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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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meinem Haus anzutreffen."
    Mr. Thornton schloss Samuels Hand herzlich in die seinen. „Die Überraschung ist ganz meinerseits, Mr. Hartley. Ich hatte keineswegs beabsichtigt, Ihre Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen, doch war ich gerade in der Gegend, und meine Füße trugen mich zu Ihnen, ob ich nun wollte oder nicht."
    „Ach, was Sie nicht sagen." Samuel neigte den Kopf und betrachtete den anderen gespannt.
    „Ja. Vielleicht lag es daran, dass wir kürzlich über alte Zeiten sprachen. Ich ..." Einen Moment zögerte er und sah zu Boden, ehe er wieder aufschaute und Samuels Blick offen erwiderte. „Vielleicht bilde ich es mir ja nur ein, aber mir war, als würden Sie die Ereignisse von Spinner's Falls nicht für eine unglückliche Fügung halten."
    Die beiden Männer sahen sich schweigend an. Samuel war einen Kopf größer als Thornton, doch davon abgesehen, gab es erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Beide waren sie im Handel tätig und dadurch zu beträchtlichem Vermögen gekommen. Beide trugen ein Selbstbewusstsein zur Schau, das etwas ungeschliffen wirken mochte, und scheuten sich nicht, einem wohlgeborenen Gentleman herausfordernd in die Augen zu sehen. Und Emeline nahm gewiss zu Recht an, dass beide über eine gute Portion Mut und Unerschrockenheit - oder Dreistigkeit - verfügen mussten, um es so weit gebracht zu haben. Sie waren Männer, die eine gute Gelegenheit beim Schopf packten, wenn sie sich ihnen bot.
    Schließlich wandte Sam den Blick ab und sah kurz zu ihr und Rebecca herüber.
    Nachdem er sich geräuspert hatte, meinte er: „Wenn die Damen gestatten, sollten wir Gentlemen uns vielleicht in mein Arbeitszimmer zurückziehen und alles in Ruhe besprechen."
    Emeline hob eine Braue. Glaubte er wirklich, dass sie sich so einfach abspeisen ließ?
    „Oh, aber es interessiert mich ganz außerordentlich, was Sie Mr. Thornton zu sagen haben. Bitte tun Sie sich keinen Zwang an. Fahren Sie fort."
    „Emmie, bitte ...", begann Jasper hörbar nervös.
    Doch sie schaute nicht Jasper an, sondern hielt den Blick auf Samuel gerichtet. „Das wäre wirklich das Mindeste, was Sie tun können, meinen Sie nicht auch?"
    Sie sah sein Kinn sich spannen, und glücklich schien er mit dieser Wendung der Dinge keineswegs zu sein, aber er nickte und wandte sich wieder an Mr. Thornton.
    „Wir wurden verraten."
    Emeline empfand Genugtuung. Samuel sah sie als ebenbürtigen Gesprächspartner an, und dieses Gefühl des Vertrauens fand sie seltsam berauschend.
    Mr.Thornton stieß einen leisen Pfiff aus. „Ich wusste es."
    „Tatsächlich?", fragte Samuel ruhig.
    „Damals nicht, nein", erwiderte Thornton düster. „Aber um uns ausgerechnet an dieser Stelle zu überfallen, musste so viel zusammenkommen, und die Indianer waren so stark in der Überzahl ...", er schüttelte den Kopf, „... dass es wahrlich kein Zufall sein konnte. Jemand muss das Ganze geplant haben."
    „So sieht es aus", sagte Jasper. „Wir wollten Sie fragen, ob Sie ganz sicher sind, dass MacDonald und Brown tot sind."
    „MacDonald?" Einen Moment lang schien Thornton ehrlich verwirrt. Dann warf er den Damen einen entschuldigenden Blick zu und nickte. „Oh ja, gewiss, ich weiß, was Sie denken, doch die beiden sind definitiv tot. Leider. Ich habe geholfen, sie zu begraben."
    Emeline spitzte die Lippen und fragte sich, was hier gerade über MacDonald ungesagt blieb. Sie würde Samuel später danach fragen müssen. Unter vier Augen.
    „Verdammt", murmelte Jasper. „Wenn es MacDonald gewesen wäre, würde das alles erklären. Aber wir haben noch ein paar weitere Fragen an Sie."
    „Vielleicht sollten wir doch hineingehen", schlug Samuel vor. Er reichte seiner Schwester den Arm, die ihn indes ignorierte und an Mr. Thorntons Seite blieb.
    Samuel presste die Lippen zusammen.
    Emeline spürte, wie sehr die Ablehnung seiner Schwester ihn verletzte.
    Beschwichtigend legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Eine gute Idee. Eine Tasse Tee wäre nun genau das Richtige."
    Samuel sah ihr erst in die Augen, dann auf ihre Hand, dann wieder in die Augen.
    Kaum merklich hob er die Brauen. Sie reckte das Kinn und erwiderte seinen Blick.
    Die anderen begannen bereits, zurück zum Haus zu gehen.
    „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen eine große Hilfe sein werde", ließ sich Mr. Thornton vor ihnen vernehmen. „Wenn Sie wirklich etwas über die Sache erfahren wollen, sollten Sie lieber mit Cor-poral Craddock reden."
    „Weshalb?", fragte Samuel.
    Mr. Thornton schaute kurz

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