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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelände wäre die Sache anders gewesen.
    Aber hier, wo jede Blastersalve das Risiko des Lebendig-begraben-werdens mit sich trug...!
    Jem Fuquah sagte jammernd: „lch rieche Methan..."
    Wynn empfand einen hysterischen Drang, laut zu lachen. Methan war ein geruchloses Gas! Aber etwas an Jems Bemerkung erzeugte eine Idee, eine Gedankenassoziation. Wynn klammerte sich an ihr fest, verfolgte die Fäden ihrer Substanz, bis er wußte, was sie ihm sagen wollte.
    Der Shift erhielt einen weiteren Treffer. Wynn verlor den Halt und stürzte, aber noch im Fallen schrie er: „Die Tanks! Leert die Sauerstofftanks!"
    Er wurde gehört - und verstanden.
    Die Idee zündete wie eine Bombe. Sauerstoff - das war die Rettung!
    Die Tank wurden geleert. Nicht vollständig, nur zu neunzig Prozent, aber selbst das war eine gewaltige Menge an Sauerstoff. Das Gas drang durch die von innen transparenten Schirmfelder und entwich in die wasserstoff-methan-ammoniakhaltige Luft des Stollens.
    Die feindlichen Roboter drangen weiter vor und vernichteten weitere zwei von den sechs Shifts, die die Einstürze in diesem Teil des Stollens eingeschlossen hatten. Dann erreichte der Sauerstoffgehalt der Stollenatmosphäre den kritischen Schwellenwert.
    Der wirbelnde Staub leuchtete auf. Ein blasses Licht, das gegen die grellen Entladungen der Blaster merkwürdig gelb wirkte, huschte durch den Stollen. Der Boden zitterte, und über die Außenempfänger kam der brüllende Donner einer gewaltigen Explosion.
    Dann war Ruhe - vollkommene Ruhe.
    Wynn sah sich um. Er hatte nie daran gezweifelt, daß die Feldschirme der Fahrzeuge und Roboter die Energien einer chemischen Explosion mühelos absorbieren könnten. Aber sich eine Theorie zurechtzumachen und sie an der Wirklichkeit messen sind zwei verschiedene Dinge. Das Gefühl der Erleichterung überkam ihn mit solcher Wucht, daß er kaum mehr Kraft hatte, auf den Beinen zu stehen.
    Allmählich wurde es im Helmempfänger wieder lebendig. Die Männer in den Fahrzeugen erholten sich von dem Schreck, den der völlig unerwartete Erfolg hervorgebracht hatte. Auf Flaggs Orterschirm waren die zerschmolzenen Überreste von Dutzenden feindlicher Roboter zu erkennen, deren schwache Defensivschirme die Wucht der Explosion mühelos durchschlagen hatte. In den Löchern der Stollenwand rührte sich nichts mehr. Der Feind war geschlagen.
    Sy Laffitte starrte Wynn unter der Helmscheibe hervor an.
    „Ich werde verrückt", murmelte er. „Mit Knallgas hat er das gemacht!"
     
    5.
     
    Eine halbe Stunde später preschten drei Kampfpanzer durch das Gewirr, das weiter vorne den Stollen erfüllte. Ihre Desintegratoren auf weiteste Fächerwirkung gestellt, vergasten sie das Gestein, das ihnen im Wege lag. Geröll rutschte nach, aber hinter den ersten drei Panzern kamen weitere, die den Durchgang offenhielten.
    Die Shifts setzten sich in Bewegung. Durch die von den Desintegratoren geschaffenen Öffnungen drangen sie in den Stollen vor. Es gab insgesamt acht Einsturzstellen, vom Gegner so angelegt, daß sich zwischen je zweien ein kleiner Bruchteil der Fahrzeugkolonne befand, mit dem er leichtes Spiel zu haben glaubte.
    Plötzlich war die Stimme des Adjutanten wieder zu hören, und während Wynns Shift Hindernis um Hindernis überwand und schließlich in den unversehrten Teil des Stollens vorstieß, wurde offenbar, was sich in der vergangenen halben Stunde abgespielt hatte.
    Der Feind besaß nicht nur eine ausgezeichnete Kenntnis der lemurischen Anlagen, er war außerdem ein Experte der Bergwerkstechnik. Die Einstürze waren in rascher Folge und genau an den vorausberechneten Stellen erfolgt, so daß der Stoßtrupp in insgesamt acht annähernd gleichgroße Trupps aufgespalten wurde. Unmittelbar nach den Einstürzen erreichten die feindlichen Roboter durch ihre Gänge die Stollenwand und waren bereit, das Feuer zu eröffnen. In jeder der acht voneinander getrennten Gruppen des Stoßtrupps war zumindest ein Mann gewesen, der rechtzeitig erkannt hatte, daß ungezieltes Abwehrfeuer aus Blastern oder Desintegratoren nichts anderes bewirken würde, als den ganzen Stollenabschnitt zum Einsturz zu bringen.
    Aber im gesamten Trupp gab es nur einen einzigen Mann, der auf die verrückte Idee kam, daß eine Knallgasexplosion die wirksamste Abwehr war.
    Kolmar Wynos Befehl war überall gehört worden, und überall hatte man ihn sofort verstanden. Überall, wo der Feind noch vor Minuten seines Sieges so sicher gewesen war, brodelte jetzt eine heiße,

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