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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitgrenze.
    Wenn sich im Laufe der nächsten halben Stunde keiner der fünf Panzer mit einer handgreiflichen Aussicht auf Erfolg meldete, würde er auf die Feldschirme der Zentrale zustoßen.
     
    *
     
    Einen Augenblick lang empfand Kolmar Wynn das schöne Gefühl allerhöchsten Triumphs - aber die Idee, die die Reaktion hervorrief zerfloß in Nichts, als er sie zu untersuchen begann. Die Maahks würden sich nicht daran stören, ob er eine ihrer Gemüseplantagen vernichtete oder nicht. Es mußte Hunderte dieser Plantagehallen geben. Das Niederbrennen der weißgelben Pflanzen würde Perry Rhodan keine Erleichterung verschaffen.
    Er überlegte, wie schwer es sein mochte, auf der gegenüberliegenden Seite der Halle einen Ausgang zu finden, als Flagg meldete: „Eine ganze Schar von Streureflexen hinter uns, Sir. Wahrscheinlich feindliche Roboter."
    Wynn unterdrückte einen Fluch. Also hatten sie die Verfolgung doch nicht aufgegeben. Er mußte weiter, wie schwer es auch immer sein mochte, einen Ausgang aus der Halle zu finden.
    Er hob den Panzer zwei Meter über den Boden und ließ ihn mit mäßiger Fahrt über die bleiche Pflanzendecke dahintreiben.
    „Streureflexe von rechts, Sir", meldete Flagg. „Eine Gruppe von etwa einhundert Feindrobotern."
    „Jetzt geht’s los!" krächzte Eys. „Jetzt geht's uns endgültig an den Kragen! Ich hab's schon immer gewußt."
    „Halten Sie Ihren verdammten Mund!" fuhr Wynn ihn an.
    Er hörte Eys schlucken.
    „Reflexe von links vorab, Sir", sagte Flagg. „Achtzig bis neunzig feindliche Roboter."
    Ein neuer Gedanke tauchte im Hintergrund von Wynns Bewußtsein auf, zeichnete sich ab und nahm Form an. Plötzlich begann er, das Spiel der Maahks zu verstehen. Er begann, Sinn und Zweck hinter den Zügen des Gegners zu sehen. Warum war die Maahk-Stadt leer gewesen - ganz offensichtlich erst vor kurzer Zeit evakuiert? Weil der Feind ihr das Aussehen einer unwichtigen, verlassenen Stätte geben wollte? Weil er fürchtete, daß selbst ein einzelner Panzer, von den Bewohnern der Stadt bedrängt, mit seinen Geschützen irreparable Verwüstungen anrichten konnte?
    Warum waren die Maahks und ihre Roboter plötzlich aus ihren Verstecken aufgetaucht und hatten sich auf den Panzer gestürzt? Weil Wynn und seine Männer im Begriff waren, eine Entdeckung zu machen, die sie nicht machen durften? Weil sie sich von der Leere der Stadt nicht dazu verleiten ließen, sie für unwichtig zu halten?
    Der Ansturm des maahkschen Mobs bekam plötzlich seine eigene Bedeutung. Dem Feind lag nichts daran, den schwerbewaffneten Panzer im Innern der Stadt in ein Gefecht zu verwickeln. Er wollte die Besatzung überzeugen, daß es in ihrem eigenen Interesse liege, die Stadt so rasch wie möglich zu verlassen.
    Und dann?
    Ein paar Kilometer weiter lag die Gemüseplantage, der perfekte Ort für eine perfekte Falle. Was war die Vernichtung von ein paar Hektar Nutzpflanzen gegen die drohende Gefahr, die von dem Panzer ausging und der hier ein für allemal ein Ende gemacht werden konnte?
    Wynn sah auf.
    „Wie weit sind die Roboter von uns entfernt?"
    „Rechts zwei Kilometer, links vorab zweieinhalb, Sir."
    „Geschwindigkeit?"
    „Kontakt von rechts in einhundert Sekunden, halblinks einhundertunddreißig."
    Wynn nickte zufrieden.
    „Wie sieht’s hinter uns aus? Wie viele?"
    „Vierzig bis fünfzig, Sir. Stationär am Ausgang des Stollens."
    Wynos Plan stand fest. Er hielt den Panzer fest auf Kurs und erhöhte die Geschwindigkeit ein wenig, um den Feind glauben zu machen, was er glauben mußte, wenn Wynns Taktik erfolgreich sein sollte.
    Die feindliche Reaktion war sofort erkennbar. Beide Robotgruppen hatten ihre Geschwindigkeit ebenfalls erhöht. Die Zeitspanne bis zum Kontakt blieb unverändert, aber die Kontaktpunkte verschoben sich ein bis zwei Kilometer tiefer in die Halle hinein.
    „Wir brechen nach rückwärts aus", erklärte Wynn seinen Männer. „In dem Augenblick, in dem die beiden Robotgruppen das Feuer auf uns eröffnen, wenden wir. Bonmarchal - ich will, daß Sie eine breite Gasse durch das Gemüse ziehen. Wir bewegen uns so dicht über dem Boden wie möglich."
    „Verstanden, Sir", bestätigte Bonmarchal.
    „Selbstmord!" schrie Eys Mendell voller Verzweiflung. „Im Augenblick haben wir mehr Roboter vor als hinter uns - aber hinter uns liegt außerdem die ganze Stadt mit ihrem Mob!"
    „Die Maahks möchten gern, daß Sie sich davor fürchten, Eys", antwortete Wynn ruhig. „Das ganze Spiel war von

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