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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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vergrößerte sich, statt sich zu verkleinern. Nur eins stand genau fest: Joe hatte mit der Ermordung von Francis Roche zu tun. Steckte Joe mit Edgar Pone, dem Neffen des Ermordeten, unter einer Decke?
    Pone verbarg sich vor der Polizei, und der Gorilla-Butler schwieg. Die Haussuchung hatte nichts an den Tag gefördert, was zur Aufklärung diente. Es gab eine Menge Motive für den Mord. Vielleicht brauchte Pone dringend die Millionen-Erbschaft.
    Oder hatte die Chandler-Gang Francis Roche beseitigt? Auch hier gab es eine Reihe von Motiven. Hatte Chandler erfahren, dass Roche vor dem FBI ausgesagt hatte? Oder war er ein gefährlicher Rivale der Bande?
    Mir dröhnte der Kopf, als ich ins Taxi stieg. Erst als ich mich in die Polster plumpsen ließ, fiel mir auf, dass der Mann tatsächlich auf mich gewartet hatte. Ich nannte ihm eine Straße, in der sich eine Reihe von Geschäften befanden die Abendgarderoben ausliehen. Ich musste meinen stark ramponierten Abendanzug gegen einen anderen auswechseln.
    Auf der breiten Avenue blieb das Taxi stehen, der Fahrer deutete auf einen Laden auf der anderen Straßenseite.
    Ich zahlte, stieg aus und überquerte die Straße. Im Fenster hing ein Anzug, der mir passen musste.
    Ich drückte die Klinke der Ladentür herunter. Ein verrostetes Glockenspiel ertönte. Aus dem dunklen Hintergrund tauchte ein eingetrocknetes Männchen auf und fragte nach meinen Wünschen.
    »Der Anzug im Fenster passt mir. Ich brauche ihn für vierundzwanzig Stunden. Wie hoch ist die Leihgebühr?«, fragte ich.
    Der Mann nannte mir den Preis. Darin eingeschlossen war eine Kleiderversicherung. Ich ließ mir das Kleidungsstück einpacken und verschwand.
    Diese Kleiderversicherung bewahrte das FBI einige Stunden später vor einigen Mehrausgaben.
    ***
    Gegen neun Uhr morgens schrillte in der Villa Roche das Telefon. Der Butler, der aussah, als habe er in der vergangenen Nacht kein Auge zugemacht, stürzte an den Apparat und nahm den Hörer von der Gabel.
    »Bitte, Mr. Pone«, schnarrte eine Stimme im Hörer.
    Der Mann drückte auf einen weißen Knopf. Im Appartement von Edgar Pone klingelte das Telefon. Pone stand im Baderaum vor dem Spiegel und rasierte sich. Er schaltete den Apparat ab und ging zum Telefon.
    »Hier Pone«, meldete sich der Mann.
    »Hallo, Mr. Pone. Ich hoffe, Sie sind in der vergangenen Nacht gut nach Hause gekommen«, röhrte die Stimme. »Thanks, sogar ausgezeichnet«, entgegnete Pone.
    »Well, schade, dass Ihr Onkel nicht an der Hochzeit teilnimmt. Wir bedauern seine plötzliche Abreise sehr.«
    »Es war nicht zu ändern«, erwiderte Pone.
    »Well. Wir werden uns erlauben, wenigstens Sie von zu Hause abholen zu lassen. Denn schließlich sind Sie der Erbe und Vertreter des Hauses Roche«, dozierte die krächzende Stimme.
    »Okay, dann brauche ich mich nicht um ein Taxi zu bemühen«, brummte Pone.
    »In einer halben Stunde steht der Wagen vor Ihrer Tür, Mr. Pone.«
    »Thanks. Das nenne ich Service.«
    Der andere hängte ein. Edgar Pone ging vor den Spiegel zurück und dachte nach. Der Anrufer hatte sich nicht vorgestellt. Aber er musste zum Kreis um Chandler gehören.
    Edgar Pone kleidete sich ohne sonderliche Eile an, ging hinunter und ließ sich das Frühstück im Salon servieren.
    Genau nach einer halben Stunde stoppte ein schwarzer Studebaker vor Roches Villa. Ein Mann stieg aus und trabte den Marmorplattenweg herauf.
    Der Besucher war Joe, der Gorilla. Er steckte in einem maßgeschneiderten schwarzen Anzug mit einer Chrysantheme im Knopfloch. Edgar Pone stieß einen Pfiff aus und trat von der Beobachtungsluke im Treppenhaus zurück. Roches Neffe stolzierte in die Diele und wartete auf das Klingeln. Aber Joe Duckworth liebte das Glockenspiel nicht. Er schlug mit den Knöcheln seiner rechten Hand gegen die Tür.
    Edgar Pone wartete nicht, bis der Butler heranschlurfte, und öffnete selbst.
    »Morning, Mr. Pone«, quakte Joe Duckworth, »der Boss erwartet Sie zu einer kurzen Besprechung, und zwar schon vor der Trauung.«
    »So eilig habe ich es nicht«, erwiderte Pone und verließ das Haus, »was wir zu bereden haben, hat auch Zeit bis nach der Trauung. Bringen Sie mich zum Standesamt, oder aber ich rufe selbst ein Taxi an.«
    »Wie Sie wollen, Mr. Pone. Allerdings wird Hurrican sehr enttäuscht sein. Denn er wartet auf Sie.«
    »Es tut mir leid, ich bleibe bei meinem Entschluss.«
    Joe ging um den Wagen herum und öffnete die rechte vordere Tür. Edgar Pone setzte sich vorsichtig in die

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