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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdanken.
    Der Feuerschein rahmte ihn ein. Er wirkte sehr blaß, trotz der schwachen Röte auf seinem Gesicht. Das war nicht alles. Bewußt hatte er das Feuer aus der Tiefe geholt, denn dieser Schacht oder Tunnel war etwas Besonderes, wie wir bald erfuhren.
    Wir erlebten fast das gleiche wie in der Gegenwart, nur eben dennoch ein wenig anders und doch entscheidend.
    Petar bückte sich. Dabei zeigte er sich sehr gelenkig. Er beugte sich weit nach unten, ließ die Arme folgen und tauchte die Hände in den feurigen Tunnel.
    »Der holt etwas!« rief Wladimir.
    Ich starrte nur auf die unheimliche Szene. Tatsächlich kam der Tscheche nicht mit leeren Händen zurück. Er hielt etwas umklammert: Homunkulus, das Menschlein!
    Wir standen starr und staunten. Weit streckte er die Arme aus, hielt den Kleinen dann hoch und schrie mit lauter Stimme die folgenden Worte:
    »Ich habe das Leben! Ich habe die Geburt erlebt. Hier ist die Hölle stärker. Sie hat es geschafft! Das Leben gehört mir. Es ist aus ihren Tiefen gekommen, und der Teufel siegt. Meine Seele gehört ihm. Ich werde das Leben an mich nehmen und es zu einer Vollendung bringen, wie man es nie zuvor kannte…«
    Ich hatte mir das Kreuz mit der Kette über den Kopf gestreift und hielt es offen in der Hand.
    Mit einem Schritt trat ich in die Leichenhalle und auch dem Feuer entgegen.
    »Das glaube ich nicht!« rief ich laut dagegen…
    ***
    Kamikaze war ebenso erstaunt wie Suko, als er den Chinesen entdeckte. Das hatte er wohl nicht vorgesehen. Er sah aus wie immer.
    Trug dunkle Kleidung, hatte das Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ließ die Arme mit den knochigen, dennoch geschmeidigen Mörderfäusten an beiden Seiten des Körpers herabhängen.
    »Ich hole dich und ihn!«
    Mehr sagte er nicht, denn mit der nächsten Aktion überraschte er den Chinesen gewaltig. Mit einem geschmeidigen Satz katapultierte er sich nach hinten und verschwand in dem Aufzug.
    In diesem Augenblick startete Suko. Er stellte den Würfel ab, startete und jagte auf die Fahrstuhltür zu, die leider dicht vor seinen Fußspitzen zufiel.
    Keine Chance mehr.
    Suko hörte noch das Lachen des Killers, dann fuhr der Fahrstuhl in die Tiefe.
    Es hatte keinen Sinn, auf einen der Kontakte an der Knopfleiste zu drücken. Der Lift würde auf jeden Fall bis ins Erdgeschoß rutschen und erst dann wieder in die Höhe kommen.
    Zudem dachte Suko daran, daß er Kamikaze nicht unbedingt hier im Haus stellen durfte, weil dann zu viele Unschuldige in Gefahr gerieten.
    Der lief ihm nicht weg.
    Suko drehte sich um, hob den Würfel auf und drückte auf die Schelle seiner Tür.
    Da Shao sofort öffnete, mußte sie direkt hinter der Tür gewartet haben. Suko drückte sich an ihr vorbei und schloß die Wohnung.
    Den Würfel hielt er fest, Shao sah ihm an, daß etwas passiert sein mußte, aber sie stellte keine Frage.
    »Er war da«, sagte Suko.
    »Kamikaze?«
    »Ja, ich traf ihn im Flur.«
    Shaos rechte Hand fuhr hoch zum Gesicht und preßte sich gegen die Wange. »Und ihr habt euch…«
    »Nein, wir haben uns nicht, Mädchen. Kamikaze verschwand vorsichtshalber. Das war mir recht. Ich wollte im Haus keine Auseinandersetzung. Dieser Mensch kennt keine Rücksicht.«
    »Aber was machen wir dann?« Die Chinesin hatte gelernt. Sie wußte genau, daß sie keine unnützen Fragen zu stellen brauchte, zudem wollte sie Suko von den Problemen nicht ablenken.
    »Er will den Würfel. Nur allein darum geht es ihm. Deshalb werden wir ihn in Sicherheit bringen. Und zwar jetzt.«
    »Zum Yard?«
    »Ja.«
    »Muß ich mich…«
    Suko wußte, was Shao hatte sagen wollen. Er nickte. »Du mußt dich schnell umziehen. Wir nehmen die Harley. Mit ihr sind wir beweglicher als mit dem Bentley.«
    »Wenn du meinst…«
    »Das meine ich so.«
    Shao verschwand im Schlafzimmer. Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, da kam sie umgezogen zurück. Sie trug jetzt die wetterfeste Lederkleidung, und auch Suko hatte sich schon umgezogen.
    Um die Maschine zu erreichen, mußten sie in die Tiefgarage, wo sie parkte. Suko befürchtete, daß Kamikaze dort lauerte. Shao sagte er nichts von seinem Verdacht.
    Er war es, der als erster die Wohnung verließ. Den Helm hatte er noch nicht aufgesetzt, da sein Gehör nicht beeinträchtigt werden sollte.
    Ruhig, verlassen und völlig normal lag der Flur vor ihnen. Nichts wies mehr darauf hin, wer sich vor kurzem noch in dem Flur aufgehalten hatte.
    Es waren auch keine Mieter zu sehen. Shao verschloß die Tür,

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