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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können.«
    »Na also. Dann wird es heute abend rund gehen«, sagte Zamorra.
    »Wäre morgen früh nicht besser?« wandte Saranow ein. »Mich reizt das kapitalistische Nachtleben Roms…«
    Zamorra grinste. »Und woher möchtest du die ganzen Rubelchen nehmen, die du dafür wirst rollen lassen müssen?«
    Saranow beugte sich vor und legte die prankenartige Hand auf Zamorras Schulter. »Brüderchen, ich gehe davon aus, daß du mich einlädst…«
    »Auch das Nassauern«, philosophierte Zamorra traurig, »scheint russische Erfindung zu sein…«
    ***
    Zamorra rief Nicole an und unterrichtete sie von der Änderung des Planes. Anschließend fuhr er mit Ted Ewigk zusammen zur Innenstadt. Es reizte ihn, wieder einmal durch die antiken Stätten zu streifen, festzustellen, wie weit die Ausgrabungen am Forum Romanum fortgeschritten waren und was die Restaurationsarbeiten an diversen Bauwerken machten, die durch die Auto-Abgase entscheidend geschädigt worden waren. Neros ›Domus Aurea‹, das ›Goldene Haus‹, war kaum weniger interessant als die sehenswerten Kirchen, und schließlich schaffte er es nicht einmal mehr, zu den Katakomben hinaus zu fahren.
    Früher, als Pater Aurelian noch in Rom weilte, hätte er nicht einmal diese Schnell-Besichtigungs-Tour geschafft, sondern seinen Freund aus Studientagen besucht. Aber Aurelian war derzeit im Auftrag seines Ordens irgendwo auf der Welt unterwegs. Zamorra wußte nicht einmal, wo sich Aurelian aufhielt.
    Schließlich kehrten die beiden Freunde gegen Abend zum Hotel zurück. Zamorra und Ted hatten am Kolosseum im ›Gladiator‹ gespeist, einem kleinen Insider-Lokal, in dem das Preis-Leistung-Verhältnis noch stimmte, weil die meisten Touristen mit erhobener Nase daran vorbeimarschierten.
    Die anderen hatten im Hotel zu Abend gegessen und es auch diesmal wieder geschafft, unter einem Vorwand eine Mahlzeit für Reek Norr aufs Zimmer bringen zu lassen.
    »Ihr seid okay?« fragte Zamorra den Sauroiden und Teri.
    »Ich werd’s versuchen«, sagte die Druidin. »Aber ich kann nicht dafür garantieren, daß es funktioniert.«
    »Mach es einfach. Es wird funktionieren. Genauso wie früher auch«, munterte Zamorra sie auf.
    »Ich habe da zwar noch meine Bedenken«, murmelte Saranow. »Aber…«
    Zamorra warf ihm einen finsteren Blick zu. Saranow schwieg verblüfft.
    »Wenn du Reek Norr in Caermardhin abgeliefert hast, kommst du zurück und holst Boris und mich«, sagte Zamorra.
    »Aber wenn das ohne Reeks Hilfe doch noch nicht geht?«
    »Dann kommen wir mit dem nächsten Flugzeug. Wenn du also bis Mitternacht nicht wieder hier bist -Erholungspause eingerechnet — fliegen wir. Wir werden dann die Frühmaschine nach London nehmen.«
    »Gut«, sagte Teri. Sie sah Ted Ewigk fragend an. »Und du?«
    »Ich wohne hier«, sagte er. »Also bleibe ich auch erst mal hier. Unter südlicher Sonne läßt es sich herrlich faulenzen, habe ich festgestellt. Ihr solltet mich mal für längere Zeit besuchen. Ich glaube, selbst wenn ich ein Jahr lang jeden Tag irgendwo in Rom und Umgebung bin, lerne ich in diesem Jahr immer noch nur einen winzigen Teil kennen.«
    »Wem sagst du das«, seufzte Zamorra eingedenk seiner Studienzeit. Er hatte ein paar Semester mit Pater Aurelian in Rom verbracht — zumindest bei den Kneipen kannte er sich seitdem bestens aus.
    Rom und New York, sein anderer Studienort, den er zusammen mit dem inzwischen toten Bill Fleming unsicher gemacht hatte - da ließen sich nur schlecht Vergleiche ziehen. Städte, unterschiedlich wie Tag und Nacht, trotz aller Gemeinsamkeiten.
    Er schüttelte die Erinnerungen ab. Es ging um die Gegenwart. Er nickte Teri und Reek Norr zu.
    »Dann los, ihr zwei. Wie gesagt -wir warten bis Mitternacht, daß du uns auch abholst, Teri. Viel Glück.«
    »Danke«, flüsterte sie.
    Sie faßte nach Reek Norrs Hand. Eine menschliche und eine nichtmenschliche Hand fanden sich. Teri schloß die Augen. Sie konzentrierte sich, stellte sich einen der Räume in Caermardhin vor. Den Raum, den sie selbst bewohnt hatte, damals, ehe Sid Amos sich häuslich einrichtete. Sie mochte Sid Amos nicht und war gegangen, als er kam. Aber hin und wieder ließen sich Begegnungen eben doch nicht vermeiden.
    So wie jetzt.
    Reek Norr erkannte das Vorstellungsbild klar und deutlich in ihren Gedanken. Er ließ einen Teil seiner Kraft zu ihr fließen. Ihre Bewußtseine berührten sich, verschmolzen teilweise. Norr wirkte beruhigend auf die Druidin. Meine innere Kraft ist bei dir, es

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