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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammenkrachenden und von der Decke fallenden Massen hatten ihn regelrecht deformiert. Ich schüttelte mich bei diesem Anblick. Das war nichts für schwache Nerven!
    Neben mir stöhnte der Russe. »Und sie leben immer noch«, flüsterte er.
    »Nein, sie sind tot.«
    »Aber sie bewegen…«
    »Das ist etwas anderes.« Ich redete geistesabwesend, weil mich der Anblick der aus den Trümmern steigenden Leichen einfach zu stark fesselte. Er traf mich auch hart, denn die beiden schwebenden Toten erfüllten tatsächlich noch eine Aufgabe.
    Sie holten noch einen dritten aus dem Chaos hervor.
    Es war Petar Kopanek!
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war der Meinung gewesen, daß er es nicht überstanden hatte.
    Wurde ich nun eines Besseren belehrt?
    In meinen tiefen Atemzug hinein klang die Bemerkung des Russen. »Verdammt, John. So wie der aussieht, kann er überhaupt nicht überlebt haben. Der besteht nur noch aus Blut und…«
    »Ist schon okay«, erwiderte ich.
    »Entschuldigung, aber es kam mir gerade in den Sinn.«
    Die Leichen wollten nicht von ihrem Herrn und Meister loslassen.
    Kopanek mußte sich während des Zusammensturzes auch etwas gebrochen haben, das sah ich an der Haltung seines Körpers, denn die Arme und Beine hingen, wenn sie nicht gerade gehalten wurden, einfach durch wie tote Gegenstände, die man nur angeklebt hatte.
    Sie schaukelten bei jeder Bewegung mit. Es sah nicht so aus, als wollten die Leichen ihren Meister auf dem Friedhof lassen. Sie packten jetzt beide zu, soweit es ihnen möglich war, schwebten höher.
    Dabei glitten sie nach links weg, um das Trümmerfeld zu verlassen.
    »Jetzt entwischen sie uns!« schimpfte Wladimir.
    »Wirklich?« fragte ich und zog mit einer sicheren Bewegung meinen Bumerang…
    ***
    Der Blitz war aus einer der links liegenden Nischen gekommen, und er traf haargenau sein Ziel.
    Suko konnte ihn kaum verfolgen, selbst Kamikaze bemerkte ihn erst, als es für ihn längst zu spät war. Da hatte sich die schmale Klinge eines Messers tief in das Muskelfleisch seines rechten Oberarms gebohrt und war fast bis zum Heft verschwunden.
    Der Killer brüllte auf. Für einen Augenblick war er geschockt und dachte nicht mehr daran, abzudrücken.
    Suko wuchtete den Tisch hoch.
    Er hatte es sowieso vorgehabt, und er nahm dazu sein rechtes Knie, unterstützte die Aktion dabei auch mit seinen Händen, so daß die schwere Platte sich aufstellte und vor ihm einen Schutz bildete.
    Jetzt feuerte Kamikaze.
    Laut dröhnte der Schuß, aber die Kugel fuhr in die dem Killer entgegenkippende Tischplatte und wurde von ihr aufgehalten, weil das Holz einfach zu dick war.
    Kamikaze mußte zurück.
    Die Geisel schrie laut und kroch auf allen vieren in die Deckung einer Nische.
    Suko lag am Boden. Die anderen Gäste saßen noch wie erstarrt auf ihren Plätzen, und der Inspektor riß seine Beretta hervor, ehe er mit einem pantherhaften Satz zur Seite schnellte, weil er aus dem unmittelbaren Zielbereich des Mörders wollte.
    Kamikaze lief zur Tür.
    Und dort stand Samaran.
    Dieser brutale Mensch löste sein Versprechen ein. Er hielt den schweren Revolver in der rechten Hand, die er beim Feuern noch abstützte.
    Eiskalt schoß er in das Lokal.
    Dabei schrie er seinem Leibwächter etwas zu, der sich trotz des in seinem Oberarm steckenden Messers zusammenriß und eiserne Nerven zeigte. Auch er schoß.
    Im Nu entstand Panik.
    In das Krachen der Schüsse mischte sich das Schreien der Gäste.
    Suko kam überhaupt nicht dazu, zurückzufeuern, weil ihm Gäste in die Schußlinie rannten. Er sah nur noch zweimal den Killer, der sich drehte, schoß, und Suko erkannte auch, daß seine linke Hand nicht mehr den Würfel umschloß.
    Ein Mann riß die Arme hoch, bevor er zusammenbrach. Auf seinem weißen Hemd verteilte sich das Blut, und er bekam auch einen nächsten Treffer ins Bein.
    Samaran hatte geschossen und gleichzeitig die Tür aufgerissen. Er ließ seinen Killer zuerst heraus, dann jagte er noch eine letzte Kugel in das Lokal und hätte Suko damit fast erwischt, denn dicht vor dem Kopf des gebückt hockenden Chinesen jagte das Geschoß in den Boden, bevor es als Querschläger wegsirrte.
    Im nächsten Moment waren die beiden wie ein Spuk verschwunden.
    Der Inspektor schnellte hoch. »Ruft die Polizei und die Ambulanz!« brüllte er, bevor er sich an die Verfolgung machte. Bei einem Seitenblick stellte er fest, daß der Würfel des Unheils neben dem umgekippten Tisch am Boden lag.
    Kamikaze war nicht mehr dazu

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