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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haut laufen, weil sie sich irgendwo festkrallen wollten, um Suko die Luft abzudrücken.
    Er mußte etwas tun.
    Es gelang ihm, die Arme zu heben. Er fühlte nach den Fingern des anderen, fand sie auch, als beide Männer einen Schlag bekamen, ein gewaltiger Schrei durch die Dunkelheit toste, denn der Wagen hatte sich steil aufgerichtet.
    Er raste in einen Kreis hinein. So schnell, so rasant, daß die meisten es erst merkten, als sie etwa für eine halbe Sekunde auf dem Kopf standen und anschließend in einer mörderischen Geschwindigkeit in die Tiefe jagten.
    Das überstand auch Kamikaze nicht. Die physikalischen Kräfte waren einfach stärker als seine körperlichen. Er wurde zurückkatapultiert, löste seine Finger von Sukos Hals und mußte sich erst mit der neuen Lage zurechtfinden.
    Dies gab dem Inspektor Zeit.
    Das Überschlagrad hatten sie verlassen. Es ging geradeaus, aber kaum weniger schnell weiter, und Suko setzte mit der Linken zu einem Halbkreisschlag an, der auch traf.
    Sein Handrücken mußte Kamikaze erwischt haben, denn Suko hörte ihn wild fluchen.
    Und wieder änderte sich das Fahrverhalten.
    Plötzlich drehten sie sich im Kreis. Es waren sehr schnelle Drehungen, die ihnen das Gehirn fast aus dem Schädel drückten.
    Gleichzeitig jagten sie mit einer ungeheuer starken Geschwindigkeit weiter, und Suko konnte für einen Moment keinen klaren Gedanken fassen.
    Sie mußten sich jetzt in der Todesröhre befinden, einem Tunnel, der das Ende der rasenden Fahrt ankündigte. Ohne Übergang wurde es plötzlich hell.
    Hatten sie beim Eintritt das Gefühl gehabt, in das All und die Finsternis zu fliegen, so jagten sie jetzt der hellen Florida-Sonne entgegen, die noch immer am Himmel stand und ein Beweis dafür war, daß alle, die sie sehen konnten, die Fahrt gut überstanden hatten.
    Das Tempo wurde in den folgenden Sekunden geringer, die Wagen rollten allmählich aus und glitten in eine sanfte Kurve hinein, deren Bogen sie dorthin führte, wo die Metallschlange endgültig stoppte und man aussteigen konnte.
    Die letzte halbe Minute wurde von allen Fahrgästen dazu benutzt, sich zu erholen.
    Die meisten von ihnen waren leichenblaß. Nur einige ganz verwegene Burschen in den hinteren Sitzreihen hatten noch die Arme hochgerissen und klatschten begeistert.
    Alle anderen waren über das Ende der Fahrt froh.
    In gewisser Hinsicht auch Suko. Zu Beginn der Fahrt hatte ihm Kamikaze den Tod versprochen, jetzt, am Ende, lebte Suko noch.
    Und Kamikaze ebenfalls.
    Er drehte Suko sein Gesicht zu. Es hatte sich verändert. Zwar stand in den Augen noch immer der gleiche Haß zu lesen, aber Sukos letzter Treffer hatte Kamikaze arg erwischt. Seine Nase saß schief, und aus dem linken Nasenloch rann ein feiner Blutstreifen, der seinen Weg über die Lippen bis zum Kinn gefunden hatte.
    »Wir sind noch nicht fertig!« versprach Kamikaze.
    Das glaubte ihm Suko aufs Wort. Es kam nun darauf an, wer von ihnen am schnellsten reagierte.
    Der Killer suchte bereits nach einem Ausweg. Sein Blick irrlichterte. Er hatte nur noch Sekunden, dann kam die kleine Bahn endgültig zum Stehen, und die Sicherheitsgriffe würden sich lösen.
    Beide belauerten sich gegenseitig.
    Und beide hatten etwas abbekommen.
    Kamikaze blutete aus der Nase, Suko blutete zwar nicht, aber die dunklen Flecken im Gesicht und die roten Striemen am Hals redeten eine deutliche Sprache. Zudem durfte er auch den Schmerz in seinem Schädel nicht unterschätzen.
    Die beiden hinter ihnen fanden wieder ihre Sprache zurück. Der Junge begann großspurig von einer affengeilen Reise zu reden, die er zehnmal hintereinander machen könnte.
    Seine Freundin ging darauf nicht ein. Sie kannte ihn mittlerweile wohl besser.
    Ein kleiner Bahnsteig erschien. Zu beiden Seiten durch Gitter abgetrennt. Helfer standen bereit, um die Gäste in Empfang zu nehmen und sie eventuell auch zu betreuen.
    Nicht immer überstanden alle die Fahrt heil, manchen wurde es doch sehr flau im Magen.
    Suko kam sich vor wie in einer Zeitlupenszene. Er sah den Bahnsteig näherkommen, auch die Helfer schienen größer zu werden. Sie trugen gelbe Anzüge mit blauen Namensstreifen.
    Einer winkte schon.
    Der andere schaute auf die Schienen und den automatischen Bremsklotz.
    Die Wagen hielten.
    Für einen Moment schien die Welt um Suko herum zu erstarren.
    Es dauerte eine Sekunde, bis die Griffe sich lösten und den Weg für den Ausstieg freigaben.
    Suko und Kamikaze belauerten sich. Ihre Hände waren jetzt frei, beide

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