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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war es fast einen Tag her, seit sie am Telefon miteinander gesprochen hatten, und mehrere Tage, daß er das Château verlassen hatte und sie zurückgeblieben war, um unaufschiebbare Arbeiten, vor allem den leidigen Papierkram zu erledigen.
    Er vermißte Nicole.
    Also rief er sie an, ungeachtet der späten Stunde. Er konnte davon ausgehen, daß sie noch wach war; sie waren beide Langschläfer, die es dafür abends und in der Nacht um so länger aushielten.
    Die Verbindung zwischen Zimmertelefon im Hotel und Fernsprechanlage im Château kam schnell zustande.
    »Ich bin jetzt in Teds Hotel«, sagte Zamorra. »In unserem anderen Quartier hat man uns rausgeworfen.« In Stichworten erzählte er, was vorgefallen war.
    »Ich bin froh, daß du anrufst«, stellte Nicole fest. »Hier hat sich nämlich mittlerweile auch einiges getan. Das heißt, nicht hier, sondern in Merlins Burg Caermardhin.«
    »Und was?«
    Nicole informierte ihn. Danach hatte Sid Amos sich bei ihr gemeldet und von einem Fehlschlag berichtet.
    Merlin, der Zauberer von Avalon, befand sich in Schlafstarre in einem Block aus gefrorener Zeit. Die geheimnisvolle Zeitlose hatte ihn dort eingefroren. Sid Amos, Merlins dunkler Bruder, hatte sie daraufhin im Zorn erschlagen. Zu spät hatte er festgestellt, daß nur sie in der Lage gewesen wäre, den Zauber wieder zu lösen. So steckte Merlin unentrinnbar in seinem Eisgefängnis fest.
    Es gab nur noch eine Hoffnung, ihn freizubekommen: seine Tochter Sara Moon. Die Zeitlose war ihre Mutter gewesen, und so vermuteten Amos und Zamorra, daß Sara Moon vielleicht die Magie ihrer Mutter geerbt hatte und Merlin helfen konnte. Doch Sara Moon kämpfte auf der Seite des Bösen. Nicht zuletzt hatte sie sich zur Herrscherin über die DYNASTIE DER EWIGEN aufgeschwungen.
    Nach langer, mühevoller Suche und zahlreichen Fehlschlägen war es Zamorra schließlich gelungen, Sara Moon gefangenzunehmen und in Merlins Burg zu bringen. Doch Sara Moon hatte versucht, die Burg zu zerstören. Beim Abwehrkampf war sie in eine Schocklähmung gefallen. Zamorra und Amos hatten darauf gewartet, daß sie aus diesem Tiefschlaf wieder erwachte. Dann wollte man sie überreden, ihrem gehaßten Vater zu helfen. Amos hatte versprochen, Zamorra zu informieren, sobald Sara Moon erwachte.
    Nun war sie erwacht…
    »Er hat tatsächlich versucht, dich zu erreichen«, erklärte Nicole auf Zamorras Rückfrage hin. »Aber er konnte dich nicht aufspüren. Wahrscheinlich warst du zusammen mit Ted zu diesem Zeitpunkt in der Hölle…«
    »Möglich«, räumte Zamorra ein.
    »Kurzum, sie ist erwacht, und er hat sie dazu gebracht, ihre Magie einzusetzen«, fuhr Nicole fort. »Bloß war das eine Enttäuschung. Es klappte nicht. Wie Amos sagte, hat sie wirklich und ehrlich versucht, Merlin zu befreien. Aber offenbar stimmt unsere Vermutung nicht; Fehlschlag auf der ganzen Linie. Sara Moon liegt schon wieder im Erschöpfungsschlaf, und Merlin ist nach wie vor im Eis gefangen.« [2]
    »Das ist nicht unbedingt das, was ich eine gute Nachricht nennen möchte«, murmelte Zamorra betroffen.
    Er hatte gehofft, daß Merlin eines Tages wieder selbst aktiv werden konnte. Merlin war ein väterlicher Freund mit enormem Wissen und Können. Und Sid Amos konnte ihn bei weitem nicht völlig ersetzen - abgesehen davon, daß Amos Zamorra ständig nörgelnd in den Ohren lag, daß er endlich wieder seiner leidigen Pflichten ledig sein wolle und Zamorra doch gefälligst dafür sorgen möge, daß Merlin erwache.
    Dieser Fehlschlag war bedrückend. Er zerstörte alle Hoffnungen. Zamorra sah keine andere Möglichkeit mehr, Merlin zu erwecken.
    Und ein Zeitparadoxon, um die Zeitlose wieder zu erwecken…?
    Nein. Es hatte schon zu viele Paradoxa gegeben in der letzten Zeit. Das Gefüge von Raum und Zeit war erschüttert. Es war nicht gut, noch mehr zu wagen. Der Preis war möglicherweise zu hoch. Zamorra wagte es einfach nicht.
    »Wir werden morgen Reek Norr in seine Echsenwelt zurückexpedieren«, erklärte er noch abschließend. »Anschließend komme ich zurück. Ich liebe dich, Nici.«
    »Ich warte auf dich, cherie…«
    Seufzend legte er auf.
    Saranow räusperte sich. Er hatte zwar kaum etwas von dem mitbekommen, was Zamorra gerade erfahren hatte, aber immerhin Zamorras letzte Worte verstanden.
    »Eigentlich gefällt es mir gar nicht, daß wir unseren krokodilhaften Freund schon wieder abschieben«, sagte er. »Wie wäre es, wenn wir ihm noch einige Zeit bei uns auf Mutter Erde Asyl

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