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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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aufgeschlagen, als er bereits tot war«, sagte Edgar Pone scharf.
    »Wer wird die Sache so genau untersuchen?«, winkte Chandler ab, »jedenfalls ist Francis tot.«
    »Ermordet«, stellte Pone fest.
    »Wir sind nicht hier, um diesen Fall zu klären, Pone. Uns interessiert etwas anderes. Roche hat dir eine Menge Geld vererbt. Wir geben dir einen guten Tipp, das Geld krisensicher anzulegen.«
    »Seit wann verteilt man Tipps mit der Pistole in der Faust?«, knurrte Pone. Chandler überhörte die Frage und zischte: »Krisensicher heißt, bei Chandler anlegen. Nur fünfzig Prozent. Mehr verlange ich nicht. Du bist an die Millionen gekommen, ohne einen Finger krumm zu machen. Und Francis war ein alter Kompagnon von mir, jahrelang, bevor er in die Konservenbranche überwechselte, Francis und ich waren Freunde. Und mit der Hälfte seines Vermögens kannst du auch noch gut leben, oder?«
    »Soll das eine Erpressung sein?«, fragte Pone.
    »No. Wer ist denn juristisch so weit vorgebildet!«, erwiderte Chandler und schob Pone einen Block hin. Das oberste Blatt war beschrieben.
    »Das ist ein Vertragsentwurf«, erläuterte Chandler und strich mit Daumen und Zeigefinger über seinen Schnurrbart, »du brauchst ihn nur zu unterschreiben. Dann fertigt unser Rechtsanwalt den richtigen Vertrag aus.«
    Pone las den Text zweimal.
    »Nicht schlecht. Ihr wollt nicht nur die Hälfte des Vermögens, sondern seid auch erbberechtigt, wenn mir etwas zustößt. Keine schlechte Idee. Aber ich spiele nicht mit«, erklärte Pone kalt.
    ***
    An der Straßenecke stand ein Achtzylinder, zu dem die Gorillas mich hinführten.
    John kommandierte: »Los, in den Kofferraum mit dem Kerl.«
    Die Burschen packten mich und wuchteten meinen Körper auf die Gummimatte des Kofferraums. Jemand klappte den Deckel zu. Ich lag auf der Seite, stieß mit dem Kopf gegen das Reserverad und mit den Füßen gegen den Kofferraumverschluss. Die Gangster trauten mir nicht über den Weg, selbst wenn ich gefesselt war. Deshalb schlossen sie den Kofferraum ab.
    Der Blechboden erzitterte. Der Wagen startete. Ich spürte das Vibrieren des Auspuffrohres. Im zweiten Gang schlich der Wagen über den schmalen Weg, der zwischen dem Astoria Hotel und dem Nachbargrundstück verlief.
    Dann bog der Studebaker auf die Straße und beschleunigte das Tempo.
    Warum waren Joe Duckworth und Jeff Chandler nicht mitgefahren? War das ein günstiges Zeichen für mich? Oder wollten sich die Burschen nicht an einem G-man-Mord beteiligen und überließen das den Killern?
    Plötzlich stieg der Fahrer stark auf die Bremse, riss den Wagen nach rechts hinüber. Das musste die schmale Straße sein, die zum Steinbruch führte. Ich fühlte jede Unebenheit des Wagens.
    Nach fünf Minuten quietschten die Bremsen. Der Wagen stand.
    Türen klappten. Die Gorillas sprangen aus dem Wagen.
    »Beeilt euch. Der Wagen wird wieder gebraucht.« Das war Johns Stimme.
    Also hatte Chandler nicht vor, seinen eigenen Wagen mit mir in die Tiefe rollen zu lassen. Jemand steckte den Schlüssel ins Kofferraumschloss. Der Riegel schnappte zurück, der Deckel flog hoch.
    John richtete den Strahl seiner Stablampe auf mein Gesicht. »Los, hebt ihn raus!«
    Zwei Kerle packten mich und hievten mich aus dem Kofferraum. Sie trugen mich einige Yards weit, dann ließen sie mich ins Gras fallen. Rechts von mir befand sich die Baracke mit den vergitterten Fenstern.
    Einer kramte den Schlüssel aus der Tasche, schloss die Tür auf und betrat die Baracke.
    Die beiden anderen schleiften mich in den muffigen Holzbau, der nach verschimmelten Matratzen roch.
    Ich überwand meinen Hustenreiz. Jemand entzündete eine Petroleumlampe, setzte sie auf einen Schemel und riss das Fenster auf.
    John stand auf der Türschwelle, knipste wieder seine Taschenlampe an und leuchtete den Raum ab. An der langen Wand befanden sich zwei Schlafstellen. Darüber hingen Schränke, von denen die Farbe blätterte. In einer Ecke stand ein niedriger Ofen. Eine Handvoll Asche lag davor.
    Die Baracke wurde also benutzt. Zwischen dem Ofen und mir stand ein Tisch. Ich konnte nicht erkennen, was sich auf der Platte befand, weil ich auf dem öligen Boden lag. Der Frackverleiher würde seine Augen aufreißen, wenn er das gute Kleidungsstück zurückbekam.
    »Alles okay?«, fragte John. »Getränke sind im zweiten Schrank. Der Schlüssel liegt unter dem Kopfkissen.« Der Bursche richtete seine Taschenlampe erst auf den Schrank und dann auf das Kopfkissen.
    Jemand knurrte

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