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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kindern gefiel diese Welt am besten. Sie konnten nicht genug fragen und stießen ihre Eltern immer wieder an, um die entsprechenden Antworten zu bekommen.
    Auch die schönste Unterwasserwelt hat einmal ein Ende, und ich atmete auf, als wir ein anderes Gelände erreichten. Die Hosteß kam und fragte nach unseren Wünschen.
    Marsha bestellte für sich und mich Saft. »Na?« fragte sie, als sich die Wagenschlange in eine Kurve legte, »wie hat es Ihnen gefallen, John?«
    »Bisher war es beeindruckend. Und wo geraten wir jetzt hin?«
    »In den Orient. Märchen aus 1001 Nacht. Das ist ein besonderes Erlebnis, besonders für Kinder, wenn sie plötzlich die fliegenden Teppiche oder die gefährlichen Ungeheuer sehen.«
    Ich runzelte die Stirn und verengte ein wenig die Augen, da die Farbe des Lichts wechselte. Es nahm einen violetten Ton an, der sich auch auf unsere Gesichter legte.
    »Es ist der Beginn des Wunderlandes«, erklärte mir Marsha.
    Und schon bald wechselte das Bild.
    Rechts und links weitete sich das Gelände. Felswände erschienen, in die gewaltige Grotten hineingeschlagen worden waren, wo wir die Szenen sahen, die man als Jugendlicher in den Büchern gelesen hatte.
    Ali Baba und die 40 Räuber waren in Lebensgröße ebenso vertreten, wie Aladin, der seine Wunderlampe festhielt. Eine Grotte zeigte den Helden Sindbad, wie er, an Bord eines Schiffes stehend, gegen eine aus dem Meer hervorstoßende Seeschlange kämpfte und dabei war, ihr den Kopf abzuhacken.
    Über ihm schwebte ein drachenähnlicher Vogel, der seine Schwingen ausgebreitet hatte.
    Wir fuhren sehr langsam. Jeder konnte die Eindrücke aufnehmen.
    Die einzelnen Bilder und Szenen waren auf die beiden verschiedenen Seiten der Felswände verteilt. So sahen alle etwas, egal, wo sie ihren Platz hatten.
    Marsha lächelte. »Ist das nicht toll gemacht, John? Und dann das immer anders wirkende Licht in den Grotten. Ich finde es spannend, durch die Grotten zu fahren.«
    »Sicher.«
    Sie runzelte die Stirn und beugte sich vor. »Was haben Sie? So ernst ist kein Fahrgast.«
    »Ich mußte an Samaran denken. Wenn er den Park unter seine magische Kontrolle gebracht hat, kann uns noch einiges bevorstehen, bevor wir die Höhle des Götzen erreicht haben. Denken Sie an den Mordanschlag vorhin.«
    Marsha verzog zweifelnd das Gesicht. »Sehen Sie da nicht ein wenig zu schwarz?«
    »Fragen Sie Ihren Boß.«
    »Sicher, er hat seine Probleme. Ich hoffe auch, daß wir Baby finden können. Dennoch bin ich der Typ, der mehr im Augenblick lebt und nicht an die Zukunft denkt. Wenn ich diese Bilder sehe, kann ich mich trotzdem daran erfreuen.«
    »Das ist eine gesunde Einstellung, die ich aus beruflichen Gründen leider nicht mit Ihnen teilen kann.«
    »Verstehe schon.«
    Wir hörten einen Jubelschrei. Die Kinder waren aus dem Häuschen, als sie sahen, daß von irgendwoher ein fliegender Teppich durch die Luft raste. Auf ihm hockte im Schneidersitz ein gefährlich aussehender Mann mit einem dunklen Bart, nacktem Oberkörper und zwei Schwertern in den Händen, die er ausgestreckt hielt.
    Er kam auf uns zu.
    Auch Marsha hatte sich gedreht. »Wissen Sie, wer das ist?«
    »Nein.«
    »Der Großwesir eines Sultans. Ein Verfluchter, ein Ausgestoßener, der, glaubt man der Sage, für immer dafür verdammt ist, auf einem fliegenden Teppich durch die Zeiten zu segeln.«
    »Aha.« Ich behielt den Großwesir im Auge. Er zog weiterhin seine Kreise und hatte die Richtung geändert. Immer wenn er in einen Lichtstrahl hineinglitt, blitzten beide Klingen auf.
    Plötzlich standen wir.
    Zuerst fiel es nicht auf, bis ich es merkte und Marsha Devine anstieß. »Ist das normal!«
    »Wie?« Ihr war noch nichts aufgefallen.
    »Wir stehen.«
    Sie zögerte mit einer Antwort. »Tatsächlich, jetzt merke ich es auch.«
    Am Klang ihrer Stimme erkannte ich, daß dieser Stopp nicht normal war, und mich wunderte es. Die anderen Fahrgäste dachten sich nichts dabei. Ich brachte die Tatsache automatisch mit Akim Samaran in Verbindung.
    Marsha erhob sich. »Ich frage mal die Hosteß.«
    Ich blieb sitzen, denn mein Augenmerk richtete sich auf den Großwesir mit dem fliegenden Teppich. Er hatte sich dem Zug genähert und visierte uns an.
    Sollte das der zweite Mordversuch werden?
    Ich mußte damit rechnen.
    Wenn er mich aufs Korn nahm, würde er auch in den offenen Wagen hineinfliegen, und dort saßen wir nicht allein. Unschuldige konnten in Gefahr geraten.
    Kurz entschlossen stand ich auf und verließ den

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