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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf dem Seitengang dasselbe Niveau erreicht hatte wie an anderen Stellen.
    Dies waren die grundlegenden Gegebenheiten. Eine sorgfältige Analyse hatte ergeben, daß sie eine Erreichung des gesteckten Zieles nur mit geringer Wahrscheinlichkeit zuließen. Perry Rhodan hätte das Unternehmen ohne Zweifel abgebrochen und aus eigener Kraft einen Rückweg zur Oberfläche gesucht, wenn er die Voraussetzungen so hätte hinnehmen müssen, wie sie waren.
    Aus diesen Überlegungen resultierte der Entschluß, den Feind im eigenen Lager aufzusuchen. Kaum jemand betrachtete den Vorstoß der fünf einzelnen Panzer anders denn als ein Selbstmordunternehmen. Aber seine Erfolgsaussichten waren hoch. Der Gegner war auf eine Offensive nicht gefaßt, seine Defensivmöglichkeiten waren gering. Die fünf Panzer hatten eine reelle Chance, hinter der Front so viel Unruhe zu stiften, daß der Gegner zur vorübergehenden Aufgabe der Belagerung der Zentrale veranlaßt wurde.
    Zwischen dem Haupttrupp und den Panzern bestand nur schwache und unzuverlässige Funkverbindung. Die Anwesenheit von Schirmfeldern überall im Innern des Stützpunkts und an den Oberflächenzugängen unterband nicht nur den Direktfunkverkehr mit der CREST, sondern auch die Hyperkomverständigung zwischen zwei Fahrzeugen der Einsatzgruppe. Allerdings gab es im letzteren Falle Ausnahmen. Zwei Fahrzeuge, die so zueinander angeordnet waren, daß sich weder Randfeldeffekte eines Feldschirms noch der Schirm selbst zwischen ihnen befanden, konnten per Hyperkom miteinander in Kontakt treten. Jeder Panzer hatte sechs Mann Besatzung. Einer davon war dafür verantwortlich, das Funkgerät dauernd im Auge zu behalten und alle fünf Minuten einen Testruf auszustrahlen. Auf diese Weise würde keine Möglichkeit übersehen.
    Das war die Lage - und keiner unter Perry Rhodans fünfhundert Mann betrachtete sie als rosig. Es gab Stimmen, die zum Rückzug rieten.
    Aber die Aussicht, sich unter fortwährenden feindlichen Angriffen mit Hilfe von Desintegratoren mühsam einen Weg durch dreitausend Meter Felsgestein zu bahnen, war womöglich noch weniger einnehmend als die, die Herausforderung anzunehmen und sich zum Kampf zu stellen.
     
    *
     
    Im grellen Licht der Scheinwerfer bot der Gang einen unwirklichen Anblick. Der Ansatzpunkt des Desintegrators lag etwa dreißig Meter vor dem Fahrzeug. Wo der fast unsichtbare Strahlkegel auftraf, begann das Gestein sich in Nebel aufzulösen und in gasförmigen Schwaden davonzutreiben. Die Menge des Gesteinsgases war so groß, daß an der Auftreffstelle des Desintegratorstrahls ständig ein beachtlicher Überdruck herrschte, der die Gasmassen in Richtung auf den Panzer in Bewegung setzte und um dessen Aufbauten herum in den Hintergrund des Stollens trieb.
    Von Kolmar Wynns Pilotensitz sah es so aus, als ginge die Fahrt durch dichten, von einem wilden Orkan aufgepeitschten Nebel.
    Die Vormarschgeschwindigkeit betrug etwa zehn Kilometer pro Stunde, aber das vorbeibrausende Gesteinsgas ließ die Langsamkeit der Fahrt nicht zum Bewußtsein kommen. Der Stollen drang geradlinig von der Stelle vor, an der Wynns Panzer den Haupttrupp verlassen hatte, und besaß zur Horizontalen eine Abwärtsneigung von fünfzehn Grad. Seit dem Aufbruch war eine Stunde vergangen.
    August-zwo befand sich knapp zweitausendsechshundert Meter unterhalb des Niveaus des Ausgangsortes.
    Eys Mendell meldete lakonisch: „Testruf negativ." Aufgebracht, wie er seit Beginn des Unternehmens war, fügte er hinzu: „Wir könnten uns die Mühe sparen. Wir kommen nie durch!"
    Pie Bonmarchal, der untätig hinter seinem Thermogeschütz saß, wandte sich lässig um und bemerkte: „Wenn wir wieder zurück sind, werde ich Sie für den Optimisten des Jahres nominieren, Mendell!"
    „Wenn", knurrte Eys. „Wenn wir wieder zurück sind, melde ich mich selbst als Hornochse des Jahrhunderts und reiche meinen Abschied ein."
    Wynn war zufrieden. Solange sie noch Wortgefechte miteinander austrugen, konnte ihre Verzweiflung nicht überwältigend sein.
    Er hörte, wie Jem Fuquah einen halblauten Ruf der Überraschung ausstieß. Im nächsten Augenblick kam die Meldung: „Hohlraum voraus!"
    Der Desintegrator erlosch. Wynn brachte den Panzer zum Stehen. Noch ein paar Schwaden von Gesteinsgas huschten draußen vorbei, dann war alles ruhig. Auf Jems fluoreszierender Detektorscheibe, der Anzeige eines einfachen Schallmeßgerätes, prangte eine scharfgezeichnete Linie, die zu beiden Enden hin dünner wurde und vor

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