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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht so daherreden. Dummes Geschwätz!«
    Der Fürst der Finsternis grinste.
    »Wer nicht handelt, kann auch keine Fehler begehen«, sagte Leonardo. »Du solltest daraus lernen, Eysenbeiß. Du bist zwar der Ranghöchste der Hölle nach LUZIFER, aber dein Verstand ist nicht mit dem Rang gewachsen. Du bist noch immer zu heißblütig und zu leichtfertig. Ich warte ab, bis meine Stunde kommt, in der ich einfach nicht mehr versagen kann. Und… ich schwatze nicht vorher lautstark über meine Pläne. So kann mir auch keiner ein Versagen vorwerfen.«
    »Bist du hergekommen, um mich zu belehren?« fauchte Eysenbeiß. »Spare es dir! Und hebe dich hinfort, kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten.«
    »Selbstverständlich, hoher Herr«, sagte Leonardo spöttisch. Er verneigte sich. »Gehabt Euch wohl, mein Lord. Und möge Euer hehrer Plan gelingen.« Er wandte sich um und ging zur Tür. Als er die Felsenkammer verließ, lachte er schallend auf. Das Echo seines Hohngelächters verhallte in den Korridoren und Kammern.
    Auch die Skelett-Krieger zogen sich zurück. Eysenbeiß und die falsche Sara Moon blieben zurück.
    Und Wang Lee, der sein Schwert zurückerhalten hatte. Es steckte wieder in der Rückenscheide.
    Eysenbeiß starrte ihn hinter den Sehschlitzen seiner Gesichtsmaske hervor an. »Was willst du noch hier? Mich jetzt ohne Zeugen erschlagen? Versuche es, wenn du kannst.«
    Wang machte eine verächtliche Handbewegung. »Wenn ich dich töten wollte, hätte ich es vorhin getan. Ich sah, wohin du auswichest. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, dich dennoch zu treffen. Aber ich brauche dich noch. Wir haben etwas miteinander zu bereden, mein Feind.«
    »Ich wüßte nicht, was«, knurrte Eysenbeiß. »Hebe dich hinweg.«
    »Oh, es gibt da ein gutes Thema«, sagte Wang lächelnd. »Es trägt den Namen DYNASTIE.«
    ***
    Krel erreichte die Schatzhöhle wieder. Während seiner Rückkehr hatte er ständig mit sich gerungen. Da war zum einen seine Reporterneugierde, die ihn danach drängte, Zamorra auch weiter zu begleiten. Denn noch konnte er aus der Story nicht viel herausholen, so sensationell sie ihm auch erschien. Er wußte einfach zu wenig von den Hintergründen. Mehr als ein einspaltiger Zehnzeiler würde kaum bei dieser Sache herauskommen.
    Da war zum anderen das Gefühl, Zamorra im Stich gelassen zu haben. Du ziehst dich feige zurück, sagte die innere Stimme vorwurfsvoll. Was, wenn der Mann da unten von irgendwem umgebracht wird, und du hättest es verhindern können?
    Aber er hatte sich von einem Moment zum anderen einfach unwohl gefühlt. Es gab etwas in diesem unterirdischen Gang, das ihm Furcht einflößte. Nicht Furcht vor einem oder mehreren menschlichen Gegnern. Mit denen wurde er fertig. Es war die Furcht vor etwas anderem. Eine Furcht, die seine Seele frieren ließ…
    Deshalb war er schließlich umgekehrt.
    Jetzt stand er in der Schatzhöhle. Jetzt war er allein. Er überlegte. Vorhin hatte er wahllos in seine Tasche gestopft, was seine Hände fanden, da er dabei nicht von Zamorra beobachtet werden konnte. Jetzt konnte er allein in aller Ruhe das Beste auswählen, ehe er nach draußen ging. Am Wagen lag seine Kameratasche. Wenn er die füllte und die ohnehin zertrümmerte Kamera offen trug, konnte er eine ganze Menge Gold und Diamanten darin transportieren. Bestimmt genug, um künftig etwas sorgenfreier leben zu können, wenn er die Werte richtig anlegte…
    Er bückte sich, begann im Lampenschein auszuwählen. Er stopfte seine Hosentaschen und auch die Brusttaschen seines Hemdes voll bis zum Bersten. Um Nicole Duval machte er sich keine Gedanken. Wenn er geschickt genug war, würde sie nicht einmal merken, daß er Gold und Diamanten mit nach oben brachte. Vielleicht würde er auch noch einmal hinabsteigen, um Nachschub zu holen. Es war nicht anzunehmen, daß Zamorra innerhalb der nächsten Stunde zurückkehrte. Die Zeit mußte genutzt werden, denn wenn erst die Polizei von dem Doppelmord und dem Verschwinden der Historikerin Joyce Martins informiert worden war, würde man den Schatz sicherstellen. Dann kam er nicht einmal mehr an ein winziges Krümelchen heran.
    Die beiden Toten…
    Ein kalter Schauer überlief ihn. Die Männer waren nicht mehr da!
    Im nächsten Moment atmete er tief durch. Nicole Duval hatte sie vielleicht schon am Seil nach oben gezogen. Bestimmt war es ihr da oben zu langweilig gewesen, während Zamorra und Krel in den finsteren Gang vorstießen, und sie war ihnen gefolgt und hatte die

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