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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte Kopanek so weit erhoben, daß er nach vorn schauen und auch den magischen Druidenstern erkennen konnte. Er mußte Schmerzen haben, der Ausdruck seines Gesichts deutete darauf hin.
    »Kommst du klar?« rief ich Wladimir zu.
    »Immer.«
    »Okay, ich kümmere mich um die Leichen.«
    »Gut.«
    Sie gehorchten den Befehlen des Tschechen. Sicherlich brauchte er sie nicht extra anzusprechen, es genügte schon ein gedanklicher Impuls, und den hatte er gegeben.
    Die beiden waren jetzt seine letzten Trümpfe!
    Und sie setzten sich in Bewegung. Dabei hüteten sie sich, die magische Zone zu berühren, teilten sich auf und schwebten von zwei verschiedenen Seiten nicht nur an sie heran, sondern auch um sie herum. Ich konnte sehen, wie Kopanek seine ganze Kraft einsetzte, denn die beiden Leichen wurden gewissermaßen magisch aufgeladen. Abermals entstand der weißblaue Schein, der sie umhüllte und sie so stärkte.
    Ausschalten durfte ich sie nicht, denn sie mußten noch für unsere Rückkehr sorgen. Außerdem wollte ich sie nicht zu stark werden lassen. Den einzigen Zweck, den sie noch erfüllen sollten, war das Hineintauchen in die magische Zone.
    Sofort änderte ich den Plan. Der nächste Befehl galt Wladimir Golenkow. »In die Zone mit ihm!« schrie ich.
    Der Russe schaute mich für einen Moment verwirrt an, sah meine wilden Handbewegungen und auch, daß ich auf die heranschwebenden Leichen deutete. »In die Zone!« wiederholte ich laut.
    Er begriff. Das Knie rammte er dem gebückt dastehenden Kopanek in den verlängerten Rücken, und der Tscheche schüttelte sich, als hätte man ihn mit kaltem Wasser begossen.
    Aber er ging vor.
    Nichts anderes blieb ihm auch übrig, wollte er nicht riskieren, daß ihm der Russe den Arm brach. Er stolperte mehr, als daß er ging, und ich behielt die Leichen im Auge.
    Die Toten hatten ihren Flug gestoppt. Vielleicht wußten sie, was ihnen bevorstand, jedenfalls trauten sie sich nicht, in das magische Sechseck einzutauchen.
    Am Rand lauerten sie.
    Wladimir Golenkow und sein Gefangener aber waren nicht mehr zu stoppen. Der Russe nahm auch keine Rücksicht mehr. Er wußte, um was es ging. Wenn wir es jetzt nicht schafften, würden wir wahrscheinlich in der Vergangenheit verschollen bleiben, denn die vierte Dimension, die Zeit, zu manipulieren, ist nicht jedermanns Sache.
    Wir erreichten gleichzeitig den Rand. Von der linken Seite her kamen die beiden auf mich zu. Auch Kopanek sprach mich an.
    »Noch habt ihr nicht gewonnen!« keuchte er. »Ihr werdet es nicht schaffen, der Homunkulus ist…«
    »Wir werden ihn zertreten wie eine Ratte!« schrie Golenkow und gab seinem Gefangenen einen so heftigen Stoß, daß er in die magische Zone katapultiert wurde.
    Auch der Russe tauchte ein.
    Für beide wurde es Zeit. Es war gewissermaßen einer der letzten Augenblicke, denn vor der Leichenhalle tat sich etwas. Das mir so bekannte Fauchen der Pferde hörte ich deutlich und konnte erkennen, daß im offenen Eingang eines der Tiere erschien. Gekrümmt hockte der Reiter auf seinem Rücken. Der Gaul streckte seinen schwarzen Schädel in die Leichenhalle, der Reiter hatte sich gebückt, und ich sah, daß es derjenige war, der dem Götzen Bael diente, denn auf seiner Brust leuchtete das B.
    Mit Bael hatte auch ich schon meine Erfahrung gesammelt. Ich dachte da nur an den Dämon Okastra, der dafür gesorgt hatte, daß mein Dolch verschwand.
    Aber der Reiter schleuderte seine Lanze nicht. Er hatte etwas anderes vor. Er wollte uns ein Souvenir mit auf die Reise geben, denn in einer Hand hielt er den Homunkulus.
    Ich hätte ihn jetzt angreifen müssen. Dafür blieb mir nicht die Zeit, denn Wladimir schrie bereits mit sich überschlagender Stimme:
    »John, es ist soweit! Ich merke, daß…«
    Ich ging zurück. Über die Schulter warf ich einen raschen Blick.
    Sogar die beiden Leichen befanden sich in der magischen Zone. Die griffen den Russen zum Glück nicht an, denn die Magie des Druidensterns überdeckte alles andere.
    Eigentlich hatte ich noch mein Kreuz aktivieren und einsetzen wollen. Diese Zeit blieb mir nicht mehr, auch ich mußte in die Zone eintauchen und sprang zurück.
    Da passierte es.
    Der Horror-Reiter hatte gedankenschnell einen Arm hochgerissen und warf mir den Homunkulus zu. Er selbst blieb außerhalb des Kreises. Er und seine Artgenossen würden weiterhin während des Dreißigjährigen Krieges dafür sorgen, daß das Grauen umherging und die Menschen vernichtete.
    Das Menschlein sollte ich

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