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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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ihr zieht hier eine Show ab, pflanzt euch in die Sessel und richtet eine Pistole auf mich. Wenn ich nicht ein Mann mit einem Sonnengemüt und starken Nerven wäre, hätte ich euch längst eine Lektion verpasst, an die ihr noch Monate zurückdenken würdet.«
    »Mit Kerlen deiner Art werden wir in wenigen Minuten fertig«, brummte Tony und strich mit der linken Hand über seinen Stiernacken.
    »Leute, die so viel unnützes Fleisch spazieren tragen wie du, nehmen oft den Mund zu voll!«, konterte ich. Tony richtete seine Kuhaugen auf mich. Seine unteren Schneidezähne nagten nervös an der Oberlippe. Er warf John einen Blick zu.
    Catcher Nummer eins, der immerhin ein Drittel Gehirnmasse mehr besitzen musste als Tony, winkte ab.
    »Der Bursche läuft uns nicht mehr weg«, meinte er.
    Tony warf den Kopf herum.
    »Ich hätte dich erledigen sollen, gleich als du reinkamst«, zischte er, »ich hatte einen Schalldämpfer drauf. Kein Mensch hätte das Plopp gehört. Aber ich war zu vorsichtig.«
    »Genau wie dein Kollege, der Francis Roche in den Steinbruch jagte«, konterte ich, »aber er konnte nicht ahnen, dass ich mich an seine hintere Stoßstange hängte. Es ist peinlich für ihn, nicht wahr? Oder gehört dieser Bursche mit den rasierten Augenbrauen nicht zu eurem Verein?«
    Die Gauner starrten sich betroffen an. Mein Pfeil war mitten im Schwarzen gelandet.
    »Jetzt seid ihr stumm, wo es um euren Kopf geht.«
    Wie auf Kommando drehten die beiden den Kopf nach rechts. Am Windzug spürte ich, dass die Tür aufgegangen war.
    ***
    Auf der Sehwelle stand ein Mann im schwarzen Anzug. Sein Gesicht konnte ich noch nicht erkennen. Als er in den Schein der Deckenbeleuchtung trat, genügte ein Blick. Das war der Gangster, der Roche in die Tiefe gestürzt hatte.
    In der Faust des Burschen klebte eine schwere Luger, die sich genau auf den Mittelpunkt meiner Stirn richtete.
    »Well, du willst wissen, wer Francis Roche zum Schweigen gebracht hat?«, fragte er zynisch, »du bist ein Anfänger.«
    Ich überlegte blitzschnell, welche Chancen mir blieben, wenn ich meine Pistole zückte. Der Bursche würde kaltblütig abdrücken. Auf die Entfernung war es unwahrscheinlich, dass er sein Ziel verfehlte. Außerdem spielten die beiden Gorillas noch immer mit ihren Waffen.
    Ich halte nichts von selbstmörderischem Leichtsinn, deshalb ließ ich meine Smith & Wesson stecken.
    »Zumindest weiß ich, wer die Leiche in den Steinbruch gefahren hat«, sagte ich seelenruhig und warf dem Gangster an der Tür einen Blick zu.
    »Sollen wir den Burschen zum Schweigen bringen, Joe?«, fragte der Bursche, der mit John angeredet worden war.
    Roches Fahrer winkte lässig mit der freien Hand ab und marschierte auf mich los. Ich lehnte mich in den Sessel zurück, spannte meine Muskeln und war bereit, dem Burschen wie eine Rakete entgegenzuzischen, wenn er mir zu nahe kommen sollte.
    Aber der Gangster blieb im respektvollen Abstand von drei Yards stehen.
    »Ich bin auf deinen Trick hereingefallen, Bürschchen«, zischte er, »natürlich glaubte ich dich mit zerschmetterten Gliedern im Steinbruch. Aber dieser kleine Fehler lässt sich leicht ausbügeln, meinst du nicht auch?«
    Ich sparte mir die Antwort. Es sah nicht rosig für mich aus.
    »Bist du ein Polyp oder gehörst du zu den Schnüfflern, die den ganzen Tag in den Akten blättern und Gesetze studieren, um andere Leute an den Galgen zu bringen?«
    »Mein Name ist Alan Holl«, sagte ich. Blitzschnell fuhr meine Hand in die Tasche. Ich wollte die Reaktion des Mannes mit der Luger testen.
    »Keine falsche Bewegung, Bursche«, rief er drohend. Sein Finger krümmte sich bis zum Druckpunkt. Seelenruhig zog ich die Hand aus der Tasche. Zwischen meinen Fingern steckte eine Visitenkarte.
    »Hier ist meine Visitenkarte.« Die drei Gangster atmeten erleichtert auf. Hatten sie wirklich gedacht, ich legte es darauf an, den schnelleren Schützen ausfindig zu machen?
    Joe, der vor mir stand, nahm den Finger vom Abzugshebel seiner Luger.
    »Hast du eine Waffe?«, fragte der Gangster. Ich antwortete mit einem geringschätzigen Lächeln.
    »He, Boys, wofür werdet ihr bezahlt?«, fauchte der Gangster die anderen an.
    Sie starrten mich an und erhoben sich schwerfällig aus ihren Sesseln. Ihnen behagte die unruhige Note keineswegs, die Joe in unser Spiel gebracht hatte. Der schwerfällige Tony tapste auf mich los. Als er vor mir stand, federte ich aus dem Sessel hoch, stieß ihm meinen Kopf gegen die Brust und setzte mit einem

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