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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unmittelbar bevor. Der Feind hat Gänge gegraben, die in den Stollenwänden münden. Überzeugen Sie sich selbst mit Hilfe Ihrer Ortergeräte. Wenn Sie das gegnerische Feuer erwidern, achten Sie darauf, daß jeder Strahltreffer gegen die Wände die strukturelle Sicherheit des Stollens beeinträchtigt. Feuern Sie nur mit scharfgebündelten Waffen und nur, wenn Sie Ihres Zieles absolut sicher sind!"
    Er wußte, daß man ihn verstanden hatte. Es kümmerte ihn nicht, ob sich in einem der Fahrzeuge ein Offizier mit höherem Rang befand und ihm die Übernahme der Initiative übelnahm. Es ging um Sekunden, und wer die Lage zuerst überblickte, hatte als erster zu sprechen.
    Er machte dem Egon-fünf klar, daß er nur dann zu feuern hatte, wenn er sein Ziel deutlich sah.
    Breitgefächertes Stör- oder Abdeckfeuer war ausgeschlossen. Der Stollen war so stabil, wie die überlegene Bauingenieurskunst einer hochentwickelten Rasse hatte bauen können, aber tiefgreifende Beschädigungen der Wände, wie sie bei anhaltendem Strahlfeuer unvermeidlich waren, würden die Konstruktion über kurz oder lang zum Einsturz bringen und Wynn war nicht sicher, ob die Kampfpanzer ihn und seine Leute unter einem Berg von Schutt hervorholen konnten, auf dem der Druck von dreitausend Metern planetarischer Substanz lastete.
    Opal Flagg bekam jetzt anstelle der Explosionsimpulse die Zacken von heftigen Geschützentladungen auf seinen Tasterschirm. Weiter vorne hatte der Kampf schon begonnen. Im Rundsprech erklang wildes Stimmengewirr, überlagert von starken energetischen Störungen.
    Der Egon-fünf meldete, er habe sein erstes Ziel mit Sicherheit erfaßt. Wynn gab ihm Feuer frei. Ein scharf gebündelter Strahl schoß hoch zur rechten Stollenwand hinauf. Es gab eine Explosion. Der wirbelnde Staub war für Sekundenbruchteile so hell wie eine Wand aus Neuschnee.
    Das war der Beginn des Kampfes.
    Ein Ruck traf den Shift und drehte ihn halbwegs zur Seite. Der Feldschirm leuchtete auf. Wynn roch Verbranntes und erinnerte sich an den Riß in seiner Montur, den zu reparieren er bislang noch keine Zeit gefunden hatte. Ein Trost blieb ihm. Wenn das Fahrzeug einen Volltreffer erhielt, konnte er sich den aussichtslosen Kampf ums Überleben sparen. Die eindringende Giftluft würde ihn in Sekundenschnelle töten.
    Der Stollen stauberfüllt, verwandelte sich in eine gespenstische Szene mit zuckenden Blitzen und flammenden Schirmfeldern. Über Rundspruch empfing Wynn die Befehle der Fahrzeugkommandanten, die Meldungen der Orter und die Rufe der Geschützmannschaften, wenn sie einen Treffer erzielten.
    Wynn starrte über Flaggs Schulter auf den Orterschirm. Wann immer eine der Narben getroffen wurde, erschien dort ein heller Funke, der rasch wieder erlosch. Jedesmal, wenn er erloschen war, zeigte sich innerhalb des Lochs der Umriß eines neuen Feindroboters, der den Platz des soeben vernichteten eingenommen hatte.
    Mit einer Ruhe, die ihn selbst überraschte, nahm er zur Kenntnis, daß der Kampf nicht gewonnen werden konnte. Die feindliche Übermacht war zu groß. Morris-acht, der vor wenigen Minuten den Stolleneinsturz gemeldet hatte, war vernichtet worden. Wynns Shift hatte drei Treffer erhalten, aber das Schirmfeld war noch intakt. Sie waren durchgerüttelt worden, aber ernsthafte Schäden hatte es noch nicht gegeben.
    Eys Mendell und Jem Fuquah kauerten in ihren Sitzen. Wynn beneidete sie nicht. Wie mutig sie auch immer sein machten - nichts brach einem Mann das Rückgrat leichter, als mitten im Kampfgewühl zu stehen und nichts zu tun zu haben.
    Auf den Stollenwänden begannen sich große, blasenartige Aufwürfe zu zeigen, die von Blastertreffern herrührten. Wynn fragte sich, was zuerst kommen würde: der völlige Einsturz des Stollens oder ein Volltreffer aus einem der feindlichen Geschütze.
    Pie Bonmarchal schrie jubelnd auf: „Da haben wir wieder einen!"
    Fast im selben Augenblick erhielt das Fahrzeug einen Treffer. Wynn hatte das Gefühl, der Boden würde ihm unter den Füßen hervorgezogen. Er verlor den Halt, stürzte und prallte gegen etwas Hartes.
    Der Sturz benahm ihm einen Augenblick lang den Atem. Als er sich mühsam wieder aufrichtete und mit Erleichterung feststellte, daß das Schirmfeld nach wie vor stand, schrie Flagg ihm zu: „Feindliche Roboter aus der Schachtgegend, Sir! Dutzende!"
    Das, dachte Wynn, ist das Ende. Der Feind hatte richtig kalkuliert. Mit seinen unermeßlichen Reserven konnte er jeden Eindringling totwalzen. In freiem

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