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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herauskommen und es dann auch nicht weit bis zur Götzenhöhle haben.«
    Ihre Worte waren das Startsignal. Der Gang war gut ausgebaut.
    Es brannte auch Licht, das uns den Weg wies. Aus welchem Material die Wände bestanden, wußte ich nicht. Wahrscheinlich war es irgendeine Kunststoffmischung. Niemand begegnete uns. Mir kam es fast vor, als hätte Samaran diesen Gang vergessen.
    Aber nur fast.
    Denn plötzlich war er da.
    Ziemlich weit vor uns noch und wie aus dem Nichts erschienen, hielt er sich an einer Krümmung auf, stand direkt unter einer Deckenleuchte und hielt den Würfel des Unheils in den Händen…
    ***
    Auch wir stoppten.
    Marsha begriff sofort. »Ist er das?« fragte sie.
    »Ja, Sie müßten ihn doch erkannt haben. Schließlich war er in Ihrem Büro.«
    »Ich meine ja den roten Gegenstand in seinen Händen.«
    »Das ist der echte Würfel des Unheils.«
    Über den Körper meiner Begleiterin lief eine Gänsehaut. Unter Umständen auch durch meine Stimme verursacht, denn ich hatte meine Antwort raunend gegeben.
    Schon einmal hatten wir uns so gegenübergestanden und versucht, die Würfel einzusetzen. Es war zu keinem Resultat gekommen, weil sich ihre Kräfte gegenseitig aufhoben.
    »Willkommen in Adventure World!« hörte ich die Stimme meines Feindes durch den Gang hallen. »Du hast also auch die Spur der de Valois gefunden, wie ich sehe.«
    »Es war nicht einmal schwer.«
    »Das weiß ich.«
    »Wo steckt die junge Frau?«
    Er lachte mich aus. »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich dir das zustecke? Nein, Sinclair, sie ist mein Trumpf, mein Pfand. Durch sie ist gewährleistet, daß sich Hugo de Valois auch richtig für meine Belange einsetzt. Ich werde die Spur finden, das schwöre ich dir. Die Spur der alten Templer-Ritter, und ich werde auch herausfinden, was es mit dem Gral auf sich hat.«
    »Das hattest du bei unserer letzten Begegnung auch vor. Wir werden sehen, wer von uns Sieger bleibt.«
    »Du nicht!«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Weil mir der Park gehört. Er steht unter meiner Kontrolle. Ich kann ihn verändern, und das werde ich dir gleich beweisen. Diese Grotten sind ein beliebtes Ziel. Wunderbar nachgebaut, fast zu schön, um sie zu zerstören. Leider kann ich mir diese Sentimentalitäten nicht erlauben. Ich werde sie einstürzen lassen. Der Würfel gibt mir die Macht, er gibt mir die Kraft. Ich herrsche!«
    Bisher hatte ich den zweiten Würfel so gehalten, daß die Sicht auf ihn durch Marsha verdeckt wurde. Nun trat ich einen Schritt zur Seite, hob meine Arme, und Samaran mußte den Würfel zwischen meinen Händen einfach sehen.
    »Du kennst ihn, nicht?« rief ich ihm entgegen und sah trotz der Distanz, daß er zusammenzuckte. »Versuch es, Samaran. Versuche, diese Höhle zum Einsturz zu bringen und alles unter den Trümmern zu begraben. Ich halte dagegen!«
    Er überlegte. Auch seine Macht, mochte sie noch so groß erscheinen, war begrenzt. Und er wußte auch, daß er den Würfel nicht für sich allein behalten konnte. Wenn es dem Spuk gefiel, nahm er ihn wieder an sich, und Samaran hatte das Nachsehen. So stand er in einer permanenten und starken Abhängigkeit zu diesem letzten der Großen Alten, dem gefährlichen Spuk eben.
    Daß ich den Würfel in meinem Besitz hatte, hätte ihn eigentlich nicht überraschen können. Trotzdem stand er da wie eine Eins, ohne sich vom Fleck zu rühren oder etwas zu unternehmen.
    Jetzt hätte ich die Chance gehabt, ihn kampfunfähig zu schießen.
    Die Beretta trug ich bei mir, die Entfernung zwischen uns war noch günstig, und so zog ich die Waffe, wobei ich den Würfel auf die linke Handfläche legte.
    Ich ging vor. Marsha mußte zurückbleiben, und Samaran konnte die Pistole erkennen.
    »Du stehst vor der Mündung«, sagte ich. »Laß den Würfel fallen!«
    Er lachte mich aus. »Willst du tatsächlich schießen?«
    »Es ist kein Bluff.«
    »Dann tu es!«
    Seine Sicherheit verunsicherte mich. Ich schielte auf meinen Quader. In dessen Innern tat sich etwas. Die feinen Schlieren waren in Bewegung geraten. Sie kreisten, sie wellten sich, sie peitschten voran, und ich rechnete damit, daß sie auf diese Art und Weise sich gegen eine andere Kraft anstemmten.
    »Nun, Sinclair?«
    Da schoß ich.
    Und ich wußte gleich, als ich abgedrückt hatte, daß es Munitionsverschwendung gewesen war. Nicht umsonst hielt Akim Samaran den Würfel fest, der auch ihn schützte, so daß ich keine Chance hatte, mit einer Kugel durchzukommen.
    So war es auch.
    Der Würfel

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