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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Sy Laffitte nachdenklich, „bietet sich hier eine Gelegenheit, Beobachtungen zu machen und Erfahrungen zu sammeln, wie sie einem so bald nicht unter die Hand kommen." Er wandte sich halb zur Seite und musterte Eys Mendell mit einem Blick, als hätte er eine seltene, häßliche Art von Käfer vor sich. „Sie haben meine Zustimmung, Wynn, ganz gleich, was dieser Mensch hier davon hält."
    „Leutnant Flagg?"
    Flagg besaß die Unverschämtheit zu lächeln.
    „Ich bin Ihnen unmittelbar unterstellt, Sir", antwortete er höflich. „Sie brauchen nur zu befehlen."
    Wynn nickte. Er sagte: „Sie haben das kürzere Streichholz gezogen, Eys", und schaltete durch einen Druck auf die entsprechende Taste auf der in den Brustteil der Montur eingearbeiteten Schaltleiste den weitreichenden Interkom ein.
    „Morris-siebzehn und Besatzung stehen zu Ihrer Verfügung, Sir!"
    „Ich danke Morris-siebzehn und seiner Besatzung", antwortete Perry Rhodan. „Gibt es noch mehr Freiwillige?"
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später waren sie unterwegs. Ihr neues Fahrzeug war ein Kampfpanzer mit der Kodebezeichnung August-zwo. Er besaß einen schweren Desintegrator und zwei großkalibrige Thermogeschütze. Flagg hatte den Posten am Desintegrator übernommen. Laffitte und Bonmarchal bedienten die beiden Blaster. Eys Mendell und Jem Fuquah orteten gemeinsam.
    Kolmar Wynns freiwillige Meldung hatte eine Lawine weiterer ausgelöst. Perry Rhodan hatte niemand zu bestimmen brauchen - er hatte genug damit zu tun, den unerwarteten Schwall von Meldungen zu sortieren und diejenigen auszusuchen, die er für am angemessensten hielt.
    Niemand - auch Gus Barnard nicht - wußte, wo die Hallen der Maahks lagen. Man war ziemlich sicher, daß sie sich unter dem allgemeinen Niveau des lemurischen Stützpunkts befanden, aber eine Richtung konnte niemand angeben. Die Aufgabe der fünf Panzer war, sich mit Hilfe ihrer Desintegratoren durch die Materie des Planeteninnern zu fressen und aufs Geratewohl nach den Anlagen des Gegners zu suchen. Vorsichtigen Schätzungen zufolge gab es im Innern von Scorcher einige Millionen Maahk-Mutanten. Es war plausibel anzunehmen, daß sie sich in unmittelbarer Umgebung des lemurischen Stützpunktes angesiedelt hatten, denn der Stützpunkt mit seinen gigantischen Generatoren bedeutete Leben. Millionen von Wesen brauchten Millionen von Unterkünften. Millionen von Unterkünften mußten durch Tausende von Gängen miteinander verbunden sein. Es war nicht unrealistisch, sich die Welt der Maahks als ein Gewimmel von Gängen, Schächten, Stollen, Tunnels, Kammern und Hallen vorzustellen, die das Urgestein des Planeten in eine Art Termitenbau verwandelten Selbst für jemand, der die Richtung nicht kannte, mußte es leicht sein, die maahkschen Anlagen aufzuspüren, indem er sich einfach auf gerader Linie einen Weg durch den Fels bahnte.
    Jeder der fünf Panzer folgte seinem eigenen Kurs. Die Fahrzeugbesatzungen waren auf sich allein gestellt. Das einzige, was sie besaßen, waren die Koordinaten der wichtigsten noch nicht vom Feind besetzten Anlagen des lemurischen Stützpunkts. Sie konnten jederzeit und von beliebigen Ausgangsorten aus zum Beispiel die Rettungszentrale anpeilen und sich in der entsprechenden Richtung in Marsch setzen. Ein Rückzug auf die Zentrale stand jedoch erst dann zur Debatte, wenn es dem Haupttrupp gelungen war, den Kernpunkt der lemurischen Anlage selbst zu erreichen und die Belagerer wenigstens zurückzudrängen. Die Zentrale war in ein kugelförmiges Schirmfeld gehüllt, das das umgebende Gestein durchdrang und nur an vorgeschriebenen Punkten geöffnet werden konnte.
    Um diese Punkte brannte im Augenblick der Kampf zwischen den Maahks und den noch intakten lemurischen Abwehranlagen. Ein Versuch, die Zentrale durch einen selbstgeschaffenen Tunnel zu betreten, war von vornherein aussichtslos.
    Als die fünf Panzer sich vom Haupttrupp trennten, war die Gesamtlage mithin die folgende: Der feindliche Einschließungsring um die Rettungszentrale war fast geschlossen. Der einzige derzeit gangbare Weg zur Zentrale führte über eine abseits gelegene sekundäre Kraftstation, die mit dem Zentrum des Stützpunkts durch einen selten benutzten Seitengang verbunden war. Eile war geboten.
    Es stand zu erwarten, daß der feindliche Ring sich im Laufe weniger Stunden schließen würde. Selbst dann war der Umweg über die Kraftstation der einzig ratbare, weil es eine Weile dauern mußte, bis die Stärke der gegnerischen Truppen

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