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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In den Sümpfen gab es Alligatoren. Ein Gewehr wäre besser gewesen, sich vor angreifenden Echsen zu schützen, aber Tendyke fand den Revolver wesentlich handlicher, und das große Kaliber besaß genug Durchschlagskraft. Er stülpte sich den ledernen Sietson auf den Kopf und verließ das Haus.
    Der Sumpfgleiter parkte bei den anderen Fahrzeugen in der Garage. Früher hatte Tendyke keinen eigenen Wagen benützt, sondern sich Autos gemietet, weil er ja ohnehin kaum einmal in Florida war. Aber inzwischen sah es so aus, als würde er zumindest für eine Weile mehr zu Hause sein als in der Weltgeschichte herumreisen und Abenteuer zu erleben. Seine Holding-Firma war dabei weniger von Interesse; um sie kümmerte er sich ohnehin kaum, es sei denn, daß er von den Gewinnen seine Reisen und Abenteuer finanzierte. Wichtiger war ihm, die beiden Mädchen zu schützen, die er in seinem Haus einquartiert hatte. Und auch wenn Tendyke’s Home inzwischen von einem magischen Abwehrschirm nach dem Vorbild von Zamorras Château Montagne geschützt wurde, reichte ihm das noch nicht völlig. Wenn er unterwegs war, war er in Sorge…
    So fand er sich damit ab, jetzt öfters für längere Zeit daheim zu sein. Also hatte er die Garage mit Fahrzeugen für jeden Verwendungszweck füllen lassen.
    Er bestieg den Sumpfgleiter und startete ihn. Das Fahrzeug brauste los. Es glitt über Gras und festen Boden ebenso leicht wie über das Wasser und wurde von einem großen Propeller im Heck angetrieben. Diese Fahrzeuge waren für das Sumpfgebiet geradezu ideal. Wo jeder Geländewagen steckenblieb oder man mit dem Boot nicht weiterkam, weil die Wasserstraße endete, erwies sich der Gleiter als Universalfahrzeug, das dann immer noch weiter kam.
    Das Fahrzeug erreichte zwar keine überragend hohe Endgeschwindigkeit, aber darauf kam es auch nicht an.
    Tendyke hoffte, daß sein Ziel nicht innerhalb des Nationalparks lag. Es mußte dicht an der Grenze sein…
    Er kannte die genaue Entfernung nicht, nur einen groben Schätzwert, und dazu die Richtung. Er beschleunigte. Der Gleiter jagte durch das unebene Gelände, querfeldein. Schon bald war von dem eingezäunten Bungalow nichts mehr zu sehen. Das hohe Gras und das Buschwerk nahmen die direkte Sicht.
    Der Abenteurer wurde kräftig durchgeschüttelt. Aber das störte ihn nicht weiter. So weit es möglich war, benutzte er Kanäle und Wasser-Rinnen, auch wenn er dadurch zu kleinen Umwegen gezwungen wurde. Aber er kam seinem Ziel immer näher…
    Er fragte sich, was ihn dort erwartete…
    ***
    Astardis erstarrte.
    Deutlich vernahm er das Brummen eines starken Motors, der sich rasch näherte. Zwischendurch wechselte das Brummen zu einem schrillen Heulen, schwoll dann wieder ab. Aber es gab keinen Zweifel daran, daß sich ein Fahrzeug näherte.
    In diesem Gelände, wo man selbst mit Booten und Geländeautos kaum vorankam?
    Der Dämon wartete ab. Er wollte wissen, worum es hier ging. Wer kam da? Und warum ausgerechnet hierher, wo sich Reek Norr und Teri Rheken befanden? Da stimmte doch etwas nicht.
    Astardis ging ungern ein Risiko ein. Solange er nicht wußte, wer sich da aus welchem Grund näherte, war es sicherer, abzuwarten und zu beobachten.
    Augenblicke später wußte er, daß seine Entscheidung richtig gewesen war. Das Fahrzeug war dermaßen schnell, daß er mit dem Töten der beiden Personen noch nicht fertiggewesen wäre.
    Astardis verbarg sich zwischen den Sträuchern. Norr und die Druidin hatten ihn bislang noch nicht bemerkt. Es wäre ihnen auch mit ihrer Magie nicht gelungen, so stark der Sauroide auch sein mochte. Aber da der Doppelkörper magisch neutral war, hätten die beiden Opfer lediglich die Anwesenheit eines Menschen spüren können. Und als solcher hätte sich Astardis ihnen in den nächsten Minuten ohnehin gezeigt… und dann gemordet…
    Ein Sumpfgleiter jagte heran. Er holperte über das unebene Gelände. Auf dem Hochsitz an der Steuerung, hinter sich den senkrecht stehenden rasenden Propeller, saß ein Mann in Lederkleidung. Stiefel, eine graue Hose, ein braunes, fransenbesetztes Hemd, ein Revolvergurt, ein Cowboyhut… der Mann mußte verrückt sein, sich in der vorherrschenden Nachmittagshitze so dick und so dunkel zu kleiden, dachte der Dämon.
    Der Sumpfgleiter stoppte, der Mann sprang ab. Teri Rheken schien ihn zu kennen, denn die beiden begrüßten sich freudig. Der Mann war Reek Norr gegenüber zunächst sehr vorsichtig und reserviert. Dann aber lud er beide ein, das Fahrzeug zu

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