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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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ich.
    »Well, das Selbstvertrauen gefällt mir, Holl«, sagte der Alte, »ich will dir eine Chance geben. Für heute fehlen noch einige Leibwächter. Traust du dir zu, die Aufgabe auszuführen?«
    »Was zahlst du, Hurrican?«, fragte ich.
    Ein Grinsen ging über das Gesicht des Gangsterbosses.
    »Du gehst aber ran. Genügen tausend Bucks?«
    Ich tat, als wenn ich überlegen müsste. »Okay«, sagte ich dann.
    »Hier hast du die tausend Bucks«, sagte Jeff Chandler, griff in seine Jackentasche und zurrte einen Umschlag ans Licht. Er stand auf und reichte ihn mir. Ich nahm den gelben Umschlag in Empfang, strich das Papier glatt und ließ es in meiner Jackentasche verschwinden.
    »Joe, du wirst diesen jungen Mister anweisen, was er morgen zu tun hat«, befahl Jeff Chandler, stand auf und bewegte sich zur Tür.
    Der Alte verließ kerzengerade den Salon, der die Größe eines Tanzsaales hatte, ohne sich umzudrehen.
    »Na, habe ich dir nicht gesagt, dass ich zum Zuge komme«, triumphierte ich.
    »Okay, ich werde das tun, was mir der Boss befohlen hat«, knurrte Joe. »Come on. Ich will dir dein Zimmer zeigen. Alle Leibwächter schlafen im Haus.«
    Joe stolzierte voraus, stieß die Tür auf und trottete über den Teppich. Wir durchquerten die Diele. Auf der rechten Seite blieb Joe vor einer Tür stehen, drückte die Klinke herunter und ließ mir den Vortritt.
    Unter der Decke flammte Licht auf. Ich stand auf einer Treppe, die in den Keller führte. Als ich mich umdrehte und Joe einen fragenden Blick zuwarf, sah ich ein breites, hämisches Grinsen auf dem Gesicht des Gangsters.
    Ich spürte die Faust in meinem Rücken.
    Unten tauchten plötzlich zwei fremde Gesichter auf.
    Ich stürzte den beiden Unbekannten entgegen, die mich fürsorglich aufnahmen. Einer riss mir die Hände auf den Rücken. Der andere ließ seine Faust gegen meine Schläfe jagen.
    Ich war in die Falle getappt.
    ***
    Einer der beiden Burschen hatte ein Boxergesicht und Fäuste wie Schraubstöcke. Er warf mich auf den Rücken, dass meine Rippen auf den harten Betonboden krachten. Ehe ich zu mir kam, wuchtete der Kerl seine zwei Zentner auf meine Beine. Ich bäumte mich auf, aber gegen das Gewicht war ich machtlos.
    Blitzschnell schoss die Faust des zweiten Gorillas vor. Ich sah eine Atemmaske und drehte den Kopf zur Seite. Aber der Bursche war im Vorteil. Er presste mir das Sieb auf die Nase und ließ aus einer Flasche flüssigen Äther auf die Maske tropfen. Ich hielt die Luft an.
    Der Catcher, der auf meinen Schienbeinen hockte, begann meine Arme wie Windmühlenflügel zu bewegen. Dadurch musste ich Luft ausatmen und Äther in meinen Körper auf nehmen.
    Der Bursche mit der Narkoseflasche goss den restlichen Inhalt auf die Maske. Ich schluckte, würgte und fühlte wie meine Muskeln erschlafften. Der Zweizentnermann erhob sich. Aber ich war nicht mehr in der Lage, mich zu bewegen. Ich ruderte noch einmal mit den Armen durch die Luft.
    Die Geräusche entfernten sich immer mehr. Ich fiel in einen bodenlosen Brunnen, wartete jeden Augenblick auf den Aufschlag. Aber dag Fallen nahm kein Ende. Dann verlor ich selbst die Fähigkeit, dieses letzte Gefühl wahrzunehmen. Um mich war das Rauschen des Meeres und eine Dunkelheit, so dick wie Watte.
    Ich weiß nicht, wie lange ich auf dem feuchtkalten Erdboden gelegen habe. Zuerst arbeitete mein Geruchssinn wieder. Ich stellte Chloroformdunst fest, und mein Magen begann sich wie ein Kreisel zu drehen.
    Ich versuchte mich aufzurichten. Es gelang mir nicht, weil die Burschen mich transportfertig verschnürt hatten.
    Meine Beine waren an vier oder fünf Stellen zusammengebunden, und zwar mit einer Gründlichkeit, die sonst nur die Chirurgen beim Schienen von gebrochenen Knochen anwenden.
    Außerdem hatte die Kordel noch ausgereicht, meinen Oberkörper bis zur Brust einzudrehen. Meine Arme, eng an den Körper gepresst, waren mit eingebunden. Ich konnte mich lediglich mit Schwung auf die Seiten und auf den Bauch rollen.
    Langsam gab ich den Gedanken auf, an der Hochzeit des Jahres teilzunehmen.
    Durch die Fenster fiel kümmerliches Licht in den muffigen Raum. Ich war nicht in der Lage, einen Blick auf die Armbanduhr zu werfen. Mit einem Druck meines linken Oberarms gegen mein Schulterhalfter stellte ich fest, dass die Gangster meine Smith & Wesson an sich genommen hatten.
    Die tausend Dollar im gelben Briefumschlag kümmerten mich nicht. Ich war überzeugt, dass Hurrican sie längst wieder an sich genommen hatte.
    Der Raum,

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