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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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ausgefressen?«, fragte sie zaghaft.
    Ich beruhigte sie damit., dass ich ihr erzählte, ich hätte ihr nur einige Fragen zu stellen. Rosie selbst war nicht da.
    »Sie ist heute Abend nicht nach Hause gekommen, Agent Cotton.«
    Nun, Rosie Steffen war meiner Sehätzung nach an die fünfundzwanzig. Es ging mich eigentlich nichts an, wo sie ihre Nächte zubrachte. Aber ich bearbeitete einen Mordfall.
    »Tut sie das öfter, Mrs. Steffen? Ich meine, bleibt sie öfter über Nacht aus?«
    »Ganz selten«, erklärte die Mutter. Aber ich sah es der Frau an, dass sie die Gewohnheiten ihrer Tochter beschönigte. Ich fragte weiter.
    »Nein, einen Freund hat sie nicht. Bestimmt keinen, der sie heiraten würde. Ich sage immer zu ihr, Rosie, sage ich…«
    Sie sagte, was wohl alle Mütter ihrer Tochter sagen, wenn sie das erste Mal eine Nacht nicht nach Hause gekommen ist.
    Schließlich unterbrach ich sie.
    »Ihre Tochter scheint in der Tavern ziemlich gut zu verdienen. Gestern hatte sie einen schicken Pelzmantel an, der bestimmt nicht unter vierhundert zu haben ist.«
    Mrs. Steffen starrte mich ungläubig an.
    »Einen Pelzmantel, sagen Sie? Davon weiß ich nichts. Und er hat mindestens vierhundert Dollar gekostet?«
    »Ich bin kein Pelzhändler«, schränkte ich ein. »Aber so viel verstehe ich auch, dass er nicht gerade billig war.«
    Ich ließ eine zornig verwirrte Mrs. Steffen zwischen ihren billigen Möbeln zurück und fuhr ins Headquarter zurück. Kaum saß ich hinter meinem Schreibtisch, als Phil auftauchte.
    »Auch schon auf?«, begrüßte ich ihn. Er deute auf seinen Hut, der am Haken hing. Ich hatte ihn übersehen.
    »Du bist ein schlechter Detektiv, Jerry! Sherlock Holmes zum Beispiel könnte dir genau sagen, dass ich hier schon seit einer Stunde arbeite.«
    »Mit diesem Herrn habe ich in der Tat wenig gemeinsam«, sagte ich müde.
    »Ich komme eben aus dem Labor«, erklärte Phil, »Tobin sitzt arg in der Klemme. Seine Waffe kommt zwar für den Mord an Turk nicht in Betracht, aber vor drei Jahren wurde mit dieser Waffe Roy Picker erschossen. Rudi leugnet natürlich ab, zu diesem Zeitpunkt die Waffe schon besessen zu haben. Er sagt, er hätte sie vor ungefähr einem Jahr von einem Betrunkenen in der Bowery gekauft.«
    »Rudi ist ein großartiger Schauspieler«, meinte ich. »Ich frage mich, ob er nicht doch in die Geschichte verwickelt ist. Es gibt keinen Beweis dafür, dass seine Behauptungen auch wahr sind. Der Chef hat gestern Abend noch zwei Kollegen in die Carmyne Street geschickt. Niemand hat dort den Buick Sedan gesehen.«
    »Er wird seit zwei Stunden in der Sache Picker verhört«, erzählte mein Freund. »Vielleicht nehmen wir ihn uns anschließend noch vor. Wenn wir ihm den Mord an Picker nachweisen können, wird er sicher auch im Fall Turk gesprächiger. Auf den elektrischen Stuhl kann man ihn schließlich nur einmal setzen.«
    Ich berichtete Phil von meinem Besuch in der Tavern und dem Pelzmantel Rosie Steffens. Er hielt mal wieder nicht viel von meiner Spur. »Sie wird den Pelzmantel von ihrem Freund haben«, meinte er.
    Während Phil noch etwas zu erledigen hatte, widmete ich mich dem täglichen Routinebericht der City Police auf meinem Schreibtisch.
    Phil kam nicht allein zurück. Die Lady, die er mitbrachte, war schlank, hochgewachsen, nicht ganz sechs Fuß groß, rötliches Haar, längliches, zierliches Gesicht. Was sonst noch an ihr war, passte nicht in das Schema, nach dem man Steckbriefe erstellt. Hier versagte die polizeiliche Routine. Sie sah einfach attraktiv aus. Ich stand auf und schob ihr einen Stuhl hin.
    Sie nickte mir dankend zu und verstaute ihre ebenso langen wie hübschen Beine unter meinem Schreibtisch. Phil zerrte ihr den Mantel von den Schultern und hängte ihn an den Haken hinter der Tür.
    Das Mädchen trug ein gut sitzendes, raffiniert einfaches Leinenkleid.
    Phil zog sich den Sessel zurecht und griff nach Notizblock und Bleistift. Vorher holte er noch eine Packung Zigaretten aus der Tasche. Als höflicher Mann schüttelte er einen Glimmstängel heraus. Das Girl schüttelte dankend den Kopf.
    »Ich rauche nicht«, sagte sie leise. »Vielen Dank!«
    Phil bediente sich umständlich. Ich war nahe daran, ihn zu fragen, welche Show er hier abziehen wolle.
    Endlich hielt er es für angezeigt eine Erklärung abzugeben.
    »Das ist Miss Gloria Turk«, sagte er feierlich.
    ***
    Die Unterhaltung mit Gloria Turk dauerte fünfzehn Minuten. Ich schrieb mir die Adresse des Hotels auf und sprach ihr

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