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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner letzten Festung, und wenn die Rettung nicht bald kam, war Lemurias letzter Posten auf Scorcher verloren.
    Perry Rhodan antwortete, er sei im Begriff, durch den Stollen in Richtung Rettungszentrale vorzustoßen und die hart bedrängte Zentrale zu entsetzen. Barnards Reaktion kam sofort, und diesmal war der Empfänger im Kommandowagen so geschaltet, daß jedermann im Stoßtrupp hören konnte, was Barnard zu sagen hatte: „Von der vorgeschlagenen Taktik wird dringend abgeraten." Wynn wußte nicht, ob ihm seine Phantasie einen Streich spielte oder nicht aber er hatte deutlich den Eindruck die Stimme klänge müde. „Die Peripherie der Rettungszentrale wimmelt von feindlichen Truppen. Sie sind stark bewaffnet und damit beschäftigt, die letzten Wachroboter niederzukämpfen. Es wird vorgeschlagen, daß die Ersatztruppe sich der Zentrale nicht auf dem geradesten Weg, sondern von der Seite her nähert. Es gibt eine Reihe von peripheren Unterstationen, die bislang noch nicht in die Hand des Gegners gefallen sind. Es wird angeraten, den Hauptstollen zu verlassen, zu einer der peripheren Stationen vorzudringen und anschließend von dort aus gegen die Zentrale anzurücken. Es ist wahrscheinlich, daß auf diese Weise der Großteil der feindlichen Streitmacht vermieden werden kann."
    Die Stimme schwieg. In den Empfängern herrschte Schweigen. Sie hatten alle gewußt, daß die Lage nicht rosig war. Aber daß es in Wirklichkeit so gut wie gar keine Hoffnung mehr gab, davon hatten sie keine Ahnung gehabt.
    „Das klingt trostreich", bemerkte Flagg trocken, und Pie Bonmarchal schloß sich ihm an: „Ein Picknick sozusagen."
    Eine Minute später sprach Perry Rhodan.
    „Sie haben gehört, was Barnard uns zu sagen hatte." Wynn schauderte. Die Stimme hatte einen eisigen, unpersönlichen Klang, und doch war der Unterschied zwischen ihr und Gus Barnards mechanischem Organ weltenweit. Hier sprach jemand, der einen Entschluß gefaßt hatte, und ihn seinen Männern mitteilen wollte, wie bitter er auch immer sein mochte. „Es entspricht nicht unserer Denkweise, uns auf Unternehmen einzulassen, deren Verlauf von vornherein höchst unsicher und unberechenbar zu sein scheint. Wir müssen vorwärts, daran besteht kein Zweifel. Der Rückweg ist uns infolge des Schachteinsturzes vorläufig abgeschnitten. Aber vor uns wartet der Feind - zahlenmäßig überlegen, schwer bewaffnet und zum letzten entschlossen. Ihm ohne Vorbereitung gegenüberzutreten, wäre Selbstmord. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.
    Zum Beispiel dieses: Der eigentliche Lebensraum des Feindes liegt irgendwo abseits, wahrscheinlich unterhalb der Anlagen des lemurischen Stützpunktes. Es muß riesige Hohlräume geben, in denen der Feind lebt, in denen er züchtet, was er zum Leben braucht - kurzum Räume, in denen sich der maahksche Alltag abspielt.
    Es gibt keine bessere Methode, die Kampfentschlossenheit eines Gegners zum Wanken zu bringen, als ihn an der Heimatfront anzugreifen. Wir müssen die Lebensräume der Maahks finden und uns dort bemerkbar machen, bis der Feind sich gezwungen sieht, Truppen von der Peripherie der Rettungszentrale abzuziehen, um seinen eigenen Herd zu verteidigen.
    In diesem Augenblick muß der größte Teil unseres Stoßtrupps zum Vorstoß bereit stehen. Wir fangen an zu rollen, sobald der Feind unsicher wird.
    Oder, um es noch deutlicher zu machen: Ich kann nicht viele Leute entbehren, um den Maahks in ihren eigenen Hallen einzuheizen. Ich kann auch den wenigen, die ich dorthin schicken muß, nicht garantieren, daß sie lebendig zurückkehren werden.
    Aber trotzdem brauche ich fünf Fahrzeugbesatzungen. Rund dreißig Leute, die bereit sind, sich mit Kampfpanzern in die Höhle des Löwen zu wagen. Ich warte auf die Meldung von Freiwilligen."
    Kolmar Wynn starrte vor sich hin zu Boden. Dann hob er den Blick mit einem Ruck und sah seine Leute der Reihe nach an. Er würde sich später niemals erklären können, was ihn in dieser Sekunde getrieben hatte - die Erkenntnis der Nutzlosigkeit seines bisherigen Daseins oder purer Übermut. Er sah seine Leute an, und aus seinen Augen leuchtete eine deutliche Frage.
    „Sie sind übergeschnappt!" keuchte Eys Mendell. „Das können Sie mit uns nicht tun. Sie haben keinen Grund..."
    „Es soll mir nur noch einer kommen und sagen, kommerzielle Mathematiker wären auch Leute", knurrte Pie Bonmarchal verächtlich.
    Jem Fuquah schwieg, aber sein Gesicht war weiß.
    „Wenn man es richtig betrachtet",

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