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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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der eben mit Rebecca und den anderen jungen Damen geredet hat?", riss Samuel sie aus ihren Gedanken.
    Und wie töricht, darüber enttäuscht zu sein, dass er das Gespräch nun mit seiner Schwester begann. Hatte er ihren Kuss vor gerade mal einer Woche denn völlig vergessen? Vielleicht. Nun, dann wollte sie auch nicht mehr daran denken.
    „Welcher?", fragte sie kühl.
    Samuel winkte ungeduldig ab. „Der mit dem idiotischen Lachen."
    Sie lächelte. Leider beschrieb dies den jungen Mann sehr trefflich. „Mr. Theodore Green. Er verfügt über ein sehr ansehnliches Einkommen und hat ein Anwesen in Oxford."
    „Wissen Sie sonst noch etwas über ihn?"
    Schon leicht gereizt zuckte sie die Schultern. „Was muss man denn noch wissen?
    Soweit ich weiß, spielt er nicht."
    Als er sie ansah, meinte sie Enttäuschung in seinem Blick zu erkennen. „Ist das alles, wonach Sie einen Mann beurteilen? Nach seinem Einkommen?"
    „Und natürlich nach seinem Rang", setzte sie nach.
    „Natürlich."
    „Er ist der Neffe eines Barons. Ein guter Fang für Rebecca, wenn sie denn über das idiotische Lachen hinwegsehen kann", sagte sie, als würde sie die Partie ernstlich erwägen. Etwas in ihr trieb sie dazu, diesen Mann zu provozieren. „Um ehrlich zu sein, viel höher können wir für sie auch nicht streben. Mit Geld aus den Kolonien kann man sich in gewisse Kreise einkaufen, aber nicht weiter. Und einen Stammbaum, der diesen Mangel wettmachen könnte, hat Ihre Familie ja bedauerlicherweise nicht vorzuweisen."
    Er spitzte die Lippen. „Sie sind keineswegs so oberflächlich und arrogant, wie Sie immer tun."
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden." Ein Glück, dass sie starr geradeaus schaute, denn es bereitete ihr alle Mühe, ernst zu bleiben. Der Wind fuhr spielerisch unter ihre Röcke, und sie strich sie angelegentlich glatt.
    „Dieses ganze Gerede über Geld und Rang. Als ob das alles wäre, das einen Mann ausmacht."
    „Wenn mich nicht alles täuscht, sprachen wir gerade darüber, ob ein gewisser Gentleman für Ihre Schwester infrage käme. Wonach sollte ich ihn Ihrer Ansicht nach denn sonst beurteilen?"
    „Nach seinem Charakter, seinem Verstand, seinem Verhalten anderen gegenüber", begann er aufzuzählen. Er sprach leise und eindringlich. Sie hatten eine kleine Anhöhe erklommen und blickten nun auf goldgelbe, von Hecken und Bruchsteinmauern begrenzte Felder hinab, die sich weit vor ihnen erstreckten.
    „Danach, wie er seinen Pflichten nachkommt und ob er Verantwortung übernimmt für jene, die von ihm abhängen. Mir fallen etliche Kriterien ein, auf die zu achten mir bei Rebeccas künftigem Ehemann wichtiger wäre als sein Einkommen."
    Emeline spitzte die Lippen. „Interessant. Wenn ich also auf der Straße einen klugen und seinen Mitmenschen wohlgesonnenen Bettler fände, würden Sie sofort das Aufgebot für Ihre Schwester bestellen?"
    „Tun Sie nicht so, als wüssten Sie nicht genau, was ich meine." Sie spürte, wie sein Arm sich unter ihren Fingern spannte. „Wozu sich beschränkter geben, als Sie sind?"
    „Ach ja?" Sie lachte kurz auf. „Entschuldigen Sie, aber wahrscheinlich bin ich beschränkt. Hier in England ziehen wir es nun einmal vor, unsere Töchter und Schwestern an Gentlemen zu vermählen, die sie in standesgemäßen Verhältnissen ..."
    „Selbst wenn der Mann ein Wüstling ist oder ein Idiot oder ..."
    „Ja, selbst dann!" Er schritt nun so weit aus, dass sie sich eilen musste, um mitzuhalten. „Wir sind nämlich so gierig und unersättlich, dass wir an nichts anderes denken als an Geld und Rang. Und wissen Sie was? Wenn ein Earl mit zwanzigtausend im Jahr mir den Hof machen würde, dann würde ich ihn auf der Stelle heiraten - selbst wenn er alt, gebrechlich und nicht mehr Herr seiner Sinne wäre!"
    Jäh blieb er stehen und packte sie bei den Armen, was ihr ganz gelegen kam, wäre sie doch sonst über ihre eigenen Füße gefallen. Sie schaute ihn an, und sein Gesicht war zum Fürchten. Er war blass vor Zorn, und seine Lippen waren zu einem höhnischen Lächeln verzogen. Nur war es keineswegs Furcht, was sie empfand.
    „Katze", zischte er, und dann riss er sie an sich, dass sie den Boden unter den Füßen verlor, und senkte seinen Mund auf den ihren.
    Das Wort Kuss beschrieb ihre Umarmung nur unzureichend. Sein Mund drängte sich an den ihren, zwang ihre Lippen auseinander, zwang sie, seine Zunge aufzunehmen.
    Und sie genoss es.
    Sie vergalt ihm seinen Zorn mit ihrer eigenen Wut. Hemmungslos packte sie

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