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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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verließen sie die Waffenkammer und bogen in den nächsten Gang ein. Niemand drehte sich um, als eine Reihe dumpfer Explosionen den Bunker erschütterte.
    Ich kämpfe gegen meine eigenen Leute.
    Etwas legte sich wie Watte über diesen Gedanken und ließ ihn verstummen.
    Sie erreichten die Computerzentrale ohne Zwischenfälle. Auf Matts Frage hatte Dayna die Sabotage der Zentrale vorgeschlagen, da hier die gesamte Stromversorgung zusammenlief. Nach der Sprengung der Waffenkammer mussten sich die Agenten erst umständlich mit Nachtsichtgeräten aus dem Lager versorgen, bevor sie aktiv werden konnten.
    »Wie lange wird das dauern?«, fragte Matt, als sie ihm das sagte.
    »Ungefähr zwanzig Minuten.«
    »Was ist mit dem Strom?«
    »Ich habe die automatische Sicher- heitsabfrage abgeschaltet. Das Notsystem muss jetzt manuell gestartet werden. Ich weiß nicht, wie lange das dauert.« Matt nickte. »Okay.«
    Dayna sah zu Mr. Black, der von McKenzie und Rulfan gestützt wurde. Er schüttelte immer wieder den Kopf, als könne er nicht glauben, was um ihn herum geschah.
    Dayna fühlte sich wie er. Sie betrachtete ihre Finger, die den Driller umklammerten und auf die Computerpaneele richteten. Sie wusste, dass sie abdrücken würde, wenn sie den Befehl erhielt.
    Ich will es nicht tun!
    Stumm beobachtete sie, wie Matt den General an Händen und Füßen fesselte.
    »Sie wissen, dass sie uns nicht freiwillig hilft, Crow«, sagte er. »Sie steht unter Hypnose und hat keinen eigenen Willen. Bitte denken Sie daran.«
    »Das werde ich«, antwortete Crow.
    Dayna nickte langsam. Hypnose, dachte sie ohne jede Regung. Das erklärt, weshalb ich mich so seltsam fühle.
    Sie sah, wie McKenzie seinen Driller zog und auf den General zuging.
    »Es ist Zeit, dass du für all die Toten bezahlst.«
    Im gleichen Moment erschien eine Schwertspitze an seiner Kehle.
    »Nein«, sagte Aruula.
    McKenzie antwortete nicht, sondern sah zu Mr. Black, der den Kopf schüttelte. Dayna wusste nicht, ob es die Antwort auf eine nicht ausgesprochene Frage war oder nur eine weitere Reaktion auf seine Umgebung, aber McKenzie schien ihn verstanden zu haben, denn er senkte die Waffe.
    Matt trat neben sie. In einer Hand hielt er einen Driller, in der anderen ein Nachtsichtgerät.
    »Dayna«, sagte er. »Hör mir jetzt genau zu.« Er sprach so langsam und deutlich, als habe er Angst, sie würde ihn nicht verstehen.
    Ich bin nicht dumm, wollte sie sagen, aber er hatte sie nicht nach ihrer Meinung gefragt.
    Also blieb sie stumm.
    »Du wirst die Stromzufuhr lahm legen, dann die Waffe fallen lassen und ruhig stehen bleiben. Du wirst alles ignorieren, was Crow zu dir sagt. Wenn andere in diesen Raum kommen, wirst du keinen Widerstand leisten, sondern ihre Anweisungen befolgen. Hast du das verstanden?«
    »Ja.«
    »Okay. Dann ' verschwinden wir jetzt… Dayna, es tut mir Leid.«
    Sie wusste nicht, wovon er sprach, fragte auch nicht nach, sondern wartete ruhig, bis er und die anderen den Raum verlassen hatten. Dann schoss sie auf den Zentralcomputer.
    Die kleinen Explosivgeschosse schlugen durch das Metallgehäuse. Rote Warnlampen blinkten auf. Es zischte und knisterte. Funken stoben auf.
    Das Licht ging aus.
    Dayna senkte die Waffe und ließ sie fallen. Sie hörte das Knacken in den Computern, sah etwas rot durch das Gehäuse schimmern.
    Es wurde größer. Blaue Flammen zuckten daraus hervor, sprangen auf verschmorte Kabel über und fraßen sich tief in das Plastik.
    Dichter schwarzer Rauch stieg auf.
    »Dayna«, sagte Crow in der Dunkelheit.
    »Können Sie mich verstehen?«
    Sie hörte seine Stimme, nahm seine Worte jedoch nicht wahr.
    »Dayna!« Lauter dieses Mal, verzweifelter.
    »Reißen Sie sich verdammt noch mal zusammen! Sie müssen das Feuer löschen!«
    Ihre Augen tränten. Der Rauch drang stechend in ihre Lungen ein, reizte sie zum Husten.
    »Löschen Sie das verdammte Feuer!«
    Ruhig stehen bleiben, hatte Matt befohlen, aber das fiel ihr schwer. In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihre Lungen brannten. Dann gaben ihre.Knie nach. Sie sackte zu Boden. »Dayna!«
    ***
    Sie waren auf dem Weg zum Luftkissenboot. Matt hatte schon so oft Infrarot-Geräte verwendet, dass ihn das leicht grobkörnig wirkende Aussehen der Gänge nicht mehr überraschte. Aruula schien damit größere Schwierigkeiten zu haben, denn obwohl ihr Gerät richtig eingestellt war - Matt hatte das für sie übernommen - streckte sie immer wieder die Arme aus, als habe sie Angst, gegen ein Hindernis zu

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