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0384 - Skylla, die Menschenschlange

0384 - Skylla, die Menschenschlange

Titel: 0384 - Skylla, die Menschenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kam die Marquesa mit einer nicht aus.
    »Wer ist es? Dein Freund? Einer von der Polizei? Rede, ich bekomme es sowieso heraus, und es ist besser, wenn du den Mund aufmachst!«
    Demonstrativ hielt sie den Würfelzucker hoch.
    »Ich kenne den Mann nicht!«
    »So eine sture Person habe ich lange nicht mehr erlebt. Ich glaube, wir müssen dir eine Lektion erteilen. Am besten ist es, wenn wir an deinem Handrücken beginnen. Bonzo ist übrigens Spezialist dafür. Er hat schon oft mit dem Zucker gearbeitet, und es macht ihm auch nichts aus, wenn die Person bei der Spezialbehandlung schreit. Er ist verdammt stur.«
    Glenda Perkins wußte genau, daß es jetzt auf sie allein ankam.
    Wenn sie noch etwas erreichen wollte, durfte sie nicht mehr länger zögern und mußte einfach handeln. Größer würde die Chance nicht werden.
    Und sie riskierte es.
    Mit ihrer Aktion hatten weder die Marquesa noch der Stumme gerechnet, der weiterhin den Vorhang festhielt und plötzlich den Mund aufriß, als er sah, wie Glenda auf dem Absatz herumwirbelte und die alte Frau in einen Klammergriff nahm. Der Kopf der Marquesa wurde nach vorn gedrückt. Die Marquesa schrie wie am Spieß.
    »Halt dein Maul!« brüllte Glenda, als sie sich, mit der Adeligen im Griff, zurückzog.
    Sie wollte und sie mußte die Tür erreichen, sonst war alles verloren. Die Frascetti wehrte sich. Sie trat um sich, ihre Absätze streiften aber Glendas Beine nur, ansonsten hielt die Sekretärin ihre Gegnerin fest im Griff.
    Und Bonzo schaute zu. Er hatte den Vorhang losgelassen, und starrte sprungbereit auf seine Herrin.
    Das merkte auch Glenda. Sie warnte ihn. »Wenn du kommst, breche ich ihr das Genick.«
    Bonzo war es gewohnt, keine leeren Drohungen zu hören, deshalb hielt er sich zurück und gab Glenda somit die Chance, sich der Tür zu nähern. Bisher hatte die falsche Rucksack-Touristin Glück gehabt, denn ihre Gefangene verhielt sich ruhig. Das änderte sich, als die Marquesa den ersten Schreck überwunden hatte und einsehen mußte, daß dieses junge Mädchen tatsächlich dabei war, die Oberhand zu gewinnen.
    Die Alte trat plötzlich zu, während sie sich gleichzeitig nach vorn sinken ließ.
    Glenda wurde überrascht. Zwar hatte ihre Aufmerksamkeit nicht nachgelassen, aber innerlich war sie zu sehr mit ihrer eigenen Flucht durch die Burg beschäftigt gewesen.
    Den Tritt mußte sie nehmen.
    Er tat höllisch weh, denn die Marquesa hatte Glendas Zehen erwischt. Automatisch konzentrierte sich Glenda auf den Schmerz, lockerte den Griff, und die Alte konnte sich drehen.
    Dabei schrie sie nach Bonzo, der schon startete.
    Trotz der veränderten Situation tat Glenda genau das Richtige. Sie schleuderte die Adelige dem heranstürmenden Bonzo entgegen. Der konnte nicht so rasch ausweichen, hatte er vielleicht auch nicht gewollt, da seine Herrin sonst zu Boden gegangen wäre, so daß Glenda die Möglichkeit bekam, aus dem Zimmer zu schlüpfen.
    Mit einem Satz sprang sie über die Schwelle in den Gang. Jetzt mußte sie schnell sein, verdammt schnell sogar, viel flinker, als Bonzo, dieser Killer.
    Es befand sich auch anderes Personal im Haus, das sich bestimmt auf die Seite der Marquesa schlagen würde, doch von diesen Leuten entdeckte Glenda zum Glück nichts.
    Durch die offene Zimmertür hörten sie das Keifen der alten Vettel. Das Weib ist wahnsinnig, dachte Glenda, als sie in Richtung Treppe rannte. Bevor sie die Stufen hinablief, schaute sie noch zurück.
    Bonzo stand auf dem Gang. In der rechten Hand hielt er einen schweren Kerzenleuchter, den er von der Wand gerissen hatte. Ihn schickte er auf die Reise.
    Genau im rechten Moment sprang Glenda zur Seite. Das schwere Ding verfehlte sie und krachte in die gedrechselten Geländerstäbe der Treppe, wo die Wucht des Aufpralls zwei Stäbe zerbrach.
    Der Leuchter hätte sie erschlagen können.
    Mit einem Satz nahm Glenda mehrere Stufen, fing sich am Geländer ab, rannte weiter und hörte auch Schritte.
    Sie kamen von vorn.
    Die beiden Mädchen, die sie beim Essen bedient hatten, eilten die Stufen hoch.
    Und über ihr, am Treppenende, stand Bonzo. Er stieß unartikulierte Laute aus und deutete in die Tiefe und damit auch auf den Rücken der flüchtenden Glenda.
    Die beiden Mädchen hatten verstanden.
    Sie sollten den Flüchtling aufhalten!
    ***
    Ich sah den Krakenarm, den Kopf, das Gesicht, das wallende Haar und wußte nicht, welches Mädchen mich mit leeren Augen anstarrte.
    Jedenfalls eine der sechs verschwundenen und so schaurig

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