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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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gemacht hatte.
    Irgendwann schien ihm der beraubende Erfolg zu Kopf gestiegen zu sein, er begann zu trinken, Fehler schlichen sich in seine Arbeiten ein, und wenn er alles in allem fünfzehn Jahre gebraucht hatte, um den Gipfel seines’beruflichen Werdeganges zu erklimmen, so brauchte er jedenfalls keine zwei Jahre, um wieder in der Gosse zu landen. Der Selbstmord war damals als unvermeidliche Konsequenz eines unaufhaltsamen Niederganges erschienen. Bright hatte von der Geschichte gelesen, und es bestand kein Zweifel, dass es sich um einen einwandfreien Selbstmord handelte.
    Auf der zweiten Karte erschien der Unfall einer etwa dreißigjährigen Bildhauerin, die an einer sehr großen Metallplastik für die Seitenwand eines neuen Wolkenkratzers gearbeitet hatte. Als ein Kran eines der schweren Metallteile auf die richtige Höhe heben sollte, rutschten achtzig Kilogramm einer Kupferlegierung aus der Aufhängung, durchschlugen die Gerüstbohlen und rissen die junge Künstlerin mit in die Tiefe. Sorgfältige Untersuchungen hatten ergeben, dass ein Windstoß die am Kran hängende Last in eine plötzliche Bewegung versetzt und dadurch wahrscheinlich aus dem Gleichgewicht der Aufhängung gebracht hatte. Auch hier gab es keinerlei-Verdachtsmöglichkeit, dass jemand seine Hand im Spiele gehabt haben könnte.
    Die dritte Karte legte Bright nach kurzem Überlegen beiseite. Eine junge Malerin, 22 Jahre alt, war vor sechs Monaten an einer Schlafmittelvergiftung gestorben. Die Ermittlungen ergaben, dass all gemein bekannt war, wie oft das Mädchen Schlaftabletten nahm, weil sie angeblich schlecht einschlafen konnte. Am Abend, als sie die tödliche Dosis eines starken Mittels nahm, kam sie reichlich angetrunken von einer Party. Es schien denkbar, dass ihr bei ihrem alkoholisierten Zustand nicht aufgef allen war, wir ihr die ganze Füllung des Tablettenröhrchens in das Mixgetränk glitt, in dem sie das Mittel zu sich genommen hatte.
    Die vierte Karte betraf den jungen Maler Mick Forther, von dem noch nicht mehr als Name, Datum und der Zusatz auf der Karte stand, dass der Fall noch bearbeitet würde, (in Klammern die Dienstbezeichnung für Brights Mordkommission).
    Eine fünfte Karte schien Bringt nicht zu interessieren, aber die sechste mit dem Namen Splite Day legte er wieder beiseite. Sie betraf den mysteriösen Unfall auf der U-Bahn-Station am südlichen Broadway. Bright gab die nicht benötigten Karten zurück und bat, ihm die vollständigen Akten der übrigen drei Fälle in sein Office schicken zu lassen. Noch ahnte er nicht, dass er der raffiniertesten Mordserie seit Jahren auf die Spur gekommen war.
    ***
    Ein Mercury ist kein Jaguar. Ich bedauerte, den Jaguar im Hof der Mordabteilung Manhattan Ost zu haben. Ein paar Minuten wäre ich mit meinem eigenen Wagen bestimmt früher angekommen.
    Dennoch schien es noch nicht zu spät zu sein, denn als ich den Mercury in der Straße parkte, wo Rüster Batton seine Baustoffhandlung betrieb, sah ich hinter dem weit offen stehenden Tor Licht brennen, das aus einem zweistöckigen Gebäude kam. Das Licht brannte in sämtlichen Räumen, und vor der offen stehenden Haustür stand ein grüner Ford Fairlane, dessen Motor gummiweich lief.
    Von dem Tor an der Straße bis zu dem Ford waren es gut dreißig Yard, und sie führten quer über einen Abschnitt des breiten Hofes. Weiter rechts und auch hinten auf der linken Seite erhoben sich Stapel von Bausteinen der unterschiedlichsten Form und Größe. Unter Regendächern waren Papiersäcke mit Kalk und Zement gestapelt. Ich verschwendete keine Sekunde auf die Überlegung, wieviel von den Vorräten wohl Diebesgut sein mochte. Nachdem ich meinen Blick über die erleuchteten Fenster des Hauses hatte gleiten lassen, ohne jemand zu sehen, beschloss ich, es einfach zu riskieren. Darauf bedacht, nicht allzu laut zu sein, lief ich quer über den Hof.
    Bei dem Ford angekommen, zog ich den Zündschlüssel ab. Mit diesem harmlosen Spielchen hatte ich heute Abend schon einmal Erfolg gehabt. Mit einem leisen Tuckern erstarb das Geräusch des Motors. Ich ließ den Schlüssel in meine Hosentasche gleiten und ging geräuschlos die vier Stufen zur Haustür hinauf.
    Aus der oberen Etage hörte ich ein leises Poltern, hastige Schritte und das laute Schlagen von Schranktüren. Ich nahm meine Dienstpistole in die Hand und tappte in den Flur hinein. Die untere Etage schien Büroräumen Vorbehalten zu sein. Fast alle Türen standen offen. In einem Office, das ganz hinten

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