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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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fragte ich. Der Kioskmann lehnte seinen mächtigen Oberkörper über das Brett unter seinem Fenster, deutete mit dem Daumen auf mich und sah dabei den Cop an.
    »Ist das ‘n Neuer? Gehört der zu eurem Revier?«
    »FBI«, erläuterte Krupinski. Der Mann drehte sich zu mir herum.
    »Oh«, sagte er. »Sehr verbunden, Sir. Ich bin Stan Georgiopoulos. Aber hier in den Staaten geboren.«
    Ich nannte ihm meinen Namen, und er kam durch die Tür an der Seite heraus. Er zeigte auf den kleinen flachen Bau neben einem Lagerhaus, das die ebenerdige Halle vielleicht um zehn Stockwerke überragte. Dazwischen klaffte eine etwa sechs Yards breite Lücke, eine Einfahrt. Ein Tor aus Stahlrohren, mit weitmaschigem Drahtgitter bespannt, schloss sie ab.
    »Dort drüben, Sir. Ich glaube, es kam von dort drüben. Genau weiß ich es nicht, aber ich denke, ich liege richtig.«
    Ich ging mit Krupinski hinüber. Den Jaguar ließ ich vor dem Kiosk stehen.
    »United Shipping «, erklärte der Cop. »Seltsam, dass die Leute den Platz noch halten können. Hier wird jeder Quadratzoll mit einem Stapel Gold aufgewogen. Dabei machen die Leute kaum Geschäfte.«
    Jetzt, wo er es sagte, fiel es mir auch auf. Während in den umliegenden Lagerhäusern ein Betrieb wie in einem Ameisenhaufen herrschte, lag der niedrige Bau fast verlassen da. Schon die Tatsache, dass der Bau nur ein Erdgeschoss hatte, fiel auf. Schließlich kostet der Grund um so weniger, je höher man baut. Der Inhaber der United Shipping musste über sehr viel Geld verfügen, wenn er mit dem Platz so verschwenderisch umging.
    Die Türen am Vordereingang waren verschlossen. Wir zwängten uns durch den Spalt, den das Tor aufließ. Ein gepflasterter Weg lief an dem Gebäude entlang und bog in einen Hof ein, der zum Teil von einem Glasdach überdeckt war. Einige Scheiben des Daches fehlten. Unter ihnen wucherte zwischen den Steinen üppiges Gras. In den Ecken faulte Papier: Zeitungen, Wellpappe, Packpapier.
    »Verdammt noch mal!«, sagte ich. »Wer kann es sich leisten, ein solches Grundstück brachliegen zu lassen?«
    »Ich war noch nie hier«, sagte Krupinski.
    Und dann stand plötzlich Matt Stamper vor uns. Hinter ihm drängten sich zwei Prachtexemplare von Gorillas, die ich schon auf dem Greenwood Cemetery bei der Beerdigung Turks bewundert hatte. Die großkalibrigen Schießeisen in ihren Fäusten bewunderte ich allerdings weniger. Stamper drehte sich kurz um und knurrte einen Befehl. Die Kanonen verschwanden. Als er sich wieder uns zuwandte, lächelte er entschuldigend.
    »Meine Boys sind ein bisschen nervös«, erklärte er. »Darf ich fragen, was Sie auf meinem Grundstück suchen? Ich nehme nicht an, Sie halten mir jetzt einen Durchsuchungsbefehl unter die Nase!«
    »Damit haben Sie allerdings recht«, räumte ich ein. »Ich wollte Sie lediglich besuchen kommen. Mein Freund Phil Decker ist verschwunden. Und zwar in dieser Gegend.«
    »Ich werde Sie herumführen, Cotton. Das ist doch selbstverständlich.«
    Matt forderte seinen Gorillas die Kanonen ab und steckte sie in die eigene Tasche. Trotz der Abrüstungsszene zog ich es vor, mit dem Cop am Schluss zu gehen.
    ***
    Ich sah, wie die Knie des Gorillas namens Mac einknickten. Was ich nicht sehen konnte, war der Mann hinter der Tür. Für einen kurzen Augenblick blitzte ein Schlagring auf.
    Ich drängte mich zwischen Stamper und seinem übrig gebliebenen Leibwächter durch. Quer durch die Halle, die im Halbdunkel lag, raste ein Mann. Krupinski jagte einen Warnschuss in die Decke, rannte an mir vorbei und suchte hinter einem Pfeiler Deckung.
    »Stehen bleiben!«, brüllte ich und riss die 38er heraus.
    Der Unbekannte, der den Leibwächter niedergestreckt hatte, machte noch einen Sprung zur Seite, dann bockte er plötzlich und reckte die Hände nach oben.
    »Ach, Sie sind das«, sagte Giulio Manzini. »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Das ist nur ‘ne Formalität«, sagte ich, als der Cop ihm die Handschellen anlegte.
    Als Manzini hinter mir Matt Stamper sah, rief er: »Ich habe nicht geglaubt, dass ihr gemeinsame Sache macht. Pfui Teufel! Ich habe immer geglaubt, auf einen G-man könnte man sich noch so halbwegs verlassen. Ich muss wohl noch viel dazulernen, was?«
    »Allerdings«, bestätigte ich. »Wo ist Phil Decker?«
    »Keine Ahnung! Er strolchte hier herum, und ich hab ihn zufällig laufen sehen. Dann war er plötzlich weg.«
    »Und keine Ahnung, wo er geblieben ist?«
    »Nein!«, sagte Manzini. »Als Matt Stamper

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