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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
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daraufhin für richtiger gehalten, sich vorübergehend zu verziehen.«
    »Sie haben Befehl, auf mich zu warten.« Seine Stimme überschlug sich. »G-man, da unten…« Vor Angst konnte er nicht weitersprechen.
    »Ich werde nachsehen. Wo ist der Lichtschalter?«
    »Links von der Treppe.«
    Ich ging die restlichen Stufen hinunter und mußte mir jede Stufe mit dem Fuß ertasten, denn in der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Dann fühlte ich, daß ich den Betonboden der Halle erreicht hatte, streckte den Arm aus und tastete die Wand links von der Treppe ab.
    Ich fand den Schalter, wollte ihn drehen, zögerte aber im allerletzten Augenblick.
    Ich ließ die Hand auf dem Schalter, zog mich so weit auf die Treppe zurück, wie es möglich war, ohne die Finger vom Schalter zu nehmen. Dann erst drehte ich ihn.
    An der Decke des Lagerraums flammten drei trübe Lampen auf. Vierzig Schritte von mir entfernt, fast am anderen Ende des Lagerraumes stand ein Mann. Ich sah sein Gesicht und die Faust, die die Pistole hielt. Den Rest seines Körpers verdeckte ein Stapel Kisten. Das Gesicht genügte, um ihn zu kennen. Es war Rey French.
    ***
    Ich weiß bis heute nicht, wie ich seiner Kugel entging. Er hatte alle Vorteile für sich, und er nutzte sie aus und feuerte sofort.
    Ich erinnere mich, daß ich mich gegen die Wand preßte und einen Sekundenbruchteil später schoß als er. Seine Kugel schlug hinter mir in eine Treppenstufe.
    Meine Kugel — und ich hoffe, Sie glauben mir, obwohl es fast unverständlich ist, daß man in solchen Sekunden Nebensächlichkeiten registriert — also meine Kugel holte einen Yard neben seinem Schädel eine Orange von einer Pyramide aufgestapelter Früchte. Die Orange zerplatzte und verspritzte ihren Saft in die Gegend.
    Im nächsten Augenblick hatte ich den Schalter zum zweiten Male gedreht. Das Licht erlosch.
    French feuerte noch zwei Schüsse in die Dunkelheit hinein, und sie lagert nicht schlecht. Er wußte ja, wo sich die Treppe befand.
    Nun, ich hatte Glück, hetzte mit drei Riesensätzen die Treppe hinauf und prallte gegen Lickstead, der vor der Stahltür zu seinem Büro stand.
    In panischer Angst schrie er auf, als ich gegen ihn stieß. »Nein!« schrie er schrill und jaulend.
    »Halt den Mund!« zischte ich. »Schließ auf! Ich brauche dein Telefon. Tausend zu eins, daß French nicht allein unten ist. Tyst spielt die Partie mit.«
    Ich hörte das Klirren der Schlüssel. Wahrscheinlich wurde Lickstead so von Furcht geschüttelt, daß er den richtigen Schlüssel nicht ins Schloß brachte.
    Ich lauschte nach unten. Einmal glaubte ich, ein Poltern zu hören. »Kriegst du die Tür auf oder nicht?«
    »Gleich…«, jammerte der Gangster. Endlich schaffte er es, und er war so kopflos vor Angst, daß er mir um ein Haar die Tür vor der Nase zugeschlagen hätte, wenn ich mich nicht dagegengeworfen hätte.
    Mit einem Griff fand ich den Lichtschalter. Die Beleuchtung in Licksteads Büro war nicht viel besser als die in seinem Lagerraum.
    Während er an der Stahltür hantierte, riß ich den Telefonhörer von der Gabel und preßte ihn ans Ohr. Nicht das geringste Geräusch drang an mein Ohr. Die Leitung war tot.
    Charly Lickstead lehnte mit dem Rücken gegen die Stahltür. Sein Gesicht war käsig, blaß und schweißbedeckt, seine Lippen waren fahl. Er zitterte.
    »Du mußt mich schützen, G-man!« stieß er hervor. »Ich zahle Steuern. Du bist verpflichtet, mich zu schützen.«
    »Verdammt, benimm dich wie ein Mann!« schnauzte ich ihn an. »Was soll dir hier passieren? Keine Kugel schlägt durch die Stahltür. Was ist mit dem Telefon? Kann es irgendwie umgestellt werden?«
    »Ja, vom Lager aus.«
    Ich lachte grimmig. »Da hast du deinen Beweis für die Beteiligung Tysts. French konnte das nicht wissen. Und wo sind deine Helden?«
    »Wenn Tyst sie fortgeschickt hat«, stammelte er, »dann sind sie ohne Widerspruch gegangen.«
    »Wirklich, eine prächtige Leibgarde«, lachte ich. »Öffne die Tür, Lickstead. Wenn ich die Cops nicht alarmieren kann, muß ich sehen, daß ich allein mit den Jungen fertig werde.«
    »Nein!« kreischte er. »Die Tür bleibt geschlossen. Sie kommen herein und killen mich.«
    Er war wirklich halb verrückt vor Angst. Als ich auf ihn zukam, um ihm den Schlüssel abzunehmen, sprang er zum Fenster, riß es auf, ehe ich es verhindern konnte, und warf das Schlüsselbund hinaus.
    Ich riß ihn zurück, aber es war zu spät.
    »Jetzt bleibt die Tür zu«, keuchte er.
    Ich mußte mich

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