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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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leise.
    »SUBWAY 1.Sie verfolgen uns mit dem Zug. Und da wir ihn sehen können…«
    »…muss er auf einer Höhe mit uns sein«, vervollständigte Mr. Black den Satz.
    Das Luftkissenboot ruckte leicht, als Rulfan noch einmal beschleunigte.
    »Schneller gehts nicht«, sagte er. »Wo ist der Zug?«
    »Immer noch neben uns, nein, warte, er fällt zurück.«
    Matt trat neben Rulfan und sah hinaus in den Tunnel, der von den beiden Scheinwerfern des Boots angestrahlt wurde. Wenn SUBWAY 1 vor der Twilight of the Gods die Kreuzung erreichte, hatten sie verloren. Dann saßen sie zwischen Zug und Bunker in der Falle.
    »Wie weit noch bis zur Kreuzung?«, fragte Rulfan.
    Matt hob die Schultern. »Eine halbe Meile vielleicht. Wir müssten sie gleich sehen.«
    Der Tunnel beschrieb eine Rechtskurve und dann sah er sie auch schon, zwei Schienenstränge, die quer über den Boden liefen. Die Scheinwerfer des Boots rissen sie aus der Dunkelheit. Nein, erkannte Matt, das sind die Scheinwerfer des Zugs!
    »Er ist verdammt nah«, sagte Rulfan angespannt. »Was soll ich tun?«
    »Fahren. Das ist unsere einzige Chance.«
    Wir schaffen es, dachte er. Wir müssen es einfach schaffen.
    Die Twilight of the Gods erreichte die Kreuzung.
    Ebenso der Zug.
    »Festhalten!«, schrie Matt. Der Schlag war furchtbar.
    Matt presste die Arme gegen den Kopf, fühlte, wie das Heck des Luftkissenfahrzeugs herumgerissen wurde und gegen die Tunnelwand prallte. Er verlor den Boden unter den Füßen, kollidierte mit einer Wand und sah für einen Moment Sterne. Scherben regneten auf ihn herab, als Gegenstände zu Geschossen wurden und die Scheiben durchschlugen. Das Boot drehte sich wie ein Kreisel um sich selbst, schleuderte Matt und die anderen haltlos durch die Kabine.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bevor die Twilight of the Gods langsamer wurde und zum Stillstand kam.
    Matt setzte sich auf und schüttelte die Scherben aus seinen Haaren.
    »Ist jemand verletzt?«, fragte er, ohne sich über das Zittern in seiner Stimme zu wundern.
    Sein Blick suchte Aruula und fand sie auf der anderen Seite der Kabine. Sie schien unverletzt zu sein. Er lächelte ihr zu. Sie nickte knapp.
    »Nein, alles in Ordnung«, sagte jetzt auch Black. »Sogar dem Hund gehts gut.«
    Rulfan kraulte den zitternden Wulf hinter den Ohren. »Das ist ein Lupa, kein Hund.«
    Obwohl er nicht wusste warum, musste Matt über die Bemerkung lachen. Vielleicht lag es daran, dass sie gerade den Zusammenstoß mit einem Zug überlebt hatten und Rulfan keine anderen Sorgen hatte, als Black über die Spezies seines Haustiers aufzuklären.
    »Die Metallschlange ist tot«, sagte Aruula unvermittelt. Sie stand an einem der zerborstenen Heckfenster.
    Matt stand auf und sah hinaus. Er entdeckte den Zug ein Stück hinter der Kreuzung. Die Waggons waren umgestürzt und hatten sich ineinander verschoben, die Lichter waren erloschen. Der Zug musste bei dem Zusammenprall entgleist sein. Matt verdrängte den Gedanken an die Passagiere.
    Er zuckte zusammen, als sich die Propeller des Hovercraft mit plötzlichem Lärm in Bewegung setzten.
    Rulfan drückte den Gashebel langsam nach vorn. Metall knirschte und knackte, irgendwo schepperte etwas auf dem Boden, aber das Boot nahm Fahrt auf.
    »Es funktioniert noch«, sagte Rulfan überrascht. »Wir -«
    »O nein…«
    Blacks Stimme war tonlos, nicht mehr als ein Flüstern. Matt sah ihn an. »Was ist los?«
    Der Rebellenführer schüttelte den Kopf und stand auf. Er wirkte verstört. »Als… als ich in dieser anderen Realität war… ich wurde verfolgt, zuerst durch einen Dschungel, dann bis auf den Mars. Es gab keinen Ausweg mehr. Und dann fragte mich jemand, dem ich vertraute… Sarah, sie fragte mich, wo ich mich sicher fühlen würde…« Er brach ab.
    »Das Hauptquartier.« Hollyday packte Black bei den Schultern. »Du hast denen verraten, wo das Hauptquartier ist!«
    »Sie können nicht verstehen, was diese andere Realität mit einem Menschen macht, Mr. Hollyday.«
    »Hör mit deinen scheiß Förmlichkeiten auf! Wir sind am Ende, Black. Es ist aus! Kapierste das nich?«
    Hollyday stieß ihn nach hinten und schlug wütend mit der Faust gegen die Wandung, immer wieder. Er schien völlig auszurasten.
    »Es ist noch nicht aus«, mischte Matt sich ein.
    »Wenn wir vor der WCA beim Hauptquartier sind, können wir die anderen warnen.«
    »Und dann? Sie werden einen nach dem anderen auf den Straßen abknallen, während wir uns in irgendwelchen Kellerlöchern verstecken!

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