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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
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in den Raum flog. Mit einem metallischen Geräusch schlug er auf. Ich hörte das Gluckern von auslaufender Flüssigkeit und nahm den Geruch von Benzin wahr. Jetzt wußte ich, was sie beabsichtigten.
    »Wir warten unten auf dich«, lachte Tyst höhnisch.
    Der kleine Lichtschein eines angerissenen Streichholzes füllte für eine Sekunde die dunkle Höhle der Treppe. Für die Dauer eines Herzschlages sah ich eine Hand, die das brennende Holz in den Raum warf, und fast mechanisch feuerte ich noch einmal. Das Streichholz fiel zu Boden und zerbarst in derselben Sekunde zu einer hochschießenden Feuerkugel.
    Flammen schossen hoch. Ihre Hitze sprang mich an. Grelles Gelb blendete, mich.
    Noch hätte ich die Flammen durchbrechen können, aber dann wäre ich in das Feuer ihrer Pistolen gerannt. Sie standen am Fuß der Treppe und warteten darauf, daß mich die Flammen hinaustrieben.
    Nach dem nahezu explosionsartigen Ausbrechen sanken die Feuerzungen für einen Augenblick zusammen.
    Ich schützte das Gesicht mit dem Arm, sprang auf und rannte zum Fenster.
    Mit einem Satz sprang ich auf die Fensterbank, klammerte mich an der Mittelleiste fest und trat den Flügel heraus.
    Ich kauerte mich zusammen, faßte die Feuerleiter auf der gegenüberliegenden Hauswand ins Auge und stieß mich mit vorgeworfenen Armen ab.
    Für einen Luftakrobaten mag ein Sprung über drei oder vier Yard keine große Sache sein, aber ich bin kein Artist. Glauben Sie daher nicht, ich wäre mit eleganter Leichtigkeit auf der anderen Seite gelandet. Im Gegenteil: Ich knallte gegen die Leiter und zerschrammte mir das Gesicht, aber die Hauptsache war, daß es mir gelang, beide Hände um eine der Sprossen zu schlagen, und am liebsten hätte ich auch noch mit den Zähnen zugepackt.
    Zwei Sekunden lang mußten meine Finger mein ganzes Gewicht tragen. Dann brachte ich einen Fuß auf eine der Leitersprossen, schöpfte Atem, aber eine Verschnaufpause konnte ich mir nicht erlauben. So schnell ich konnte, turnte ich die Leiter hoch, und in Sicherheit wußte ich mich erst, als ich mich mit einem letzten Ruck über den Dachrand schwang und flach auf den Bauch fiel.
    Meine Lungen gingen wie Blasebälge, leli richtete mich auf und schaute zurück.
    Das Benzinfeuer hatte neue Nahrung gefunden. Eine erste Flammenzunge leckte aus dem Fenster von Licksteads Büro.
    Ich lief über das flache Dach des Haus, vorbei an der verhängnisvollen Leuchtreklame, die ungerührt ihren Werbespruch in die Nacht hinausschrie.
    Ich fand die Tür, die ins Haus führte, und glücklicherweise war sie nicht verriegelt. Ich riß die Tür auf und sauste eine Menge Treppen hinunter, landete auf der Parallelstraße und platzte in eine Gruppe von Leuten hinein, die sich gegenseitig zuschrien: »Nebenan brennt es!«
    Ich setzte mich in Trab, um den Block zu umrunden. Vor der Einfahrt zu Licksteads Hinterhof sammelten sich Leute. Ich versuchte, mich durchzukämpfen, schaffte es, erreichte den Hof. Das Stockwerk über dem Lagerraum brannte lichterloh. Mein Jaguar stand vor der Rampe, unbeschädigt und unangetastet.
    Leute drangen hinter mir in den Hof. Jemand sagte:
    »Es war Brandstiftung! Ich sah den Wagen, in dem die Kerle wegfuhren. Sie hatten es mächtig eilig!«
    Die Henker waren entkommen.
    ***
    Während der erste Wagen der Feuerwehr heranbrauste, brachte ich den Jaguar in Sicherheit. Dann ging ich zu dem Feuerwehrchef und sagte ihm, daß er im oberen Geschoß die Leiche eines Mannes finden würde, falls es ihm gelange, das Feuer rechtzeitig zu löschen.
    Er forderte noch einen Löschzug an, und ich rief Phil an und bat ihn, herzukommen.
    Er traf ein, während die Feuerwehrleute immer noch kämpften, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Sie brauchten über eine Stunde dazu, denn die morschen Holzmöbel in Licksteads Büro brannten wie Zunder.
    Erst kurz vor Mitternacht sagte der Feuerwehrchef zu mir:
    »Ich denke,, jetzt haben wir es geschafft. Wir können hinauf.«
    Zwei Feuerwehrleute kamen mit. Sie leuchteten uns, als wir die Treppe hochstiegen, die das Feuer noch nicht erreicht hatte.
    Wir betraten den Raum, von dem Charles Lickstead, der Bowery-Gangster, sein Reich regiert hatte. Verkohlte Papiere schwammen auf den Wasserpfützen.
    Phil und ich warfen nur einen raschen Blick auf Licksteads Leiche. Es war ein scheußlicher Anblick.
    »Ich hoffe, er war schon tot, als das Feuer ihn erfaßte«, sagte Phil leise.
    »Kein Zweifel daran«, antwortete ich. »Marc Tyst knallte ihn nieder.«
    »Sein

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