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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wohlgezieltes Feuer vernichtete einen der Feindroboter nach dem andern.
    Immerhin stürzte der Stollen über eine Länge von annähernd achtzig Metern ein, und die Panzer hatten eine Zeitlang damit zu tun, den Schutt zu vergasen und abzublasen.
    Ein zweiter Feindangriff ereignete sich eine halbe Stunde später, fast schon in Sichtweite des Kraftwerks das das vorläufige Ziel darstellte. Auch dieser Vorstoß wurde zurückgeschlagen, aber wiederum wurden zwei Roboter als verloren gemeldet und der Zwischenfall bedeutete einen weiteren Zeitverlust von rund zwanzig Minuten.
    Inzwischen war es ein einziges Mal gelungen, mit einem der fünf ausgesandten Panzer Verbindung aufzunehmen. Es handelte sich um August-achtzehn. Der Fahrzeugkommandant berichtete, daß er sich immer noch durch taubes Gestein vorwärts arbeite und bislang noch keinerlei Entdeckungen gemacht habe.
    Das Kraftwerk erwies sich als eine Anlage von bedeutendem Umfang, vollgestopft mit Fusionsmeilern und den dazugehörigen Kontrollanlagen. Perry Rhodan, der mit seinem Kommandopanzer als erster in die riesige Halle hineinglitt, wurde eine angenehme Überraschung zuteil, als er auf eine Gruppe von fünfzig lemurischen Robotern stieß, die die Wachmannschaft darstellten und inzwischen angewiesen worden waren, die Terraner als freundlich zu betrachten. Perry Rhodan wies seinerseits die terranischen Maschinenwesen an, ihre lemurischen Gegenstücke als „Brüder im Kampf" anzusehen.
    Die lemurischen Roboter stellten mehr als ausreichenden Ersatz für die inzwischen verlorenen Kampfmaschinen dar, überdies besaßen sie den Vorzug, mit der Örtlichkeit vertraut zu sein. Auf Perry Rhodans Verlangen enthüllten sie den Zugang zu dem Stollen, der vom Kraftwerk aus zur Rettungszentrale führte, und äußerten keinen Widerspruch, als sie aufgefordert wurden, sich dem terranischen Trupp anzuschließen.
    So erfreulich der Zwischenfall auch sein mochte, so täuschte er doch kaum jemand, am allerwenigsten Perry Rhodan selbst, über den wahren Ernst der Lage hinweg. Der Feind war allgegenwärtig und über jeden Schritt des Stoßtrupps informiert. Mit der Felsbearbeitungstechnik, die er in langen Jahrtausenden bis zur Vollendung entwickelt hatte war er in der Lage, jederzeit und jederorts aufzutauchen und die Vordringenden unter Feuer zu nehmen. Er besaß vor allem den Vorteil nahezu unerschöpflicher Reserven, und wenn es ihn auch jedesmal vierzig oder fünfzig Kampfmaschinen kostete, ein terranisches Fahrzeug und eine halbe Handvoll terranischer Roboter zu vernichten, so war ihm der Endsieg trotzdem gewiß.
    Hinzu kam, daß Gus Barnard am Ende seiner Kräfte zu sein schien. Wenn er sprach, tat er dies mit immer größerer Mühe. Er entschuldigte sich damit, daß ein stetig wachsender Prozentsatz seiner Kapazität dazu benötigt werde, die Funktionen der zentralen Positronik zu überwachen, aber für einen Mann wie Perry Rhodan war es leicht, hinter den Worten den wahren Grund für Barnards zunehmende Erschöpfung zu sehen.
    Des größten Teils der automatischen Kontrollen beraubt, die sein Gehirn über diese unermeßlich lange Zeitspanne am Leben gehalten hatten, sah Gus Barnard jetzt dem Tod entgegen. Er hatte noch ein paar Stunden zu leben, wenn alles gutging. Es war eine grausame, unbarmherzige Laune des Schicksals, die den Augenblick seines Todes mit dem zusammenfallen ließ, in dem er das Ziel seines langen Strebens unmittelbar vor Augen hatte: Perry Rhodan noch einmal vor sich zu sehen und ihm das unermeßliche Volumen der Kenntnisse mitzuteilen, die er im Laufe der Jahrzehntausende gesammelt hatte.
    Gus Barnard, der Mann, dessen Geist fünfzigtausend Jahre überstanden hatte, erkannte mit Entsetzen die Möglichkeit, seine Lebenskraft könne um ein paar Sekunden zu kurz bemessen sein.
    Denn wenn Barnard starb, bevor Rhodan die Peripherie der Rettungszentrale erreichte, war niemand mehr da, der die Pforten zur Zentrale im rechten Augenblick öffnen konnte.
     
    *
     
    Als Wynn durch die offene Tür ins Freie stürzte, sah er Scharen von Maahks aller Formen und Körpergrößen aus der Richtung, aus der sie selbst gekommen waren, den Platz überschwemmen und gegen den Panzer vorgehen. Die Luft war plötzlich erfüllt von schrillem Pfeifen und Zischen. Aus der quirlenden Menge lösten sich fauchende Blastersalven und fuhren dicht über das Fahrzeug hinweg. Die Szene hatte etwas merkwürdig Unwirkliches an sich, der Mob einen eigenartigen Zug von Disziplin- und

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