Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0380 - Jagd auf die Teuflische

0380 - Jagd auf die Teuflische

Titel: 0380 - Jagd auf die Teuflische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
war. Wenn Amos sie beantworten konnte, konnte er auch Ted finden.
    »Kannst du es nicht mit Merlins Mitteln versuchen?« fragte sie. »Im Saal des Wissens…«
    Wieder schüttelte Amos den Kopf. »So wie Merlin nicht mit meinen Methoden arbeiten könnte, kann ich es nicht mit seinen«, sagte er. »Wir sind zwar Brüder, aber dennoch unterschiedlich. Ich kann es dir nicht erklären, es würde dich überfordern, Nicole Duval. Außerdem ist die Bildkugel damals zerstört worden, und ich habe nicht die Möglichkeit, sie wieder zu restaurieren. Das kann wohl nur Merlin selbst.«
    Nicole ballte die Fäuste. »Das heißt also, daß Ted verschollen ist, unerreichbar, ja? Daß es keine Möglichkeit gibt, ihm zu helfen.«
    »So ist es«, sagte Amos. »Es tut mir wirklich leid. Aber ich kann nicht helfen. Ich habe meine Grenzen.«
    Er zögerte einen Moment, dachte nach. »Aber vielleicht könntest du versuchen, von der DYNASTIE DER EWIGEN Hilfe zu bekommen.«
    »Du bist verrückt, Sid«, stieß Nicole hervor. »Sie werden mich umbringen, statt mir zu helfen.«
    »Ich weiß, wovon ich rede«, versetzte er. »Nach wie vor ist die Dynastie in sich zerstritten. So, wie es damals Abtrünnige gab, die gegen Ted Ewigk als den ERHABENEN opponierten und ihn zu stürzen oder zu töten versuchten, muß es jetzt wieder einige geben, denen der Eroberungskurs des neuen ERHABENEN nicht gefällt. Jene, die einst treu zu Ted Ewigk standen, müßten auch jetzt etwas erreichen können. Vielleicht kommen sie an Informationen heran, an den Entführungsplan, an Einzelheiten über den Standort jenes Weltentores…«
    Nicole seufzte. Das klang ja alles ganz schön und brauchbar, aber… »Du kannst nicht zufällig einen dieser Ewigk-treuen Ewigen aus dem Zylinderhut zaubern?«
    »Nein«, sagte Amos. »Das kann ich nicht. Ich pflege keine Kontakte mit den Ewigen, weder mit der einen noch mit der anderen Gruppierung. Du mußt sie schon selbst ausfindig machen.«
    Nicole erhob sich.
    »Ich danke dir für deine Bemühungen, wenngleich ich mich frage, weshalb ich überhaupt hierher gekommen bin. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich mit den Ewigen in Verbindung treten soll. Bisher haben die immer uns gefunden und nicht umgekehrt.«
    »Vielleicht gibt es Hinweise im Beaminster-Cottage«, vermutete Amos. »Immerhin war Ted längere Zeit dort. Oder in seinem Hotelzimmer in Rom. Ich könnte dich dorthin schicken.«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Ich muß darüber nachdenken«, sagte sie. »Wenn, dann will ich das nicht sofort. Ich muß erst mit den anderen darüber reden. Sie müssen schließlich wissen, wie sich die Dinge entwickeln. Vielleicht komme ich auf dein Angebot zurück, wenn ich mir auch nicht viel davon verspreche. Im Beaminster-Cottage wird es kaum Hinweise geben; das war zeitweise zu sehr gefährdet, um als Ted-Ewigk-Geheimarchiv zu dienen. Und ich glaube auch nicht, daß er so leichtsinnig ist, Hinweise in seinem Hotelzimmer zu deponieren. Ich würde an seiner Stelle nicht einmal den Hotelsafe benutzen.«
    »Wie du meinst«, sagte Amos schulterzuckend. »Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung. Mehr kann ich nicht tun und anbieten.«
    Sie nickte und verabschiedete sich.
    Der Weg zurück nach Cwm Duad und ins Gasthaus schien ihr zehnmal so lang zu sein wie sonst.
    ***
    Für die Bürger Faronars war es schwierig, eine Audienz beim König gewährt zu bekommen. Meist mußten sie tagelang warten, bis sie für ein paar Minuten vorgelassen wurden, meist zu kurz, um ihre Probleme wirklich vortragen zu können. Seine Majestät genoß es, zu regieren, nicht aber für die Untertanen da zu sein.
    Aber für Wang Lee ließ er sich sofort stören.
    Er hatte es sich auf seinem Thron bequem gemacht, geschützt von seinen Gardisten, als der gefesselte Mongole hereingeschleppt wurde. Die Ketten, mit denen man ihn gebunden hatte, klirrten leise. Die Gardisten versetzten ihm einen Stoß, daß er vor den zum erhöhten Thron führenden Stufen niederstürzte. Ein Gardist setzte ihm den Fuß in den Nacken und verhinderte, daß Wang sich wieder erheben konnte.
    Hauptmann Reet verneigte sich tief und nahm dann Haltung an. Er berichtete von der Gefangennahme des Deserteurs und vergaß nicht, seine eigene Rolle bei dieser Aktion zu beschönigen - so war er selbst auf Wang gestoßen und hatte unverzüglich ein Dutzend Gardisten herbeigeholt, um Wang festzunehmen; von dem Tip, den ihm ein kleiner Diebesjunge in Ghashos Auftrag gab, schwieg er.
    Der König betrachtete

Weitere Kostenlose Bücher