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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zudem hatten sie ihre große Zeit im Dreißigjährigen Krieg gehabt. Aus irgendwelchen Gründen mußten sie auch daran interessiert sein, daß der Homunkulus seine Kräfte behielt und sie vielleicht sogar noch fördern konnte. Nicht sie sollten mein Angriffsziel werden, sondern er, das Menschlein.
    Ich zog mich wieder zurück.
    Wladimir hatte seine Waffe gezogen. Ich konnte es ihm nicht einmal verdenken, daß er so handelte, auf die Reiter zielte und sie mit seinen Kugeln eindeckte. Er begleitete jeden Schuß mit einem lauten Schrei, aber damit erreichte er nichts.
    Als ich ihn zur Seite zog, hatte er sein Magazin geleert. »Los, ins Leichenhaus!«
    Bevor er noch protestieren konnte, hatte ich ihn bereits über die Schwelle gestoßen.
    Noch immer brannte das Feuer, trotzdem hatte sich etwas verändert. Petar Kopanek stand nicht mehr innerhalb der magisch-geometrischen Figur. Er hatte sie verlassen, um, zusammen mit dem Homunkulus, den vier Horror-Reitern entgegen zu gehen.
    Auch die beiden Leichen hatten sich gelöst. Sie schwebten auf ihn zu, damit sie ihn begleiten konnten.
    Das wollte ich nicht. Ich mußte wieder zurück in meine Zeit und, wenn es möglich war, dem Homunkulus die Kräfte nehmen, damit er nicht mit den Horror-Reitern in Verbindung treten konnte.
    Dieses Menschlein war verdammt gefährlich. Vielleicht konnte es auch Gedanken lesen, denn es tat plötzlich alles, um meinen guten Plan zu zerstören.
    Daran konnte auch der Tscheche nichts ändern, denn dieses Wesen gehorchte ihm nicht mehr.
    Er sprang ihm aus der Hand.
    Ich hatte vorgehabt, die gesamten Kräfte meines Kreuzes gegen den Homunkulus einzusetzen, aber er war einfach zu schnell für mich. Als würde ein gefährliches, schreiendes Tier auf mich zuspringen, so kam er mir vor, als er dicht vor meinem Gesicht auftauchte.
    Ich riß in einer schützenden Bewegung beide Hände hoch. Damit hatte der Homunkulus gerechnet. Und er nutzte diese Zeitspanne aus, um an mir vorbeizukommen.
    Als ich wieder hinschaute, berührte er bereits den Boden, hatte die Arme ausgebreitet und gab sich wieder Schwung. Er schnellte in die Höhe und erreichte mit seinem nächsten Sprung bereits die offene Tür der Leichenhalle.
    Ich zog und feuerte.
    Das Licht war schlecht, außerdem hatte ich zu überhastet geschossen. So war es kein Wunder, daß die Kugel fehlte und der Homunkulus verschwinden konnte.
    Dieser Schuß hatte bei Kopanek eine Sicherung durchbrennen lassen. »Du wolltest ihn töten!« brüllte er und griff mich zum erstenmal seit unserer Begegnung an.
    Er kam wie eine Ramme und erwischte mich ausgerechnet auf dem falschen Fuß. Ich wurde zu Boden geschleudert, spürte den harten Aufprall und sah, daß der andere wie ein großer Schatten auf mich zuhechtete. »Verbrennen sollst du. Im Höllenfeuer schmoren!«
    Es blieb für ihn vorerst ein Wunschtraum, denn ich hatte die Beine angewinkelt und im richtigen Augenblick wieder vorgestoßen. Es wurde ein Volltreffer.
    Er bekam meine Schuhe gegen die Brust und flog zurück. Ich schnellte hoch und brüllte dem Russen zu: »Halte ihn fest, verdammt!«
    Wladimir Golenkow hatte zum Glück seine Überraschung verdaut und reagierte schnell. In seinem Job war das wichtig. Nur wer nicht lange fackelte überlebte.
    Der Tscheche segelte auf den Russen zu. Sehen konnte Kopanek ihn nicht, da er ihm den Rücken zuwandte.
    Ich hörte den Mann schreien. Wladimir Golenkow mußte ihn in einen harten Griff genommen haben, denn Petar stöhnte auf, als sein Arm in die Höhe gedreht wurde und er selbst in die Knie gehen mußte. »Ich kriege dich schon!« keuchte Wladimir. »Darauf kannst du dich verlassen!«
    Wir konnten uns nicht mehr lange mit irgendwelchen Spielereien aufhalten, es wurde allmählich Zeit. Die Horror-Reiter waren ungemein stark. Sie würden dafür sorgen, daß sich ein Teil ihrer Kraft auch auf den Homunkulus übertrug. Das hatte ich gar nicht gern, deshalb mußte es mir so rasch wie möglich gelingen, die Zeitreise im umgekehrten Sinne wieder zu vollbringen.
    Zurück in die Gegenwart.
    Dazu aber benötigte ich die beiden Leichen als Katalysatoren.
    Durch ihre Anwesenheit beschleunigten sie den Vorgang, aber wir alle mußten auch zurück in das Sechseck.
    Bevor ich startete, schaute ich noch auf den Russen und seinen Gefangenen. Wladimir hatte den Gegner so gepackt, daß der Tscheche gebückt dastand und sich nicht rührte, denn der angesetzte Polizeigriff konnte ihm bei stärkerem Druck den Arm brechen. Den Kopf

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