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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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dem dunklen Südwester nickte in Richtung Höhle.
    »Ja, ich war drüben«, sagte ich.
    »Sind Larry und Mike noch unten?«
    »Natürlich. Geh’ hinüber. Sie können dir allerhand erzählen, was wir in den letzten Stunden erlebt haben.«
    Er tat einen Schritt zur Seite. Die Augen, die mich unentwegt anstarrten, gefielen mir nicht. Ich las aus ihnen Mißtrauen heraus. Immer wieder glitten sie über mein Gesicht und streiften die Figur ab. Seine Hände steckten in den Taschen des Mantels.
    »Hat euch die Flut zu schaffen gemacht?« fragte er.
    »Nicht nur das Wasser«, gab ich zur Antwort. »Es gab auch noch einen Brand. Aber, wie gesagt, sieh es dir selbst an. Ich muß zurück in die Stadt.«
    »Bye, bye«, sagte er plötzlich.
    Ich fühlte mich entlassen, winkte ihm mit der Hand zu und ging weiter.
    Als ich auf der Straße ankam, auf der am Ortseingang von Huntsville mein Wagen stand, blickte ich mich nochmals um.
    Der Mann stand immer noch auf der gleichen Stelle, wo ich ihm begegnet war.
    Ich hatte das Gefühl, daß er etwas an mir entdeckt hatte; was ihn stutzig machte. Es war nur ein schwaches Gefühl, und ich vergaß es schnell wieder.
    Erst später wurde ich wieder daran erinnert.
    Da bereute ich es, mein Gefühl nicht weiter beachtet zu haben.
    ***
    Der Mann lag unter dem Wagen und hatte die Beine in den blauen Leinenhosen weit von sich gestreckt. Sie ragten an der rechten Seite unter dem Trittbrett hervor.
    Phil trat gegen einen Schuh und rief: »Mr. Crocker, ich möchte Sie sprechen.«
    Phil stand auf einem kleinen Hof, der von allen Seiten von grauen Häusern umgeben wurde.
    »Was wollen Sie von mir?« drang Crockers Stimme durch die Karosserie. »Ich habe im Augenblick wenig Zeit.«
    »Ich bin Phil Decker Vom FBI«, stellte sich Phil vor, »und komme wegen Mr. Polardo.«
    Ein Wiesel hätte nicht schneller sein können als Crocker nach diesen Worten. Er zog die Beine in den Kniekehlen ein und kam sofort unter dem Wagen hervor.
    »Wegen Polardo?« rief er. »Das FBI hat sich eingeschaltet?« Er kam hoch und stellte sich vor Phil auf, wobei er beide Fäuste in die Seite stemmte.
    Phil dachte sofort wieder an die Mafia und das Wolfsgewehr.
    Der Mann war ein südländischer Typ. Auch ihm konnten Wolfsgewehr und mit Salz eingeriebene Kugeln bekannt sein. Sollte Mr. High recht haben?
    »Sie sind Italiener?« fragte Phil.
    Der braune Kopf unter der schwarzen Schildmütze, die mit öl und Dreck auf den Kopf geklebt zu sein schien, nickte. Ein strahlendes Lächeln huschte über das verdreckte Gesicht. »Ich stamme aus Neapel, Mr. Decker.«
    »Haben Sie in Sizilien gelebt, Mr. Crocker?« fragte Phil.
    Da stutzte er. »Warum fragen Sie danach, Mr. Decker? Ich dachte, Sie wären wegen Polardo hier, diesem elenden Hund. Doch kommen Sie, Sie werden naß.« Er zog Phil in den Schuppen hinter dem Betonstreifen hinein, in dem zwei Werkbänke, eine Bohrmaschine und andere Werkzeugmaschinen herumstanden. In Regalen lagen Ersatzteile und Reifen. Crockers Werkstatt war nicht sehr groß, wie Phil mit einem kurzen Blick feststellte, darum mußte ihn der Verlust der sauer verdienten Geldes sicher um so härter getroffen haben.
    »Beantworten Sie bitte meine Frage, Mr. Crocker!« sagte Phil.
    »Ja, ich war eine Zeitlang in Sizilien. In Palermo, dort habe ich gelernt.« Er schüttelte den Zeigefinger vor Phils Gesicht herum. »Es ist gut, daß sich das FBI mit Polardo befaßt. Er hat mich betrogen und mich um mein Geld gebracht. Soll ich Ihnen Einzelheiten schildern, wie gemein er mich aufs Kreuz gelegt hat?« Er wischte die öligen Hände an einem Büschel Putzwatte ab. »Also, hören Sie, G-man, ich zeichne Ihnen das Bild eines Halunken, wie es keinep größeren in ganz New York gibt.« Er gestikulierte wild mit den Händen in der Luft herum und wollte fortfahren, aber Phil gebot ihm Einhalt.
    »Mr. Crocker, Sie brauchen sich nicht aufzuregen, es geht nicht direkt um Ihr Geld. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß Mr. Polardo tot ist. Er wurde ermordet.«
    Seine dunklen Augen blickten Phil starr an.
    Die Augenlider standen still. »Was sagen Sie da?« sagte er ruhig, voll innerer Spannung vibrierend.
    »Paul Polardo wurde gestern abend in seinem Büro ermordet.«
    Er nahm einen Schraubenschlüssel von der Werkbank und spielte nervös damit herum. »Erschossen? Und wer hat es getan, Mr. Decker?«
    Phil überging seine Frage. »Paul Polardo wurde durch einen Schuß ins Gesicht mit großkalibrigem Schrot getötet. Die Kugeln waren

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