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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Erklärungen für seine Entstehung. Wahrscheinlich war er zuerst eine Schanze oder ein Blockhaus. Meiner Meinung nach war der ursprüngliche römische Turm nur einige Fuß hoch und überhaupt nicht als Festungsbau gedacht. In späteren Zeiten wurden die Umfassungsmauern erhöht, ohne dass man eigentlich recht wusste, warum.« Mike lachte in sich hinein. »Wenn meine Annahme richtig ist, werde ich in dieser Nacht noch mehr von diesem römischen Kastell erfahren«, sagte er. Er ließ seine Koffer vom Hotel in sein neues Quartier bringen. Als er zurückkam, sah er, dass der Abendtisch für drei Personen gedeckt war.
    »Erwarten Sie Besuch?« fragte Mike. Er beobachtete Jack Knebworth, der mit den letzten Vorbereitungen für die Ausstattung des Tisches beschäftigt war. Er hatte als Junggeselle ausgesprochenen Sinn für hübsche Anordnung und setzte die Bestecke, Teller, Gläser und Servietten ganz genau auf ihren Platz. »Ja. Eine Freundin von Ihnen.« »Von mir?« Jack nickte.
    »Ich habe. Miss Leamington zu Tisch gebeten. - Wenn ich aber sehe, dass ein Mann in Ihrem Alter rot wird, wenn der Name einer jungen Dame erwähnt wird, so kann ich ihn nur bemitleiden. Sie kommt teils aus geschäftlichen Gründen, teils um einmal außerhalb der Geschäftszeit mit mir zusammen zu sein. Heute hat sie nicht so gut gespielt, wie ich erwartete, aber vermutlich waren wir alle heute nicht auf der Höhe.«
    Bald darauf kam Helen Leamington. An diesem Abend sah sie wirklich entzückend aus. Mike konnte sie nicht genug ansehen, und obgleich er es sich noch nicht eingestand, hatte er sie doch in sein Herz geschlossen.
    Jack Knebworth half ihr beim Ablegen des Mantels.
    »Als ich hierher kam«, sagte sie, »dachte ich, wie sich doch alles so schnell ändern kann. Früher hätte ich im Traum nicht daran gedacht, dass ich einmal bei Ihnen eingeladen sein würde, Mr. Knebworth.«
    »Und mir ist es auch niemals im Traum eingefallen, dass Sie sich einmal so in die Höhe arbeiten würden, dass ich Sie so auszeichnen kann. Und in fünf Jahren werden Sie zu sich sagen: Warum in aller Welt war es mir damals so wichtig, bei dem simplen Knebworth ein einfaches Mahl einzunehmen?« Er legte seine Hand auf ihre Schulter und führte sie in das Zimmer. Jetzt erst sah sie Mike. Der junge Mann fühlte mit Unbehagen, dass sie etwas enttäuscht schien. Aber nur eine Sekunde, dann erklärte sie ihm den Wechsel ihres Mienenspiels, als hätte sie seine Gedanken gelesen. »Ich dachte, wir würden nur über Filme sprechen«, sagte sie lächelnd.
    »Das sollen Sie auch«, erwiderte Mike. »Ich bin der beste Zuhörer auf der Welt. Der erste, der heute das Wort Mord erwähnt, wird zum Fenster hinausgeworfen.« »Dann muss ich mich zur Flucht vorbereiten«, sagte sie gutgelaunt. »Denn ich möchte gern von Mord und Geheimnissen sprechen - später!«
    Unter dem ermunternden Einfluss einer harmonischen Umgebung erschien das Mädchen in einem ganz neuen Licht. Alle Eigenschaften, die Mike ihr heimlich zugelegt hatte, erwiesen sich als wahr. Ihre Scheu und ihre fast kühle Reserve schmolzen in der Gesellschaft dieser beiden Menschen. Sie nahm an, dass der eine ihr zugetan war und der andere - nun ja, Mike war schließlich ein Freund.
    »Ich habe heute Nachmittag Detektiv gespielt«, sagte sie, nachdem der Kaffee serviert war, »und dabei habe ich interessante Entdeckungen gemacht. Ich erzählte Ihnen, dass ich gestern Abend wieder das geheimnisvolle Auto sah. Zufällig konnte ich im Vorbeigehen das Muster sehen, das auf den Reifen der Hinterräder als Profil angebracht war. Als ich heute durch meine Straße ging, sah ich die Spur dieser Räder mitten auf dem schmutzigen Fahrdamm. Ich folgte ihr, und meine Vermutung bestätigte sich, dass sie nach dem Feldweg führte, der die Straße am Ende kreuzt. Es war die einzige Reifenspur auf diesem Weg. Zweifellos führt sie von dem Wagen her, den der Fahrer mit der weißen Frauenhand lenkte. Halbwegs nach der Kreuzung hin sah ich in der Mitte der Straße Öl. Dort musste der Wagen längere Zeit gehalten haben. Dies fand ich dort.«
    Sie öffnete ihre Handtasche und zog eine kleine dunkelgrüne Flasche daraus hervor. Sie trug kein Etikett und war nicht verschlossen. Mike nahm sie in die Hand, betrachtete sie aufmerksam und stellte einen starken, unangenehmen Geruch fest.
    »Wissen Sie, was darin war?« fragte sie. Er schüttelte den Kopf.
    »Lassen Sie mich auch einmal sehen«, sagte Jack Knebworth, nahm die Flasche aus Mikes Hand

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