0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club
dunklen Wolkenschicht verhangen.
Kurze Zeit darauf fuhr ein Polizeiwagen auf den Hof. Drei Cops von der City Police waren gekommen, nachdem Mr. High sie benachrichtigt hatte. Sie stiegen aus und grüßten Phil. Ihre Regenmäntel glänzten vor Nässe.
Crocker bekam Gelegenheit, sich umzuziehen und das Notwendigste mitzunehmen, was er in der Untersuchungshaft brauchte. Seine Frau weinte.
Phil sah hinter dem Polizeiwagen her, unter dessen Rädern Wasser wegspritzte.
Dann ging er zu seinem Wagen hinüber und fuhr an.
Er kam etwa dreihundert Yard weit. Dann sah er den cremefarbenen Buick. Die Wischer arbeiteten. Phil tippte auf die Lichthupe in seinem Wagen.
Der Buick erwiderte das Zeichen.
Phil fuhr langsam weiter, der helle Buick wendete und fuhr langsam hinter Phils Wagen her.
In einer dunklen Allee aus Lindenbäumen hielt Phil seinen Wagen an. Über Funk gab er Erfolgsmeldung an die FBI-Zentrale.
Der Buick kam dicht dahinter zum Stehen.
Phil stieg aus dem Auto und lief schnell zu dem Buick hinüber, dessen Tür sich wie von einer Automatik getrieben öffnete.
Es verlief alles so, wie Phil es von einem Cop der City Police erfahren hatte. Über Funk war sie von der Ankunft des hellen Buick verständigt worden.
Phil setzte sich auf den Beifahrersitz und zog die Tür schnell hinter sich zu.
Dann drehte er sich herum und lächelte. »Freut mich, dich wiederzusehen«, sagte er. »Dazu noch lebend.«
»So schlimm war es auch wieder nicht«, erwiderte ich und grinste zurück.
***
Ich hatte mich kurz nach Phils Anruf von Crockers Werkstatt bei Mr. High telefonisch‘gemeldet.
Auf meiner Fahrt von Huntsville hatte ich scharf darauf geachtet, ob ich verfolgt wurde. Ich hatte niemanden gesehen und war davon überzeugt, keinen Schatten im Rücken zu haben.
Mr. High war genau wie ich der Meinung, vorläufig die Gangster aus der unterirdischen Höhle nicht festzunehmen. »Es ist wichtig, den Kopf der Bande zu kennen, bevor wir zuschlagen. Arbeiten Sie weiter als Dick Haymes«, hatte Mr. High gesagt und mir empfohlen, mit' Phil zu sprechen, der ja am gleichen Fall arbeitete.
Im Wagen erzählten wir uns gegenseitig unsere Erlebnisse.
»Bei dem Weißhaarigen, Jerry, kann es sich nur um John Pol ton handeln.«
»Du meinst den, der in Polardos Wohnung durch das Fenster eindrang?«
Phil nickte. »Und der mich im Grand Central überfiel. Er hat sich also eine Büchse Rauschgift unter den Nagel gerissen.«
Regen klatschte gegen die Scheiben. Das Wetter verschlechterte sich wieder. Ich zweifelte daran, ob Larry, Mike und der Dritte, der nach meinem Weggehen zum Holzhaus bei Huntsville hinaufgegangen war, überhaupt mit dem Motorboot anslaufen konnten.
»In jedem Fall dürfte jetzt klar sein, daß Crocker Polardo nicht umgebracht hat, wenn Mike zugibt, das besorgt zu haben.«
Wir rauchten Zigaretten. Die Scheiben des Wagens beschlugen mit feinem Hauch, der immer dichter wurde.
»Wer mag bloß der King sein?« fragte Phil plötzlich aus seinem Schweigen heraus.
Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
»Ich werde von mir hören lassen, Phil«, beendete ich unser Gespräch. Es war inzwischen dunkel geworden.
»Paß auf dich auf, Jerry«, sagte er und drückte den Türgriff hoch. »Du hast im Moment das heißere Eisen in der Hand.«
»Es wird schon schiefgehen«, antwortete ich, und Phil stieg aus.
Ich fuhr in die City zurück.
Der Portier im »Esplanade« starrte mich an, als sei ich ein aus dem Wasser gekrochener Geist. Ich blickte an mir herunter. Einen vorteilhaften Eindruck machte ich in meiner Kleidung gerade nicht. Dafür war der Aufenthalt in der Höhle bei Huntville zu wenig komfortabel gewesen. »Dieses Wetter ist wirklich schlecht«, versuchte ich, eine schwache Entschuldigung an den Mann zu bringen, wechselte die schwarze Tasche in die linke Hand über und nahm mit der rechten meinen Zimmerschlüssel in Empfang.
***
Als Phil in seiner Wohnung den Rock über eine Stullehne hängte und den Schlips lockerte, rasselte das Telefon.
Phil nahm den Hörer ab und meldete sich. Er erkannte den Mann an der Stimme wieder. Der Weißkopf.
»Ich habe Ihnen etwas zu sagen, G-man«, tönte es an Phils Ohr.
»Wer sind Sie?« fragte Phil.
»Das tut nichts zur Sache. Wo kann ich Sie sprechen, G-man?«
»Jetzt hier«, antwortete Phil.
»Nein. Nicht am Telefon. Kennen Sie den 28. Pier?«
»Warum gerade dort?«
»Es ist eine lange Geschichte, die ich Ihnen erzählen muß, G-man. Dort sind wir
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