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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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in dem ich lag, war fünf Schritte lang und sieben Schritte breit. Er musste sich unter der Erde befinden, denn das Licht fiel nur spärlich herein. Wahrscheinlich stand dichtes Gesträuch vor den Kellerfenstern, um jede Sicht zu nehmen.
    Ich fror erbärmlich. Da konnte nur Gymnastik helfen. Mit einem Ruck wälzte ich mich auf die rechte Seite, warf mich zurück auf den Rücken und nach links.
    Diese Übungen wiederholte ich zehnmal. Dann waren meine Glieder wieder geschmeidig. Ich konnte bereits die Beine einige Zoll anziehen. Nach drei Viertelstunden machte ich eine interessante Entdeckung.
    Das Seil, mit dem mich die Burschen nach der Narkose gefesselt hatten, war nass geworden auf dem feuchten Kellerboden und dehnte sich bei jeder weiteren Freiübung.
    Wenn ich genügend Kraft und Ausdauer besaß, war ich in der Lage, in einer weiteren Stunde frei im Keller herumzuspazieren. Damit würden meine Aussichten wesentlich steigen.
    Immerhin war ich dann nicht völlig wehrlos, wenn die Burschen mich abholen wollten, um mit mir vor der Hochzeit noch einen Badeausflug zum Michigan See zu unternehmen.
    Ich arbeitete wie verrückt, spannte die Muskeln, ließ wieder locker, zog die Beine an, streckte sie. Der Schweiß brach aus allen Poren. Nach einer weiteren halben Stunde kam der tote Punkt. Ich nahm ein starkes Hungergefühl wahr. Sterne tanzten vor meinen Augen, und meine Muskeln schienen völlig ausgelaugt.
    Aber ich bis die Zähne aufeinander und trainierte weiter. Zum Schluss gingen die Übungen schon in mein Unterbewusstsein über. Aus meinem Körper war jedes Gefühl gewichen.
    ***
    Dann kam der Augenblick, für den ich zwei Stunden geschwitzt hatte. Ich strampelte meine Beine frei. Nach wenigen Minuten hatte ich den Rest der Verschnürung abgeschüttelt. Ich war vollständig frei, sprang auf die Beine und torkelte gegen die nächste Wand. Hier blieb ich einige Sekunden keuchend stehen.
    Ich tastete mich an der Wand entlang zum Fenster. Es war von innen mit Gittern abgesichert. Ich rüttelte an den Eisenstäben. Vergeblich.
    Ich tastete mich weiter an den kalten Steinen entlang. Plötzlich strichen meine Hände über eine raue Metallfläche.
    Befand ich mich vor einem Wandtresor?
    Meine Hände griffen die Fläche ab. Ich entdeckte an beiden Seiten winzige Ritzen, die senkrecht verliefen.
    Im ersten Augenblick wagte ich es nicht zu denken. Stand ich vor einer Tür, die ins Freie führte? Aber eine Tür musste eine Klinke besitzen, wenn man sie öffnen wollte.
    Hastig fuhr ich mit beiden Händen über die Metallfläche. Da! Das war die Klinke.
    Ich zwang mich zur Ruhe. Das Blut klopfte wie wild in meinen Schläfen. Standen draußen die Gorillas, um mich zu empfangen?
    Unendlich langsam drückte ich die Klinke nieder. Die Tür sprang auf. Ich öffnete sie einen schmalen Spalt und schaute hinaus.
    Es war niemand zu sehen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Gorillas so leichtsinnig waren und einen Gefangenen bei offener Tür in einem Keller liegen ließen.
    Oder hatten sie erwartet, dass die Portion Äther reichte, bis sie mich wegschaffen konnten?
    Keine Sekunde durfte ich länger warten. Ich nahm mir nur noch die Zeit, meine Taschen nachzuprüfen. Der Umschlag mit den tausend Bucks fehlte, aber die Einladungskarte zur Hochzeit steckte noch in meiner Tasche. Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Wenn ich mich beeilte, kam ich noch früh genug ins Astoria, wo die Feierlichkeiten stattfanden.
    Ich fegte im Endspurt den Kelleraufgang hinauf, überquerte den Kiesweg und den angrenzenden Rasen. Dann setzte ich mit einem Sprung über die Begrenzungsmauer. Ich landete auf dem Nachbargrundstück, duckte mich hinter einem Baum und beobachtete die Westfront der Prachtvilla.
    Hinter den meisten Fenstern waren die Rollläden noch heruntergelassen.
    Ich setzte mich in Trab, kurvte um die Nachbarvilla und trottete zur Straße zurück. Sie war wie ausgestorben.
    Ich erreichte gegen 7 Uhr früh die City.
    Während im Villenviertel noch ausgesprochene Ruhe herrschte, fand ich hier schon Betrieb wie in einem Aifieisenhaufen vor.
    Ehe ich ein Taxi heranwinkte, suchte ich in meinen Taschen nach Bargeld, das die Gangster mir großzügigerweise gelassen hatten. Sie wären von den paar Dollarnoten auch nicht reicher geworden.
    Ich fand noch einige Scheine, winkte einem Yellow Cab und stieg ein. Der Fahrer musterte mich aufmerksam. Es war ein Mann in den fünfziger Jahren mit einem wachen Gesicht und flinken Augen.
    »Sind Sie

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