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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Runde größer wurde und wir auch in gewisse Ecken und an Stellen leuchten konnten, die wir bisher noch nicht gesehen hatten.
    Neue Gräber gab es hier nicht mehr. Die Grabsteine, die wir entdeckten, erinnerten mich an vermoderte Reste einer längst vergangenen Zeit, die trotzdem immer wieder in mein Leben und Schicksal mit hineinspielte, weil es die Magie verstanden hatte, die vierte Dimension, die Zeit, zu manipulieren.
    Mein Begleiter verlor allmählich den Mut. Mehr als einmal hörte ich ihn in seiner Heimatsprache fluchen, wenn er wieder nichts entdeckt hatte oder mal über einen Stein stolperte.
    Meine Bleistiftleuchte brachte nichts. Ich mußte mich schon auf Wladimirs Lampe verlassen.
    Es war eigentlich sinnlos und im Prinzip nicht mehr als die Beruhigung unseres Gewissens. Hätten wir nichts getan, wären die Vorwürfe noch größer geworden.
    Und so blieb es bei einer erfolglosen Suche. Wir hatten uns immer weiter von der Leichenhalle entfernt. Ich dachte daran, daß ich den gleichen Friedhof schon einige Hundert Jahre zuvor erlebt hatte, doch ihn in der Gegenwart zu kennen, war irgendwie anders. Ich fühlte mich trotz allem geborgener. Vielleicht auch deswegen, weil bekannte Geräusche an unsere Ohren drangen. Wie hin und wieder der Klang einer Autohupe.
    Ich hatte mich von dem Russen abgesetzt. Er kam nach einigen Minuten wieder zurück. Am tanzenden Strahl seiner Taschenlampe erkannte ich ihn, und als er neben mir stand, hob er die Schultern.
    »Wir werden nicht mehr weitersuchen«, erklärte ich.
    »Das ist gut so. Ich wäre dafür, den Friedhof zu durchkämmen. Ich könnte innerhalb einer Stunde eine Hundertschaft Polizisten aufbieten, die…«
    »Vergiß es!«
    »Wieso?«
    »Glaubst du im Ernst, die Leute würden unseren Homunkulus finden? Wenn der Kleine nicht will, dann will er einfach nicht. Das liegt doch auf der Hand.«
    »Was schlägst du vor?« Diese Frage bewies mir, daß sich Golenkow mit meiner Entscheidung abgefunden hatte.
    »Wir schauen uns noch mal die Trümmer der Leichenhalle an.«
    »Hat das denn einen Sinn?«
    Ich blickte ihn an. »Können Menschen, die tot sind, von Gesteinstrümmern noch einmal getötet werden?«
    Der Russe verstand plötzlich. »Du meinst…«
    »Genau das meine ich, Wladimir. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Trümmer der Leichenhalle auch unsere beiden Toten vernichtet haben. Meiner Ansicht nach müßten sie noch leben.«
    »Verflucht. Wenn das stimmt, geht das ganze Theater wieder von vorn los. Oder nicht?«
    »Vielleicht. Komm, Towarischtsch, schwing dich vom Acker.«
    »Ist das auch ein Spontispruch?« fragte er.
    »Ein halber. Aber du kennst dich gut aus.«
    »Uns bleibt nicht viel verborgen, was sich im Westen so alles ereignet.«
    »Das merke ich.«
    Da wir nicht mehr nach dem Homunkulus Ausschau hielten, nahm der Rückweg weniger Zeit in Anspruch. Wir erreichten unser Ziel sehr schnell und stellten fest, daß sich auch die Staubwolke gesenkt hatte und unsere Sicht besser wurde, trotz der uns umgebenden Dunkelheit.
    Ein Trümmerfeld lag vor uns.
    »Als hätte eine Bombe eingeschlagen!« Mit dieser Bemerkung traf der Russe den Nagel auf den Kopf.
    »Es war eine Bombe!«
    »Wieso?«
    »Eine magische, mein Lieber. Hier hat die schwarze Magie voll zugeschlagen. Sie…«
    Ich sprach nicht mehr weiter, denn wir beiden hörten die kratzenden und hell klingenden Geräusche, die entstehen, wenn schwere Steine bewegt werden.
    Da wir diese Steine nicht bewegten, mußten sich andere Kräfte dafür verantwortlich zeigen.
    Ich ging nahe an den Trümmerhaufen heran und blieb neben einem geknickten Holzbalken stehen. Mein Blickfeld war jetzt besser geworden. Ich konnte auch erkennen, wo sich die Steine bewegt hatten. Ungefähr in der Mitte der Trümmer.
    Und sie bewegten sich weiter. Ziemlich große Brocken rollten zur Seite, tickten gegen andere, setzten die auch in Bewegung, aber im Prinzip entstand an der Stelle, wo alles seinen Anfang genommen hatte, ein Loch oder ein kleiner Krater.
    Aus ihm wuchs etwas hervor.
    Es sah schaurig aus, wie sich zuerst die bleichen Hände in die Höhe schoben. Ihnen folgten die beiden Arme, dann der Kopf der Leiche.
    Der Tote sah fürchterlich aus, denn er hatte die Steinlawinen voll mitbekommen.
    Da sich der Staub in dem weißen Haar gefangen hatte, sah es aus wie gepudert. Zerkratzt, aufgeschlagen und blutig präsentierte sich uns im Schein der Taschenlampe der Körper.
    Ein wirklich schreckliches Bild, denn die

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