Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
verstärkten ihre Kräfte.
    So war es besser, Eysenbeiß zu verlassen und sich selbst in Sicherheit zu bringen.
    Denn hier in Eysenbeißens Refugium fühlte sich sich jetzt nicht mehr sicher. Das unerwartete Eindringen des Fürsten der Finsternis war der Beweis dafür.
    Möglicherweise war ihre Identität bereits durchschaut worden. Vielleicht gab es Überwachungsmöglichkeiten, von denen selbst Eysenbeiß nichts merkte, war er doch kein Dämon, sondern ein Mensch.
    Die ERHABENE plante ihren Rückzug aus der Hölle. Es mußte andere Orte geben, an denen sie ungestört weiter an der Formung ihres Machtkristalls arbeiten konnte. So etwas wie Loyalität gegenüber Eysenbeiß, der sie aus der sterbenden Dimension gerettet und ihr diesen Unterschlupf gewährt hatte, kannte sie nicht.
    ***
    Zamorras Amulett begann sich langsam wieder zu erwärmen. Unwillkürlich ging der Dämonenjäger langsamer. Krel blieb hinter ihm stehen.
    »Was ist los, Professor? Wieder eine Falle?«
    Zamorra antwortete nicht. Die Erwärmung war nur schwach, viel schwächer als vorhin. Demnach mußte die Quelle der magischen Kraft noch einigermaßen weit entfernt sein. Er versüchte das Amulett darauf einzustellen, um mehr über diese Kraftquelle zu erfahren.
    Sie war ungeheuer groß.
    Sie war nicht auf einen Punkt begrenzt, sondern umfaßte einen riesigen, unübersehbaren Bereich. Eine ganze Welt…?
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Ihm wurde schlagartig klar, was das bedeutete.
    Er führt in die Hölle, hatte Zamorra gesagt, als Krel ihn nach seiner Vermutung über diesen Gang fragte. Es stimmte. Der Gang führte tatsächlich in die Hölle.
    Langsam ging Zamorra weiter.
    Er stieg nicht zum ersten Mal in die Schwefelklüfte hinab, er wußte, was ihn dort erwartete, und er wußte, daß er dort auch bestehen konnte. Damals, als Asmodis noch Fürst der Finsternis war, war er mehrere Male hier gewesen. Das einzige, was ihn überraschte, war, daß hier ein anscheinend ganz normaler Gang im Berg zur Hölle führte. Normalerweise waren kompliziertere Vorbereitungen nötig, eine Höllenfahrt zu unternehmen, sofern man nicht gerade eine verlorene Seele in den Klauen des Teufels oder gar der Teufel selbst war.
    Dieser Gang mußte auf magische Weise geschaffen worden sein. Durch Höllenmagie. Er ersetzte die bekannten Weltentore. Zamorra verzichtete darauf, ergründen zu wollen, wie und warum das so geschehen war. Sicher war, daß er auf diesem Weg in die Höllentiefe vorstoßen konnte.
    Es war nur fraglich, ob und wie Krel das verkraften würde.
    Zamorra sah sich nach dem Redakteur um. Der war stehengeblieben. Er schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen. Zamorra konnte es ihm nachfühlen. Auch er spürte das Bedrückende, das ihn hier umgab, diese unfaßbare Bedrohung, die von überall zugleich kam und Panik auslösen wollte, Angst, Grauen.
    »Vielleicht haben Sie recht, Zamorra«, sagte Krel. »Vielleicht sollte ich doch besser umkehren. Ich habe keine große Lust, mir die ganze Nacht mit Höhlenbegehungen um die Ohren zu schlagen.«
    Zamorra fühlte Erleichterung. »Ich will Sie nicht aufhalten«, sagte er. »Ich werde hier unten besser zurechtkommen, wenn ich nicht auch noch auf Sie aufpassen muß. Sie nützen mir da draußen wirklich mehr.«
    »Es wäre gut, wenn Sie auch umkehrten«, sagte Krel. »Lassen Sie uns zurück nach Tanga fahren. Sie kennen ja jetzt den Weg hierher. Dann komme ich nach Hause, Sie können die Behörden von dem ominösen Vorfall und der Höhlenentdeckung unterrichten und morgen wieder hierher kommen…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Sie vergessen, daß ich die-Frau suche.«
    »Hier unten? Sie glauben doch nicht im Ernst, daß sie allein bis hierher vorgedrungen ist, nachdem ihre beiden Bodyguards ermordet wurden.«
    »Sie vergessen die Skelette, die Sie angriffen. Sie haben Joyce Martins verschleppt.« Zamorra setzte sich wieder in Bewegung, tiefer in den Gang hinein. Krel zögerte. Er war drauf und dran, doch wieder dem Professor zu folgen, aber dann wandte er sich schließlich um und kehrte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Innerhalb weniger Augenblicke war Zamorra allein.
    Paradoxerweise fühlte er sich jetzt sicherer.
    Nun, er brauchte nicht mehr auf Krel mit achtzugeben. Er war jetzt nur noch für sich selbst verantwortlich. Und wenn Krel Nicole von Zamorras weiterem Vordringen und vielleicht sogar von der Bedrückung erzählte, die von diesem Gang ausging, konnte Nicole sich ihren Teil dazu

Weitere Kostenlose Bücher