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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »John, du mußt nüchtern denken und darfst dich von Suko nicht verunsichern lassen. Die Wachspuppe kann auf dem Mist irgendeines Dämons gewachsen sein. Ich würde mich nicht so sehr auf Kamikaze und Akim Samaran versteifen.«
    Ich nickte und atmete tief aus. »Okay, lassen wir das mal beiseite. Da fragt sich, woher die Puppe kam.«
    »Wie sah sie denn genau aus?« wollte Suko wissen.
    Ich beschrieb sie ihm, so gut ich konnte.
    »Das weist ein wenig auf das Mittelalter hin«, meinte Shao.
    Wir gaben ihr recht.
    »Und sie lebte«, sagte ich.
    »Woher kann sie gekommen sein?« nahm Suko meinen ersten Faden wieder auf. Er ließ sich im Sessel zurücksinken und hob den Zeigefinger seiner rechten Hand. »Es gibt ja jemand, der berühmt ist für seine Wachsfiguren. Madame Tussaud.«
    »Die Spur ist gut«, gab ich zu.
    »Aber nicht heiß«, erklärte Shao.
    »Wieso?«
    »Stehen bei ihr im Kabinett eigentlich Wachsfiguren herum, die normale Menschen zeigen und keine Prominenten?«
    Mit dieser Frage hatte sie uns überrascht. »Das weiß ich nicht so genau.«
    »Ich ebenfalls nicht«, gab Suko zu.
    »Da habt ihr es.«
    Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Aber irgendwoher muß sie doch gekommen sein.«
    »Dann laßt mal eure Köpfe rauchen«, forderte Shao, stand auf und ging in die Küche, um sich etwas Trinkbares aus dem Kühlschrank zu holen.
    Suko und ich schauten uns gegenseitig an. Zuerst hob er die Schultern, danach ich. Wir waren ziemlich ratlos.
    »Noch mal von vorn«, sagte mein Freund.
    »Nein, nur das nicht«, wehrte ich ab.
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Vielleicht. Wir müssen uns an das Problem herantasten. Und das heißt, wo laufen in London lebende Wachsfiguren herum?«
    Suko lachte leise. »Du bist lustig, da wirst du wohl von keinem eine Antwort bekommen.«
    »Nur von dem, der sie geschickt hat.« Ich starrte auf die Flamme der Kerze, und zwinkerte mit den Augen, als in diesem Augenblick wieder das Licht anging.
    Der Reparaturtrupp hatte schnell gearbeitet. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Suko blies die Kerzen aus. Shao meldete sich aus der Küche. »Es ist noch nichts passiert, John.«
    »Hauptsache, das Bier ist kalt.«
    Sie lachte. »Das ja.«
    »Kaltes Bier und ein heißer Fall«, meinte Suko, »wie kriegen wir das in die Reihe?«
    »Sorry, eine Idee habe ich noch immer nicht.«
    Shao kam wieder zu uns. Kopfschüttelnd nahm sie auf einer Couchlehne Platz. »Meiner Ansicht nach bewegt ihr euch im Kreis«, erklärte sie mit fester Stimme.
    »Und wieso?« fragte Suko.
    »Weil es sicherlich noch mehr Wachsfiguren hier in London gibt als im Kabinett der Madame.«
    »Da kannst du recht haben«, gab ich zu. »Nur wo?«
    »Denk an den Trödel. An die Märkte, die Antik-Ausstellungen, an die Kramläden…«
    Suko winkte ab. »Willst du da drei Monate kontrollieren?«
    »Ich nicht. Es ist euer Job. Möglicherweise bekommt ihr einen Tip, wo eine Puppe fehlt.«
    »Das ist mir zu vage«, sagte ich.
    »Schlag etwas Besseres vor.«
    Ich hob die Schultern.
    Shao lachte. »Dann darfst du dich auch nicht beschweren.« Sie wechselte plötzlich das Thema. »Zum Glück bin ich tagsüber zu Hause und bekomme auch die Post zu sehen.«
    »Was hat das denn mit unserem Fall zu tun?« warf Suko ein.
    »Warte ab, mein Lieber. Ich schaue also die Post durch und sehe mir auch die Reklamewurfsendungen an. Neulich, es ist vielleicht zwei Wochen her, lag ein Reklamezettel in unserem Kasten.«
    »Komm endlich zur Sache«, forderte ich.
    Shao warf ihre dunkle Mähne auf die rechte Seite. »Nicht so voreilig, John, jetzt bin ich an der Reihe. Also, dieser Zettel war für die Londoner gedacht, die von der großen Schau noch nichts mitbekommen haben. Und zwar vom London Dungeon.«
    Suko lachte leise, ich sagte nichts. Aber wir schauten uns gegenseitig an, und mein Partner nickte. »John«, sagte er, »du kannst Shao hochleben lassen. Das könnte es sein.«
    Ich stand auf und schlug meine rechte Faust auf die linke offene Handfläche. »Das muß es sogar sein.«
    »Wenn ihr mich nicht hättet.«
    »Und die dicken Kartoffeln«, fügte ich noch hinzu, »aber du kannst verdammt recht haben, das muß es einfach sein. Und wir beide, Suko, werden hingehen.«
    »Das ist klar.«
    »Darf ich euch zur Vorsicht raten?« meldete sich Shao noch einmal. »Und zwar zu einer ganz besonderen Vorsicht.«
    »Wieso?« fragte ich.
    »Wir sind nach einigem Nachdenken auf die Lösung gekommen«, erwiderte

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