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0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihre Füße verloren plötzlich den Kontakt zum Boden.
    Und die anderen hatten ein Ziel.
    Es war die aufgerichtete, leicht gekrümmte, gewaltige Hand, die fangbereit dastand, um das nächste Opfer zu bekommen. In den Fingern gab es noch genug Platz. Sie würden ihr Blut mit Freuden aufnehmen, um noch mehr zu erstarken.
    Auch Miriam schwebte. Wie eine geworfene Puppe befand sie sich in der Luft. Die Sohlen der Schuhe berührten nicht mal die Spitzen des Grases. Sie glitt weiter, die Hand kam näher und wurde für die junge Frau immer größer, sodass sie wie ein gewaltiges Ungetüm wirkte.
    Die Schatten wanderten nicht mit. Sie veränderten nur ein wenig die Haltungen ihrer Hände, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Schließlich sollte Miriam direkt gegen das harte Holz der Klaue gepresst werden.
    Bisher hatte sie dagegen geschaut. Nun drehten die anderen Kräfte sie herum, sodass sie mit dem Rücken gegen die Hand kam. Sie senkte den Kopf ein wenig. Dabei erkannte sie schon das Holz des Fahrgestells unter sich.
    Im nächsten Augenblick prallte sie gegen die Blutklaue. Ein kurzer Stoß nur, mehr war es nicht, aber es gelang ihr nicht, sich noch von der Stelle zu rühren.
    Sie war und blieb gefangen.
    Fesseln wurden ihr nicht angelegt, die Magie der Hand sorgte dafür, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte und steif blieb.
    Noch immer wurde sie von den Strahlen berührt, aber die sanken einen Moment später zusammen.
    Jetzt hätte Miriam weglaufen können, wäre nicht die Magie der Bluthand gewesen, die sie wie eine unsichtbare Fessel hielt, sodass es ihr unmöglich war, sich zu rühren.
    Sie musste den anderen Tribut zollen.
    Die Hand kannte kein Pardon. Wenn sie wollte, konnte sie die Frau sehr schnell vernichten, aber die Männer oder Schatten hatten etwas anderes mit ihr vor.
    »Nicht hier!«, hörte sie die Stimme. Ob einer oder vier gesprochen hatte, war nicht herauszuhören. »Niemals hier. Du lebst in unserem Paradies, aber du hast dich stets danach gesehnt, in eine andere Welt zu gelangen. Das wissen wir, denn wir kennen deine Gedanken. Haben genau gemerkt, was du dir immer ausgedacht und von wem du geträumt hast. Wir werden dich mitschleppen, denn es sind Menschen gekommen, die über uns Bescheid wissen. Sie befinden sich in der magischen Zone, und wir haben beschlossen, dich dort sterben zu lassen, wo du so gern gewesen bist. Auf der Erde…«
    ***
    Die Überraschungen rissen nicht ab. Wir hatten die Stimme vernommen, es war gesagt worden, was uns erwartete, und dennoch fühlten wir uns nicht als Todeskandidaten.
    Ich schaute Suko an. Sein Gesicht zeigte einen nichts sagenden Ausdruck. »Möchtest du sterben?«
    »Es wird euch wohl nichts anderes übrig bleiben.« Die Frau hatte eine dunkle Stimme. Gar nicht mal unsympathisch, wenn sie nur andere Worte gewählt hätte.
    »Wer sind Sie?«
    »Das werden Sie sehen, sobald Sie sich umdrehen.«
    Die Aufforderung ließen wir uns nicht zweimal sagen. Auf der Stelle wandten wir uns um und sahen, dass sich aus dem Düstern einer Nische eine Gestalt löste.
    Das war die Sprecherin, und sie sah im ersten Moment gar nicht so aus wie eine Frau, denn sie trug die Kampfkleidung irgendwelcher Terroristen. Sollte sie langes Haar haben, musste sie es hochgesteckt und unter ihrer Schirmmütze verborgen haben. Das Gesicht war blass. Ob ihre Züge scharf oder weich geschnitten waren, konnten wir auch nicht erkennen. Jedenfalls besaß sie eine Maschinenpistole, und wie sie die Waffe hielt, ließ darauf schließen, dass sie auch damit umgehen konnte. Die war anders als die beiden Typen an der Scheune.
    »Hier scheint ein Nest zu sein«, bemerkte ich. »Anscheinend gibt es in diesem netten Land nur Typen, die sich mit MPi’s bewaffnet haben. Das gefällt mir gar nicht.«
    »Kann ich mir vorstellen«, erklärte sie. »Aber mir gefällt es auch nicht, dass Sie hier eingedrungen sind.«
    Suko lachte leise. »Was heißt hier eingedrungen? Das ist ein freies Land. Hier kann jeder hergehen, der will.«
    »Kann er nicht.«
    »Ach, und wer bestimmt das?«
    »Ich.«
    »Dann sind Sie also die Anführerin dieser Bande?«
    »So würde ich an Ihrer Stelle nicht sprechen. Wir sind keine Bande, sondern Freiheitskämpfer.«
    »Das sagen sie alle«, meinte ich.
    »Nur stimmt es bei uns. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Grüne Insel…«
    »Ich kenne die Leier der IRA«, erwiderte ich locker. »Sie brauchen mir nichts zu sagen. Es steht in allen Zeitungen…«
    »Nein«,

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