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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bevor sie den Gang überquerten und auf eine der beiden Lifttüren zugingen. Es war nicht der Fahrstuhl, mit dem Kamikaze in die Tiefe gesaust war.
    Sie mußten den Lift erst hochholen. Nach einigen Zwischenhalten in den unteren Etagen kam der Lift. Die Tür ging auf. Ein Mann lehnte an der Wand. Er trug einen gestreiften Anzug und hielt eine Aktentasche fest. Der Knabe wohnte auch in diesem Block. Als er Shao sah, begannen die Augen hinter den Gläsern der Goldrandbrille zu glänzen.
    »Wohin müssen Sie?« fragte Suko.
    »Nach unten.«
    Bis zur Tiefgarage fuhren sie durch. Dabei ließ der andere Shao nicht aus den Augen, die das bemerkte und sich erkundigte:
    »Wollen Sie ein Foto?«
    Der Mann grinste. »Nein, nicht nötig. Schönen Abend noch.« Er stieg als erster aus und ging mit hallenden Schritten durch die große Tiefgarage zu seinem Wagen.
    Mit quietschenden Reifen startete er und zog eine Abgaswolke hinter sich her.
    »Auch einer dieser Spinner, die wer weiß was denken und sich einbilden, sie wären die größten!« schimpfte Shao.
    »Laß ihn mit seinen Komplexen allein. Lieber einen Komplex als überhaupt nichts im Kopf.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Sie hatten die Maschine erreicht und setzten die Helme auf. Suko war nicht so ruhig wie sonst. Er verstaute den Würfel in der linken Gepäcktasche und schaute sich immer wieder um.
    Shao blieb dies nicht verborgen. »Rechnest du mit einem Angriff von Kamikaze?«
    »Immer.«
    Shao nickte. »Hier findet er ein gutes Terrain.«
    »Das wir so schnell wie möglich verlassen werden.« Suko klappte das Sichtvisier herunter. Die Geste wirkte irgendwie endgültig. Er wollte sich durch nichts mehr aufhalten lassen.
    Beide stiegen sie auf. Der Inspektor startete, und sofort dröhnte die Harley durch den unterirdischen Komplex.
    Dieser satte Sound war Musik in ihrer beider Ohren, denn auch Shao fuhr für ihr Leben gern auf einem Feuerstuhl.
    Suko ließ die Maschine aus der Parklücke rollen und mußte einen Bogen fahren. Sie erreichten die Ausfahrt über eine Rampe, die des Nachts durch ein Tor verschlossen wurde, zu dieser frühabendlichen Zeit allerdings noch offenstand.
    Jeder konnte also hinein.
    Auch Kamikaze!
    Ihn sahen die beiden plötzlich. Zwischen den abgestellten Wagen mußte er gelauert und sich nach dem Klang des Motors orientiert haben. Genau im richtigen Moment war er zur Stelle.
    Er huschte lautlos aus seiner Deckung, baute sich kurz vor dem Beginn der Rampe auf und hob den rechten Arm, den er dann weit vorstreckte.
    Erst jetzt sahen Shao und Suko den schweren Revolver in seiner Faust. Die Waffe wirkte wie ein mörderischer Hammer, aus dem jeden Augenblick das Verderben fahren konnte.
    An Shaos Reaktion bemerkte Suko, daß sie Angst hatte, denn sie klammerte sich mit beiden Händen an seinen Schultern fest. Ihr Körper war steifgeworden, doch Suko besaß keine Zeit mehr, sich um seine Partnerin zu kümmern.
    Er mußte alles riskieren.
    Voll hielt er auf den anderen zu. Es war die einzige Chance. Bremsen nutzten nichts. Sie wären zu langsam geworden und hätten dem anderen nur die Chance gegeben, sie abzuschießen.
    Deshalb Vollgas!
    Und Suko tat noch etwas. Er schaltete das Fernlicht ein und hoffte, damit Kamikaze aus dem Konzept zu bringen. Ob es ihm gelang, konnte er nicht erkennen, denn der unheimliche Killer blieb auf dem Fleck stehen wie ein Selbstmörder.
    Er stützte seine Schußhand ab.
    Das war für Suko genau der Moment, um etwas zu tun. Er wußte, daß der andere jetzt abdrücken mußte und zog die Maschine nach rechts. Es war nur ein kleiner Schlenker, einen größeren konnte er sich nicht erlauben, da sie sonst zwischen die parkenden Wagen gekracht wären.
    Der Inspektor sah noch den kurzen Blitz vor der Mündung, doch die Kugel traf ihn nicht. Er mußte auch die Fahrtrichtung korrigieren und wieder das zuerst anvisierte Ziel ansteuern.
    Das war nun mal Kamikaze!
    Er hatte die Gefahr erkannt und wußte auch, daß ihm keine Zeit mehr blieb, einen zweiten Schuß abzugeben. Für ihn war es wichtig, dem donnernden Koloß auszuweichen.
    In einem geschmeidigen Satz flog er zur Seite. Von Suko und Shao aus gesehen nach links weg. Dabei landete er nicht auf dem Boden, sondern prallte mit dem vollen Gewicht seines Körpers auf eine Motorhaube, die dem Druck nicht standhielt und eingedrückt wurde.
    Das bekamen die beiden nicht mit, denn sie rasten bereits in die gebogene Ausfahrt hinein und entwischten somit dem Schußwinkel des Killers.
    Im letzten

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