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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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gelüsten, fiebrig zu schmachten und zu fantasieren von seinen langen Beinen, seiner breiten Brust und seiner unglaublich beglückenden Männlichkeit. Emeline hüstelte in ihren Tee und schaute schuldbewusst zu Melisande hinüber.
    Die daraufhin sagte: „Ich habe den Titel des ersten Märchens aus dem Buch übersetzt, das du mir gegeben hast. Er lautet Eisenherz."
    „Oh, wirklich?" Einen Augenblick war Emeline froh, auf andere Gedanken gebracht zu werden. Eisenherz. An dieses Märchen konnte sie sich noch erinnern. Es handelte von einem Mann, der tapfer, stark und stetig war. Ein guter, aufrichtiger Mann. Ein Mann wie Samuel, kam es ihr sofort in den Sinn. Welch seltsamer Zufall.
    Melisande räusperte sich. „Lord Vale hat gestern Abend nach dir gefragt."
    Beinah hätte Emeline ihren Tee verschüttet. Hastig stellte sie die Tasse ab. Wie es aussah, war sie nicht für heimliche Affären
    geschaffen. Ihre Nerven waren ja jetzt schon bis zum Zerreißen gespannt. „Was hast du ihm gesagt?"
    Melisande hob ihre mausbraunen Brauen. „Nichts natürlich. Mich nimmt er ohnehin nicht wahr."
    Diese zynische Selbsteinschätzung ihrer Freundin lenkte Emeline von ihren eigenen Sorgen ab. „Unsinn. Natürlich nimmt er dich wahr."
    „Er weiß nicht mal, wie ich heiße."
    „Wie bitte?"
    Ohne dass eine Spur von Selbstmitleid in ihren braunen Augen gewesen wäre, nickte Melisande. „Er hat nicht die geringste Ahnung, wer ich bin."
    Emeline schaute zu ihrem Verlobten hinüber, der inmitten einer Schar junger Damen saß. Mit großen Gesten erzählte er mal wieder eine seiner zahllosen Geschichten und hätte mit der rechten Hand fast der jungen Dame, die ihm am nächsten saß, das kleine Hütchen vom Kopf gefegt. Gerade wollte sie Melisande abermals versichern, dass sie Unsinn rede, als ihr mit einem Schlag bewusst wurde, dass Jasper wahrscheinlich wirklich nicht den blassesten Schimmer hatte, wie Melisande hieß. Seine Aufmerksamkeit galt seit jeher den schönsten der schönen jungen Damen ihres Kreises. Vielleicht war ja auch nichts anderes zu erwarten.
    Männer konnten in dieser Hinsicht erschreckend oberflächlich und mehr am Aussehen einer Dame interessiert sein als an ihrem Verstand oder ihren Gefühlen.
    Zumindest die meisten Männer. Samuel saß am entgegengesetzten Ende des Raums, flankiert von seiner Schwester und Mrs. Ives - einer eher unscheinbaren Dame im fortgeschrittenen Alter. Als die alte Dame etwas zu ihm sagte, neigte er sich ihr interessiert zu, doch kaum dass sie in seine Richtung geschaut hatte, fing er auch schon ihren Blick auf.
    Rasch sah Emeline beiseite, spürte aber dennoch, wie ihr das Blut heiß in die Wangen stieg. Zum Teufel mit diesem Mann. War es denn nicht genug, dass er sich ihres Körpers auf eine Weise bemächtigt hatte, dass ihr heute Morgen alles auf furchtbar köstliche Weise schmerzte? Musste er jetzt auch noch ihre Gedanken vereinnahmen?
    „Ich will hoffen, dass du Vorkehrungen getroffen hast", sagte Melisande auf einmal.
    „Was?", fragte Emeline etwas zu scharf.
    Ihre Freundin schaute sie so verständnisvoll an, als wisse sie ganz genau, dass Emeline in Gedanken anderswo war. „Ich sagte gerade, ich hoffe, dass du letzte Nacht Vorkehrungen getroffen hast."
    Noch immer verständnislos schaute Emeline sie an. „Was für Vorkehrungen?"
    „Um kein Kind ..."
    Emeline verschluckte sich.
    „Alles in Ordnung?", fragte ihre Freundin so unschuldig, als hätte sie nicht eben eine Bombe platzen lassen.
    Emeline winkte ab und trank einen Schluck Tee. Kurz erwog sie abzustreiten, dass sie die Nacht mit Samuel verbracht hatte, aber dazu war es nun vielleicht ein bisschen zu spät. Weshalb sie sich drängenderen Fragen zuwandte. „So. Was meintest du gerade? Wie ... wie ...?" Sie wusste nicht weiter.
    Tadelnd schaute Melisande sie an. „Ich fasse es nicht, wie du dich auf eine Affäre einlassen kannst, ohne die nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Es gibt Schwämme, die man ..."
    „Woher weißt du denn über so etwas Bescheid?", unterbrach Emeline sie ehrlich verwundert. Immerhin war Melisande nicht verheiratet und somit vermutlich noch unberührt.
    „Aus Büchern", beschied Melisande knapp.
    Emeline sah sie mit großen Augen an. „Bücher über ..."
    „Ja."
    „Du liebe Güte."
    „Pass jetzt lieber auf", sagte Melisande streng. „Hast du entsprechende Maßnahmen getroffen oder nicht?"
    „Dazu dürfte es jetzt zu spät sein", murmelte Emeline.
    Verstohlen tastete sie nach ihrem von feinem

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