte uns daran hindern?«, fragte ich.
    Da Eileen gerade dabei war, so herrlich zu reden, gab sie auch weitere Erklärungen ab. »Wer euch daran hindern sollte? Meine Leute. Wir alle, Sinclair. Cockway sieht zwar aus wie ein normaler Ort, aber das ist er nicht mehr. Wir haben ihn besetzt. Die Bewohner, die sich auf den Straßen zeigen, tun dies auf unsere Befehle hin, damit man nach außen hin nichts bemerkt. Wir waren gezwungen, neue Wege zu gehen, uns andere Helfer zu suchen, und die haben wir gefunden, Sinclair. Es ist die alte Magie. Dieses Land gehört uns, den Iren. Alles in diesem Land wollen wir haben. Auch den Teil, der unter englischer Verwaltung steht. Aus diesem Grunde haben wir uns mit den Kräften beschäftigt, die in den Tiefen des Bodens lauern, die zwar schlafen, aber nur eben schlafen. Wir haben sie wieder geweckt, das werdet ihr zu spüren bekommen…«
    »Wie die Bluthand, nicht wahr?«, unterbrach ich sie.
    Für einen Moment zeigte das Gesicht der Frau Überraschung. Ihr Mund klappte zu. »Ja, wie die Bluthand«, gab sie flüsternd zurück.
    »Ihr wisst sehr viel. Also seid ihr Spione, ich habe mich nicht geirrt.«
    »Keineswegs. Wir wollten nur etwas klarstellen. Jetzt haben wir den Beweis.«
    »Und wie seid ihr…?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Erklärungen mehr, Eileen, jetzt wird gehandelt.«
    »Bitte.«
    Suko wusste, was ich vorhatte, auch ohne dass er eine Erklärung bekam. Er trat einen Schritt zurück, senkte den Lauf der MPi ein wenig und deutete damit zur Tür. »Da ist der Ausgang«, sagte er mit leiser Stimme. »Gehen Sie vorsichtig hin, und unternehmen Sie nichts. Sie wollen ja noch länger leben.«
    »Das werde ich auch.«
    »Wir warten ab.«
    Eileen drehte sich und wollte Sukos Befehl nachkommen. Mein Blick fiel dabei auf ihre rechte Seite. Die lange Drillichhose hatte auch in Höhe der Schenkel schmale Taschen. Aus einer schaute ein Sprechfunkgerät hervor.
    Bevor sich die Frau versah, war ich bei ihr, hatte zugegriffen und den Apparat an mich genommen. »Den brauchen Sie ja nicht mehr«, sagte ich und kassierte dafür einen bösen Blick.
    »Du bekommst es noch zurück!«, versprach sie mir mit finsterer Stimme.
    »Abwarten…«
    »Geh vor, Mädchen, und rede nicht so viel«, sagte Suko.
    Sie nickte. Eileen trug Springerstiefel. Als sie ging, hörten wir das dumpfe Hämmern der Sohlen auf dem mit Holz belegten Fußboden.
    Es war ein schlendernder Gang, der sie in Richtung Tür brachte, und sie gab sich dabei noch immer überlegen.
    Suko folgte ihr in einem gewissen Abstand. Die Mündung der Maschinenpistole wies auf den Rücken der Frau und irrte auch für keinen Moment von diesem Ziel ab.
    Vor der Tür blieb sie stehen. Wir befahlen ihr auch nicht, weiterzugehen, denn draußen hatte sich etwas verändert.
    Inzwischen war es dunkel geworden, und dennoch zeigte sich eine gewisse Helligkeit. Fackelschein. Schatten werfend und rötlich hell tanzte er über die Straße.
    Die äußeren Merkmale der Beschwörung schienen bereitgestellt worden zu sein, und auch Eileen wusste Bescheid. Trotz der auf sie gerichteten Waffe gab sie sich locker und drehte den Kopf. »Es hat sich einiges verändert, ihr beiden«, erklärte sie. »Ihr werdet euch wundern, wenn ihr nach draußen kommt.«
    »Das haben wir uns abgewöhnt«, erklärte Suko.
    »Überraschungen gibt es immer wieder.« Sie sprach so überzeugt, dass ich ein ungutes Gefühl bekam.
    »Gehen Sie«, befahl Suko.
    »Also gut«, sagte sie und drückte die Tür auf.

Weitere Kostenlose Bücher